Peter Sloterdijk: Mein Frankreich

Diskurs Aktuell
Sloterdijk : Mein Frankreich
suhrkamp-it13-2sloterdijk-frankreich
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Online-Publikation: Februar 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Peter Sloterdijk: Mein Frankreich >>
suhrkamp tb 4297, Broschur, 249 Seiten; ISBN: 978-3-518-46297-3; D: 10,00 € A: 10,30 € CH: 14,90 sFr 
Suhrkamp/Insel Verlag, Berlin; http://www.suhrkamp.de; insel-bücherei 100.*;

Inhalt
Die selbst gestellte Frage, wie man sein Werk am knappsten charakterisieren könne, beantwortete Peter Sloterdijk mit dem Hinweis, er sei ein »philosophierender Schriftsteller«. Damit ist der Erfolg seiner Bücher erklärt. Seine Überlegungen, seine Reflektionen und Analysen sind von einem einzigartigen Stil durchdrungen: Sie plausibilisieren durch die geschliffene Form, die Formulierung, die treffende Metapher, die ironische Übertreibung.
Diese Art des Philosophierens hat ihre Ursprünge in Frankreich. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn die Kapitel seines Werkes, in denen er sich mit Frankreich, dem Land und seinen Denkern auseinandersetzt, besonders fulminant sind. Der vorliegende Band versammelt Betrachtungen Peter Sloterdijks zur französischen Geschichte und Philosophie vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, von Voltaire bis Derrida, von der Französischen Revolution bis Sarkozy, und er erklärt, warum die Erbfeinde Deutschland und Frankreich sich politisch und kulturell immer weiter voneinander entfernen.

Autor
Peter Sloterdijk wurde am 26. Juni 1947 als Sohn einer Deutschen und eines Niederländers geboren. Von 1968 bis 1974 studierte er in München und an der Universität Hamburg Philosophie, Geschichte und Germanistik. 1971 erstellte Sloterdijk seine Magisterarbeit mit dem Titel Strukturalismus als poetische Hermeneutik. In den Jahren 1972/73 folgten ein Essay über Michel Foucaults strukturale Theorie der Geschichte sowie eine Studie mit dem Titel Die Ökonomie der Sprachspiele. Zur Kritik der linguistischen Gegenstandskonstitution. Im Jahre 1976 wurde Peter Sloterdijk von Professor Klaus Briegleb zum Thema Literatur und Organisation von Lebenserfahrung. Gattungstheorie und Gattungsgeschichte der Autobiographie der Weimarer Republik 1918–1933 promoviert. Zwischen 1978 und 1980 hielt sich Sloterdijk im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (später Osho) im indischen Pune auf. Seit den 1980er Jahren arbeitet Sloterdijk als freier Schriftsteller. Das 1983 im Suhrkamp Verlag publizierte Buch Kritik der zynischen Vernunft zählt zu den meistverkauften philosophischen Büchern des 20. Jahrhunderts. Seit 2001 ist Sloterdijk in Nachfolge von Heinrich Klotz Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe sowie dort Professor für Philosophie und Ästhetik.

Fazit
"Mein Frankreich" von Peter Sloterdijk entbirgt eine Fülle, zugleich einen transdisziplinären Mix und inhärenten Witz bei der Reihung der Persönlichkeiten wie Descartes, Pascal, Mme Warens zwischen Rousseau und Voltaire oder Jules Verne und Hegel, auch der "Bruch" in Marx zu Althusser, danach Valery, Lacan, Satre, so auch Ciorans Exerzitien, die Eifersucht Girard's, es folgen Foucault, Derrida's jüdische Pyramide, Latour als Wissensliebender und schliesslich Chevenement  mit
" La France - est-elle finie?" Er selbst antwortet flüsternd mit dem Satz "La France est une passon inutile". Es folgt  noch ein Interview mit Spiegel..
Was ist nun die Quintessenz dieser Beziehung ? Sie ist vortrefflich und niemals "inutil" sondern sehr wohl nützlich den Gedanken von Descartes bis  Derrida und Chevenement immer noch frisch nachzuspüren, gleich einer gereiften Zitrone zu pressen und zu verdichten. m+w.p13-2