Labore der Weltgesellschaft – Warum sich in den Megastädten unsere Zukunft entscheidet - und "Die Vierte Haut" ein visionär-diskursives Modell darstellt, W. Prankl

SWR2 Forum 09-11:
Kontakt: prankl@kultur-punkt.ch
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/swr2-forum/-/id=660214/nid=660214/did=5439488/1sd5410/index.html

Es diskutierten:
Prof. Dr. Eckart Ehlers, Zentrum für Entwicklungsforschung, Bonn
Prof. Dr. Bernd Hansjürgens, Sprecher am Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, Leipzig
Prof. Dr. Frauke Kraas, Stadt- und Kulturgeographin, Universität Köln
Moderation: Gábor Paál

ÜBERBLICK
Städte wie Lagos, Manila oder São Paulo werden kaum noch geplant. Sie wachsen einfach. Die Weltkarten verzeichnen bereits knapp 30 Metropolregionen mit jeweils über 10 Millionen Einwohnern. In ihnen konzentrieren sich Kapital und Arbeitsplätze, zugleich regiert oft das Chaos. Megastädte sind oft soziale Konfliktherde ohne funktionierende Verwaltung. Drei Viertel von ihnen liegen in Entwicklungsländern, viele von ihnen in stark gefährdeten Erdbebengebieten oder in Küstenzonen. Auch Infektionskrankheiten haben hier oft ein leichtes Spiel. In diesen Megastädten entscheidet sich, wie wir in Zukunft leben werden. Da hier Hunderte von Millionen Menschen leben, sind sie zu einem globalen Faktor geworden, auch in Bezug auf Klimaschutz, Ressourcenverbrauch, Gesundheitsvorsorge und Flüchtlingsströme. Wie können die Chancen, die in Megastädten liegen, genutzt und gleichzeitig die Risiken reduziert werden? Werden die Megastädte ihre Entwicklung steuern können?

***
Fazit und imaginärer Diskursansatz dazu von W. Prankl:

1 Charakteristische Merkmale der aktuellen Tendenzen:
- Informelle Dynamik mit Ver- und Entwicklung der letzten 20 Jahre kennzeichnet die Megastädte der Welt...
- Klima, Energieeffizienz und Risiken sind die Hauptproblemfaktoren...
- Transnationale Invest-Elemente verändern radikal lokale Stadt- und Umfeld-Regionen, Quartiere / Communities / 200.000 Slums mit 2 Mio Wanderarbeitern, weltweit..
- Politische Folge-Fragen entstehen - wie regieren, steuern und kontrollieren ?...
- Diese neu entstehenden Stadt- und Umfeld-Regionen, Quartiere / Communities zeigen informelle Strukturen auf, geplante wie ungeplante...:
-- Oft die Stadt durchdringende Slums - unmittelbar neben den privat bewachten Comunnities...
-- Diese Slums weisen differenzierte Merkmale auf , die zwischen Verzweiflung/dispair und Hoffnung pendeln...:
--- Es gibt in diesen Slums durchaus oft eine heterogene Vernetzung zwischen Ober-, Mittel- und Unterschicht, mit sozialer Kohärenz, wenn Führerschaften in diesem Ober- bis Mittelschicht- Milieu vorhanden sind, um mit den offiziellen Verwaltungs- und Politik- Entscheidern zu kooperieren um Arbeit, Arzt, Schule, Trinkwasser, sicheres Wohnen und Infrastruktur zu regeln....
2
--- Es gibt bereits musterhafte Entwicklungen / Entwicklungen: Verdichtetes Schnellbus-Netze, Kleingartenplätze für den Quartiersbedarf, fussgängernah entfernt, die die Stadt durchdringen...
--- Es gibt gute urbane Denkanstösse in den letzten 40 Jahren, die unter dem Suchwort "Urbane Utopien und Visionen" publiziert, sich am Rande der paranoiden Repräsentanten und ihrer hochfahrenden Gestaltungen versteckt angemerkt erscheinen, wie das Beipiel " Die Vierte Haut" von W.Prankl, W.Höfer 1968, daraus
ein Auszug:
Zu einer erweiternden, zukunftsträchtigen und fussgängergemässen Diskurs-Bauordung
Auf die geplante Zufälligkeit (informelle Struktur) und scheinbare Willkür des wechselnden Massstabes soll geachtet werden:
1. Die Abweichung von der Baufluchtlinie vor und zurück, von ca 0,3 m - 3,0 m..
2. Die Einteilung des Baulandes in möglichst vielen Parzellen, zwischen 4 - 8m und deren vielfaches..
3. Die Eingliederung der Nicht-Geometrie zur Veränderung und kleinen Abweichung vom rechten Winkel (ca 0° - 5°) unter Berücksichtigung der Nahumwlt zur Erstllung der Rasterstruktur / Parzellengliederung...
usw. ....schliesslich
Alle Faktoren der Gestaltung sind in einem transdisziplinären, geomantischen Sinne zu überlegen, zu planen auch informell zu gewähren, ab- und rückbaubar anzuordnen, wobei die langzeitigen, auch naturbedingten Zerstörungen, denen die Einzelteile unterworfen sind, die Statik, Dynamik, Flexibilität und Konstruktion und individuelle Schönheit oder Hässlichkeit der pluralistischen Stadt, ihrer vierten Haut nicht abträglich sind. w.p. 1968 - 2009...

http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/drachen-08-11geomantie.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/praesentation/architektur/editionmenges08-7-feuerstein-urbanfiction.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/galerie/sammlung/gs-feuerstein.htm
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http://archiv.kultur-punkt.ch/praesentation/architektur/staempfli-locher-embellisement06-2.htm
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http://archiv.kultur-punkt.ch/praesentation/architektur/springer08-12papanek-design.htm
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