Jacques Rancière : Kurze Reisen ins Land des Volkes

Diskurs Aktuell
J.Rancière: Reisen zum Volk
-c-passagen14-11Reisen zum Volk

Online-Publikation: November 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Jacques Rancière : Kurze Reisen ins Land des Volkes >>
Herausgegeben von Peter Engelmann . Übersetzt von Richard Steurer-Boulard
Passagen forum: Broschur; 160 Seiten, 208 x 122 mm; ISBN 9783709201213; 21,90 EUR
Passagen Verlag = 25 Jahre*, Wien; http://www.passagen.at

Inhalt
Wenn Jacques Rancière zu kurzen Reisen ins Land des Volkes einlädt, dann steht keine folkloristische Idylle auf dem Programm, sondern das Überdenken der Verhältnisse zwischen den Bildern und dem Wissen, der Utopie und der Wirklichkeit, der Literatur und der Politik.
Wordsworth, der Dichter der Seen, durchquert die Französische Revolution, Büchner läuft einem Pilger der saint-simonistischen Utopie über den Weg. Michelet und Rilke träumen angesichts eines Dienstmädchens oder einer Arbeiterin von einem versöhnten Leben, während die Proletarier von der Südsee träumen und schon auch einmal dorthin auf Waljagd fahren. Auf der Leinwand verkörpert Ingrid Bergman die Frau von Welt, die die andere Seite der Gesellschaft entdeckt. In diesen kurzen Reisen lädt Rancière dazu ein, die Verhältnisse zwischen den Bildern und dem Wissen, der Utopie und der Wirklichkeit, der Literatur und der Politik neu zu denken.
Jacques Rancière, geboren 1940, ist emeritierter Professor für Philosophie und Kunsttheoretiker in Paris

Schlagworte zu diesem Titel
Ästhetik | Literatur | Politik | Gesellschaft

Stimme
Socialnet.de, Andreas Hudelist (11. Juli 2014)
"Thema ist dabei, wie der Titel verrät, das Reisen. Jacques Rancière beschäftigt sich hierbei jedoch mit dem Reisen innerhalb von Literatur und Film. Dabei Reisen die Literaten zum Teil persönlich und thematisieren die ihnen nicht bekannten Landschaften in ihren Texten, zum Teil besteht das Reisen auch darin, die eigenen Grenzen aufzusuchen und zu reflektieren. [...]
Rancières Reisen bleiben, wie es der Titel verspricht kurz, führen jedoch von Gedichten zu literarischen Briefen bis hin zu Bilder eines Filmes, die alle zusammen Begriffe wie Klasse, Utopie bzw. Atopie und Revolution neu zu bestimmen versuchen"

Autor
Jacques Rancière (* 10. Juni 1940 in Algier) ist ein französischer Philosoph, der vor allem für seine Arbeiten zur politischen Philosophie und zur Ästhetik bekannt ist. Von 1969 bis 2000 lehrte er an der Universität Paris VIII (Vincennes und Saint-Denis).
http://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Ranci%C3%A8re

Fazit
Dem marxistisch geschulten Philosophen  Jacques Rancière  gelingt es in den im Kern langen, zum Teil labynthischen Exkursen seine "Kurze Reisen ins Land des Volkes" zu aktulalisieren und den Interessierten zum weiteren Diskurs zu vermitteln. Drei Protagonisten erwählt er aus der Literatur, so Wordsworth (1), Büchner (2) und Rilke (3) . Rancière konzentriert sich auf die Widerständigkeit der ästhetisch vorgetragenen Medien, und deren Inkonsistenz / Zerfledderung aufzuzeigen, wobei seinem  Blick der Trick der 'marxistischen Ästhetik nicht entgeht, der Bewusstheit (apollinisch (4-5) und Wahnhaftigkeit (dionysisch (4-5) zugleich hintergründig enthält. Diesen Diskurs lohnt es fortzuführen. m+w.p14-11

(1) William Wordsworth
(* 7. April 1770 in Cockermouth, Großbritannien; † 23. April 1850 in Rydal Mount, Großbritannien) war ein britischer Dichter und führendes Mitglied der englischen Romantikbewegung, die er 1798 durch die zusammen mit Samuel Taylor Coleridge verfassten Lyrical Ballads (Lyrische Gedichte) initiierte. Als sein Meisterwerk gilt das frühe autobiografische Gedicht The Prelude (Präludium).
http://de.wikipedia.org/wiki/William_Wordsworth

(2) Karl Georg Büchner
 (* 17. Oktober 1813 in Goddelau, Großherzogtum Hessen; † 19. Februar 1837 in Zürich) war ein hessischer Schriftsteller, Mediziner, Naturwissenschaftler und Revolutionär. http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_B%C3%BCchner

(3) Rainer Maria Rilke
(* 4. Dezember 1875 in Prag; † 29. Dezember 1926 im Sanatorium Valmont bei Montreux, Schweiz; eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke) war ein Lyriker deutscher Sprache. Mit seiner in den Neuen Gedichten vollendeten, von der bildenden Kunst beeinflussten Dinglyrik gilt er als einer der bedeutendsten Dichter der literarischen Modernehttp://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Maria_Rilke

(4) http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/index.htm;

(5) http://www.kultur-punkt.ch/prankl-faber-c-prints.html; Auszug
Der menschliche Körper und die Dingwelt um ihn dienen mit dem digitalen Werkzeug <<Gradation / Gradierung >> als Ausgangspunkt für den anatomisch-wie sozio-ästhetischen Ausdruck sowie die Parzellierung / Stückelung (Taylorismus *), die abstufende Positionierung des Figurativen, dessen allmählichen Aus-/Verfall * - hin zur fern-figurativen Verfremdung (von Farbe, Kontur, Struktur)“ des menschlichen Körpers und seiner Beziehungselemente.
Im erweiternden Sinn stellen diese Rest-Formen in ihrer rest-narrativen Umgebung* und den kulturgeschichtlichen Hintergründen/ Artefakten (Venus von Lespugue, Wilhersdorf ... Torso des Herakles ... Venus von Milo ... den aktuellen Model/len ...) eine unsichtbare Aura ** dar. Die Serie erzählt von den pathologischen Symptomen der Burn-Out-, Multi-Tasking-Gesellschaft…
a) als Prozess der Globalisierung und der individuellen Isolation
weist auf die tayloristische Organisation der Produktion hin, in der verschiedene Stufen der Produktion zwischen den verschiedenen Lieferanten, die in verschiedenen Ländern ansässig sind und außerhalb der Region, in der Fragmentierung geschieht, aufgeteilt werden. Diese Art der Fragmentierung ist ein wichtiger Bestandteil der modernen Globalisierung.
b) Die Fragmentierung bezieht sich auf das Fehlen oder die Unterentwicklung der Verbindungen zwischen der Gesellschaft und der Gruppen und Einzelnen der Gesellschaft nach dem Vorbild einer gemeinsamen Kultur, Nationalität, Rasse, Sprache, Beruf, Religion, Einkommen oder andere gemeinsame Interessen.
c) In der Kunst/Gradation zeigt sich daher die Fragmentierung in der Verwendung von Fragmenten und der "Teilung der Kunst Ideen ( in Geste, Motiv, Thema ....) in Segmenten in eklatanter  Weise ….

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