Florian Kessler : Mut Bürger . Die Kunst des neuen Demonstrierens
diskurs - aktuell
Mut Bürger
hanser13-9kessler-mutbuerger
http://www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/hanser13-9kessler-mutbuerger.htm
Online-Publikation: September 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Florian Kessler : Mut Bürger . Die Kunst des neuen Demonstrierens >>
240 Seiten , Flexibler Einband, ISBN 978-3-446-24153-4; 14,90 € (D) / UVP 21,90 sFR (CH) / 15,40 € (A)
Hanser Verlag, Edition Lyrik, München; http://www.hanser-literaturverlage.de;
http://www.hanser.de; http://www.lyrik-kabinett.de
Inhalt
Fast ein Drittel aller wahlberechtigten Deutschen ist in den letzten Jahren demonstrieren gegangen. Tendenz steigend. Vor unseren Augen verändern sich Deutschland und die Welt – und zwar durch die friedlichen Proteste ihrer Bewohner. Florian Kessler erzählt aus erster Hand, wie vielfältig das neue Engagement aussieht und weshalb es genau jetzt dringend Not tut, politische Anliegen selbst auf die Straße zu tragen. Er nimmt uns mit zu den Parkschützern von Stuttgart, den Anti-Nazi-Demonstranten von Dresden und den Bauern von Gorleben; er führt Gespräche mit passionierten Demo-Experten. Seine Beobachtungen und Ratschläge treffen den Nerv des neuen Mutbürgertums und laden ein zum Selber-Demonstrieren.
Autor
Florian Kessler wurde 1981 in Heidelberg geboren. Er studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim und lebt heute in Berlin. Als freier Journalist schreibt er u. a. für den Tagesspiegel und die Süddeutsche Zeitung. Dies ist sein erstes Buch.
Fazit
Florian Kessler zeigt mit grossem Geschick in seiner Diskursschrift " Mut Bürger" die Kunst des neuen Demonstrierens, indem er neun DemokennerInnen die von anfang an dabei waren wie Marianne Fritzen, sowie von innen - die Schlachtenbummlerin Claudia Roth, als auch von aussen damit innig verknüpft sind wie der Demo-Beobachter Daniel Boese und Korrespondent Paul Ingenday sowie der Forscher über die Zukunft der Proteste , Dieter Rucht. Es kommen noch der Occupy-Denker Mark Greif, die Bewegungsarbeiterin Jutta Sundermann, der Polizist Wolgang Link und der Liedersänger Konstantin Wecker zu Wort. Kesslers Schlussfolgerung heisst :"WEITERGEHEN". Und wir sagen: recht so. m+w.p13-9
Ein Diskurs
Peter B. Schumann zu und mit Florian Kessler im Forum Buch SWR2
Schumann : Ein Jahr lang hat Florian Kessler 2012 die Republik bereist und an
zahllosen Demonstrationen teilgenommen: gegen das
Bahnhofsprojekt in Stuttgart und Nazi-Aufmärsche in Neuruppin,
gegen Atomtransporte in Gorleben und die Einwanderungsgesetze
in Berlin. Er hat sich an den Maikundgebungen der Gewerkschaften
beteiligt und auf einem Weltkongress der Tunnelbauingenieure
gegen Bauvorhaben protestiert. Dabei hat er den Begriff und den
Titel seines Buches Mut Bürger gefunden. Diese Bezeichnung für
Menschen, die ihr gesellschaftliches Engagement in die
Öffentlichkeit tragen, sollte endlich die so gedankenlos und meist
abfällig verwendeten Vokabeln Wut-Bürger und Gut-Menschen
ersetzen.
Kessler: Wir alle bemerken, dass es viel mehr Erregung gibt, dass sie sich
viel leichter äußert, dass es ganz viele Protest gibt, dass man im
Internet sehr viel Erregung, Shitstorms feststellen kann. Und ich
finde es ganz wichtig, dass darüber auch interessiert und
aufmerksam und genau berichtet und von den Medien nicht immer
Selbstdisziplinierung / Sicherheit im Vordergrund steht...