Matthias Naß, Drachentanz . Chinas Aufstieg zur Weltmacht und was er für uns bedeutet

Online-Publikation: Juli 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Matthias Naß, Drachentanz . Chinas Aufstieg zur Weltmacht und was er für uns bedeutet >>
320 S. mit 20 Abbildungen und 2 Karten., 13,9 x 21,7 cm, 542 g, Hardcover m. S., ISBN 978-3-406-76450-9, 24,95 €
Verlag C. H. Beck; 80703 München; http://www.chbeck.de/

Inhalt
Chinas Aufstieg fasziniert die Welt – und lehrt sie das Fürchten. Unter Parteichef Xi Jinping erlebt das Land einen Rückfall in die Diktatur. Gleichzeitig dehnt es seinen globalen Einfluss immer weiter aus. Nicht nur in Amerika, auch in Europa wächst das Unbehagen an der neuen Weltmacht und an ihren Methoden. Droht ein neuer kalter Krieg oder sogar ein chinesischer Triumph über den Westen? Zeit-Korrespondent Matthias Naß gibt einen spannenden Einblick in das Land, das sich anschickt, zur Führungsmacht des 21. Jahrhunderts zu werden.

Pekings Machthaber perfektionieren die Überwachung ihrer Bevölkerung und errichten ein System aus Belohnungen und Strafen, mit dem sie regimekonformes Verhalten durchsetzen. Minderheiten wie die Uiguren werden brutal verfolgt und in Lagern «umerzogen». In Hongkong soll die Opposition zum Schweigen gebracht werden, während im südchinesischen Meer Chinas militärische Präsenz zielstrebig ausgebaut wird. Mit dem Riesenprojekt der «Neuen Seidenstraße» schafft China neue Abhängigkeiten im Mittleren Osten, Afrika und in Europa. Doch es gibt auch Probleme. Manches spricht dafür, dass China diesen Expansionskurs weder ökonomisch noch politisch auf Dauer durchhalten kann. Massive Umweltprobleme kommen hinzu. Und die Corona Krise hat vielen westlichen Ländern gezeigt, dass die Abhängigkeit von China ein kritisches Ausmaß erreicht hat. Matthias Naß kennt China so gut wie nur wenige andere und zieht in diesem Buch eine ebenso sachlich fundierte wie fesselnde Bilanz.

Autor
Matthias Naß (* 9. Juli 1952 in Bad Bevensen) ist ein deutscher Journalist. Er ist seit 2011 internationaler Korrespondent der Wochenzeitung Zeit.

Fazit
Mit dem Diskursbuch "Chinas Aufstieg zur Weltmacht und was er für uns bedeutet" hat sich der Journalist Matthias Naß intensiv und kompetent auseinandergesetzt.
So beginnt er mit der aktuellen Heimsuchung und Weltkrise durch Corona.
Im Rückblick geht er auf Mao mit seinem 'despotischen Gesellschaftsexperiment und den Mechanismen der Ein-Partei-Herrschaft ein.
Dabei entdeckt eine Überwachungsstaats-Kontrolle, zusammen mit Verfolgung von demokratischen Alternativen (Hongkong, Taiwan..) und Umerziehung (Uiguren Straf-/Lager).
Hinzu kommt das globalisierende Seidenstrasse-Projekt nach chinesischen Regeln. Dabei werden Naivität (EU) und Rivalität (mit USA..) durch wirtschaftliche Abhängigkeit und Entkoppelung sowie militärische Aufrüstung mit neuen Allianzen sichtbar. Die Quintessenz von Naß lautet, dass die KP China - aufgrund ihres auffälligen Pragmatismus und ihrer Fähig- und Fertigkeit zu Kurskorrekturen bisher bewiesen hat, um 'tragische Irrwege' zu meiden. Was zu hoffen anregt.
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