Georg Büchner: Revolutionär mit Feder und Skalpell . Mathildenhöhe Darmstadt
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 INSTITUT MATHILDENHÖHE DARMSTADT │ Presseinformation GEORG BÜCHNER │ 15.02.2013 │ Seite 1/2
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 Vertiefende Hinweise
 http://archiv.kultur-punkt.ch/ereignisse/schwabe13-2eckert-buechner.htm 
 http://archiv.kultur-punkt.ch/belletristik/zweitausendeins-08-2buechner-werke.htm 
 http://archiv.kultur-punkt.ch/ereignisse/schwabe13-1praesentation.htm 
 ÜBERBLICK
 Die umfassende multimediale Präsentation zu Leben und Werk des Dichters,
 Revolutionärs und Naturwissenschaftlers aus Anlass seines 200. Geburtstags (17.
 Oktober 1813) belegt, wie viel Gegenwart in Büchners Schriften sowie seinen
 politischen und wissenschaftlichen Aktivitäten bis heute steckt.
 Katalogbuch
 Zur Ausstellung erscheint ein umfangreiches Katalogbuch im Hatje Cantz Verlag,
 herausgegeben von Ralf Beil und Burghard Dedner, mit Essays u.a. von Ralf Beil,
 Arnd Beise, Roland Borgards, Dietmar Dath, Burghard Dedner, Nora Eckert, Michael
 Hagner, Ariane Martin, Peter von Matt und Reinhard Papst sowie weiteren Texten
 u.a. von Luise Büchner, Elias Canetti, Rudi Dutschke, Durs Grünbein, Elfriede
 Jelinek, Karl Marx, Alexis Muston, Heiner Müller und Antonio Saura. Hardcover, 30 x
 24,5 cm, ca. 416 Seiten, ca. 290 Abbildungen. Ein Hörbuch im Hatje Cantz Verlag ist
 ebenfalls in Vorbereitung. www.hatjecantz.de
 Besprechung erfolgt kurz nach Erscheinen der Medien:  www.kultur-punkt.ch 
 VERANSTALTER
 Ausstellungskurator: Dr. Ralf Beil, Direktor, Institut Mathildenhöhe Darmstadt
 Eine Ausstellung des Instituts Mathildenhöhe Darmstadt in Zusammenarbeit mit der
 Büchner-Forschungsstelle Marburg, ermöglicht vom Kulturfonds Frankfurt
 RheinMain, der Kulturstiftung des Bundes, dem Land Hessen, der Kulturstiftung der
 Länder, der Hessischen Kulturstiftung, der Sparkasse Darmstadt, der Sparkassen-
Kulturstiftung Hessen-Thüringen sowie der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
 INHALT
 Die Ausstellung „Georg Büchner. Revolutionär mit Feder und Skalpell“ unter der
 Schirmherrschaft des Bundeskulturministers Bernd Neumann und des hessischen
 Ministerpräsidenten Volker Bouffier ist der Höhepunkt der „Georg Büchner
 Gedenkjahre 2012/2013“ – sowohl in Hessen als auch bundesweit.
 Äußerer Anlass der großen interdisziplinären Schau ist der 200. Geburtstag des
 Dichters, Revolutionärs und Naturwissenschaftlers am 17. Oktober 2013, flankiert
 von der Uraufführung des Büchner-Dramas „Woyzeck“ vor 100 Jahren, am 8.
 November 1913. Innerer Anlass der Ausstellung ist die ungebrochene Aktualität der
 Schriften und der Sprache Georg Büchners jenseits historischer Wechselfälle. Die
 Ausstellung kann dabei auf den umfassenden Ergebnissen langjähriger Forschung
 zu Büchner aufbauen. Im Sommer 2013 wird der 18. und damit letzte Band der
 Marburger Büchner-Ausgabe vorliegen, gefördert von der Mainzer Akademie der
 Wissenschaften.
 Prof. Dr. Burghard Dedner, Leiter der Forschungsstelle Georg Büchner an der
 Philipps-Universität Marburg, unterstreicht die wissenschaftliche Fundierung der
 Büchner-Schau: „Es ist ein ausgesprochen glücklicher Umstand, dass die
 Forschungsstelle Georg Büchner, die seit 1987 an der Herausgabe von Büchners
 Sämtlichen Werken und Schriften mit ausführlichen Kommentaren und
 Dokumentationen arbeitet, im finalen Jahr zugleich an einer Ausstellung zu Georg
 Büchner mitwirken kann.“
„Was ist das, was in uns hurt, lügt, stielt und mordet?“ Der Schriftsteller, Revolutionär
 und Naturwissenschaftler Georg Büchner ist aktueller denn je – er spricht, obwohl
 1813 geboren, unsere Sprache. Ungefiltert und zugleich wie in einem Brennglas
 versammeln sich in seinem Werk die Erfahrungen eines Lebens zwischen
 Unterdrückung und Freiheitshoffnung, zwischen nüchterner Wissenschaft und
 spekulativer Philosophie, klaustrophobischer Angst und der Euphorie des
 Gipfelblicks. Georg Büchner ist ein Meister des Wortes und der szenischen
 Gestaltung. Dramatik wie Komik sind für Büchner Waffen: Formen der Notwendigkeit
 und Notwehr, aber zugleich Mittel der Befreiung und Freiheit. 
 Diese Erkenntnis grundiert die Ausstellung – sie gilt für alle literarischen, politischagitatorischen
 und wissenschaftlichen Aktivitäten Büchners. Dr. Ralf Beil, Kurator der
 Ausstellung, pointiert Büchners Bedeutung: „Georg Büchner ist nicht nur Literaturund
 Kulturgeschichte ersten Ranges: Georg Büchner ist Weltwissen.“
Die suggestive Ausstellungsinszenierung im Darmstadtium mit Originalmanuskripten,
 Multimedia-Installationen, zeithistorischen Objekten, Gemälden, Filmprojektionen und
 Hörstationen wird den Besucherinnen und Besuchern erlauben, sowohl räumlich als
 auch gedanklich in die Welt Büchners einzutauchen. „Wir stellen Büchners Wort aus.
 Wir zeigen, was Büchner gesehen hat. Wir bringen zu Gehör, was Büchner gehört
 hat. Und wir erschließen neue Tiefendimensionen der Texte Büchners, in dem wir sie
 mit dem ihnen zugrunde liegenden Bildreservoir aus Literatur, Wissenschaft, Naturund
 Kunstgeschichte kurzschließen“, so Dr. Ralf Beil.
 Zugleich eröffnet die Ausstellung erstmals die faszinierende Möglichkeit, einem der
 großen Schreibstrategen der Weltliteratur bei der Arbeit zuzuschauen. Dank einer
 eigens für die Ausstellung konzipierten Medientechnik können die Besucher
 Büchners Textmontagen und -collagen unmittelbar nachvollziehen und sich damit
 sein Werk auf gänzlich neue Weise erschließen. Nochmals Dr. Ralf Beil: „Georg
 Büchner, sein Werk und seine Zeit werden lebendig – als früher Spiegel der bis in
 unsere Gegenwart fortwirkenden Moderne.“ Der zeitliche Bogen der Schau spannt
 sich denn auch von der Völkerschlacht bei Leipzig, an deren zweitem Tag Büchner
 geboren wird, bis zur Rezeption des Revolutionärs mit Feder und Skalpell in den
 Attac- und Occupy-Bewegungen unserer Tage.
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