Epikur und die Epikureer . Überflüssige Götter

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SENDETERMIN Mo, 11.8.2014 | 8.30 Uhr


Epikur und die Epikureer . Überflüssige Götter
Aus der Reihe: Gläubige Gottesleugner (1/6)
Von Rolf Cantzen
ÈBERBLICK
.Der Umgang der Epikureer mit den Göttern war ebenso rücksichtsvoll wie pragmatisch. Wenn Götter existieren - Epikur selbst betont, dass es sie gibt - ,dann haben sie mit den Menschen nicht das Geringste zu tun und können ihnen egal sein. Diese Gleichgültigkeit zwischen Göttern und Menschen ist notwendig, um dem Ideal der "Ataraxia", der Gelassenheit und Seelenruhe, zu genügen. Die Schüler Epikurs - allen voran Lukrez - kritisieren entschiedener den auf Gottesfurcht beruhenden Glauben. Sie können der Vorstellung von einer individuellen Weiterexistenz nach dem Tod nichts abgewinnen. Ihr propagierter Hedonismus ist allerdings ein recht genügsamer. Den Epikureern geht es nicht um Lust und Genuss, sondern wieder um das philosophische Ideal der "Ataraxia". Der Schriftsteller Lukian zeigt mehr Humor: Er lässt in einer Szene die Götter zusehen, wie die Vertreter zweier konkurrierender Philosophenschulen - ein Stoiker und ein Epikureer - über ihre Existenz debattieren und eingestehen müssen, dass es für ihr Dasein eigentlich keinen Grund gibt. (Produktion 1997)
(Teil 2, Dienstag, 12. August, 8.30 Uhr)