Demirovic, Alex; Kaindl, Christina; Krovoza, Alfred (Hrsg.) Das Subjekt - zwischen Krise und Emanzipation
Diskurs Aktuell
Krise und Emanzipation
wfdampfboot13-12subjekt-krise-emanzipation
http://www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/wfdampfboot13-12subjekt-krise-emanzipation.htm
Online-Publikation: Dezember 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Demirovic, Alex; Kaindl, Christina; Krovoza, Alfred (Hrsg.) Das Subjekt - zwischen Krise und Emanzipation . Im Auftrag der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung in Zusammenarbeit mit der Loccumer Initiative >>
176 Seiten, Broschur; ISBN: 978-3-89691-771-3; ISBN: 978-3-89691-771-3; € 15,90
Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster, Gratulation zum 30.*; http://www.dampfboot-verlag.de;
Inhalt
Was bleibt vom Subjekt in gegenwärtigen Gesellschaften? Wird es doch in vielfacher Weise in neue kapitalistische Verhältnisse eingepasst, unterworfen und reorganisiert. Als unternehmerisches, digitalisiertes, rassifiziertes, medialisiertes, flexibilisiertes, prekarisiertes Individuum scheint es zu erodieren, zu verschwinden oder sich in multiple Elemente aufzulösen. Gleichzeitig aber wird ein Anwachsen von Autonomieansprüchen beobachtet. Kann das Subjekt also überhaupt noch Ausgangs- und Zielpunkt politisch-emanzipatorischen Handelns sein? Finden sich in ihm noch Potenziale für Freiheit? Und können Psychoanalyse, Kritische Psychologie, Gouvernementalitätsstudien oder anthropologische Ansätze diese Veränderung in der inneren Organisation des Individuums überhaupt noch fassen – oder müssen sie selbst historisiert werden?
Die AutorInnen aus der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung und der Loccumer Initiative diskutieren anhand dieser Fragen die Paradoxie der aktuellen Situation, in der die vielen Beobachtungen zur Wandlung von Subjektivität kaum noch der Entwicklung und der Funktion von Subjektivität selbst entsprechen.
AutorInnenteam
Alex Demirovic,
geb. 1952, lehrt zzt. politische Theorie an der Technischen Universität Berlin, Mitglied der Redaktion der PROKLA. Arbeitsschwerpunkte: Demokratie- und Staatstheorie, kritische Theorie der Gesellschaft, Intellektuelle, Bildung und Wissen. Neuere Veröffentlichungen: Nicos Poulantzas. Aktualität und Probleme materialistischer Staatstheorie, Münster 2007; Demokratie in der Wirtschaft. Positionen – Probleme – Perspektiven, Münster 2007, sowie sowie als Mitherausgeber von Kritik und Materialität Münster 2008 und Das Subjekt - zwischen Krise und Emanzipation, Münster 2010.
Christina Kaindl,
geb. 1971, Diplom-Psychologin, promoviert an der FU Berlin zu Neoliberalismus und Rechtsextremismus. Lehrbeauftragte der FH Stendal, Mitglied der Redaktion „Das Argument” und freie Mitarbeiterin der Rosa Luxemburg Stiftung. Arbeitsschwerpunkte: Kritische Psychologie, Rechtsextremismus, Produktions- und Lebensweisen, Emotionen, Subjekttheorien.
Alfred Krovoza,
Dr. phil., apl. Prof., Hochschuldozent an der Leibniz-Universität Hannover, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie. Arbeitsgebiete: analytische Sozialpsychologie, Politische Psychologie und Anwendungen der Psychoanalyse.
Fazit
Von dem neuen AutorInnen-Team bringt es der politische Theoretiker Demirovic - nach langem erweiternden Diskurs, u.a. mit Marx, auf den Punkt 'Aber das menschliche Wesen ist kein dem einzelnen Individuum (1) innewohnendes Abstraktum. In seiner Wirklichkeit ist es das ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse, 1845'.
Es geht dem Diskurs-Team im Buch um "Das Subjekt - zwischen Krise und Emanzipation". Im Inhaltlichen treten die Krisensymptome zutage, voran bei den totalen Überforderungen in den aktuellen Arbeitsverhältnissen, Subjektivationsgrenzen (inklusive bis zur Körperinstrumentalisierung). Nicht vergessen werden die Verdichtung tradierter Begriffe wie Fetisch, Subjekt in Psychoanalyse. Bei der Untersuchung des 'flexiblen Sozialcharakters' wird 'das Leiden an sich selbst' berührend, erschütternd, nüchtern zugleich dargestellt, so dass das erörterte Grundeinkommen als Problemlösung zur Würde des Subjektes und zu seinem subjektivierten Freigang / Demaskierung / Musezeit (w.p.) werden kann. m+w.p13-12
(1) und aktuell ? Foucault : Individuen ‚Individuen’
INDIVIDUEN = EINGEBETTETE SUBJEKTE existieren in Maskierung >> _____________>__________________>
Subjekte treten maskiert
als ‚Individuen’ in der Gouvernementalität zutage
(2) In der Analyse epigenetischer menschlicher Entwicklungsprozesse als Subjektivationsprozessen geht es darum, den Zusammenhang von Selbstkonstitution und Fremdkonstitution so zu erläutern, dass insbesondere die Schnittstelle zwischen Verhältnissen und Selbstverhältnissen focussiert wird.
http://www.fb12.uni-bremen.de/?id=2606