Anna Stuhldreher: W ittgensteins Sprachspiel der Emotionen

Diskurs Aktuell
W ittgensteins Sprachspiel
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http://www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/kadmos14-2stuhldreher-sprachspiel.htm

Online-Publikation:Februar 2014  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Anna Stuhldreher: W ittgensteins Sprachspiel der Emotionen (Kaleidogramme Bd. 105) >>
291 Seiten; 15 x 23 cm, broschiert,  ISBN: 978-3-86599-208-6; 26.90 €
Kulturverlag Kadmos, Berlin; http://www.kv-kadmos.com;
 
Inhalt
Statt Emotionen auf ein allgemeingültiges Prinzip zu reduzieren, richtet Wittgenstein sein Interesse in seiner Spätphilosophie auf die Möglichkeit des subtilen Sprechens und Ausdrückens über und von Emotionen: Was liegt emotionalen Sprachspielen logisch zugrunde? Wie lernt ein Kind sich emotional auszudrücken? Wie sind kulturelle Unterschiede möglich? Und wie ist es möglich, dass auch interkulturelle Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Menschen und Völkern existieren? Wie kann Gewissheit über das emotionale Empfinden eines anderen Menschen erlangt werden? Wie ist ein Zweifel daran möglich? Ist emotionales Verhalten kulturell erlernt oder als Instinkt angeboren?
Wittgenstein erarbeitet ein anthropologisches Modell von Emotionen, in welchem er sowohl den Instinkt als auch die Sozialisation des Menschen ins Zentrum seines Fokusses rückt. Als innerhalb von »Sprachspielen« stattfindende Ausdrucksformen haben Emotionen eine biologische Grundlage, sind aber auch an einen situativen Kontext und eine kulturelle Gemeinschaft gebunden. Der Körper und dessen variierende Ausdrucksmöglichkeiten spielen in Wittgensteins Sprachspielphilosphie eine maßgebliche Rolle.
Wittgenstein entwickelt eine Philosophie, die jenseits aller wissenschaftlichen Theorien einen Ansatz anbietet, der das emotionale Moment in Form des emotionalen Ausdrucks in der Ästhetik, Ethik und Religion berücksichtigt. Die Philosophie der Emotion des späten Wittgensteins liefert keine wissenschaftliche Theorie über ein vermeintliches Wesen der Emotion, sondern formuliert eine Philosophie, welche die Relevanz von Emotionen im menschlichen Leben offenlegt.
Anna Stuhldreher beleuchtet das philosophische Spätwerk Wittgensteins und zeichnet Wittgensteins Gedanken über Emotionen systematisch nach. Auf der Grundlage der Wittgensteinschen Philosophie und durch Einbeziehung und Berücksichtigung der literarischen und philosophischen Werke derer, die Wittgenstein maßgeblich inspiriert und beeinflusst haben, entsteht eine Darstellung der Wittgensteinschen Konzeption der Emotion, die Wittgensteins Genie und Unangepasstheit erkennen läßt.
»Verstümmle einen Menschen ganz & gar, schneide ihm Arme & Beine, Nase & Ohren ab & dann sieh, was von seinem Selbstrespekt & von seiner Würde übrig bleibt & wieweit seine Begriffe von solchen Dingen dann noch die selben sind. Wir ahnen gar nicht, wie diese Begriffe von dem gewöhnlichen, normalen Zustand unseres Körpers abhängen.« Tagebuchnotiz Wittgensteins von 1931

Autorin
Anna Stuhldreher studierte Philosophie und Alte Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und an der Freien Universität in Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Wittgensteinforschung, der Philosophie der Psychologie, im Pragmatismus und der politischen Philosophie. Zuletzt arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem interdisziplinären Forschungsprojekt über Denkmalkritik
 
Fazit
Die Philosophie-Historikerin Anna Stuhldreher befasst sich in ihrem Diskursbuch " W ittgensteins Sprachspiel der Emotionen" mit einem Vergleich zwischen James und vorrangig mit Wittgenstein. Dabei gelingt es ihr das weite Feld der sprachlichen Emotionalität in den Teilbereichen Ästhetik, Ethik und Religion geschickt und elegant zu klären. Dabei tritt besonders Wittgensteins  'Kulturphilosophie mit naturalistischer Grundlage' deutlich zu tage, in der sich Emotion und Religion auf ihren instinktiv-psychologischxqen Wegen kreuzen. m+w.p14-2

William James
(* 11. Januar 1842 in New York; † 26. August 1910 in Chocorua, New Hampshire) war ein US-amerikanischer Psychologe und Philosoph. Von 1876 bis 1907 war er Professor für Psychologie und Philosophie an der Harvard University. James gilt sowohl als Begründer der Psychologie in den USA[1] als auch als einer der wichtigsten Vertreter des philosophischen Pragmatismus.[
http://de.wikipedia.org/wiki/William_James
Ludwig Josef Johann Wittgenstein
(* 26. April 1889 in Wien; † 29. April 1951 in Cambridge) war ein österreichisch-britischer Philosoph.
Er lieferte bedeutende Beiträge zur Philosophie der Logik, der Sprache und des Bewusstseins. Seine beiden Hauptwerke Logisch-philosophische Abhandlung (Tractatus Logico-Philosophicus 1921) und Philosophische Untersuchungen (1953, postum) wurden zu wichtigen Bezugspunkten zweier philosophischer Schulen, des Logischen Positivismus und der Analytischen Sprachphilosophie
http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Wittgenstein