Hannah Arendt : Nach Auschwitz . Essays und Kommentare

Diskurs Aktuell
H. Arendt : Nach Auschwitz
-c-edition-tiamat14-9
Online-Publikation: September 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Hannah Arendt :  Nach Auschwitz . Essays und Kommentare . Unveränderte Neuausgabe . Aus dem Englischen von Eike Geisel >>
Critica Diabolis 21 : Broschur, 160 Seiten,  ISBN: 3-923118-81-3 ;  13.- Euro
Edition Tiamat / Verlag Klaus Bittermann, Berlin; http://www.edition-tiamat.de;

Inhalt
Dieser Band enthält frühe Überlegungen Hannah Arendts zu den Konzentrationslagern, zur Weltherrschaft als Endziel totalitärer Regimes und über den Versuch der totalen Beherrschung des Menschen. Über das Weiterleben des Faschismus in Europa nach 1945, über Diktatur und persönliche Verantwortung, über den Frankfurter Auschwitz-Prozeß und über die Eichmann-Kontroverse.

Autorin
Hannah Arendt (1906-1975), Studium bei Husserl und Jaspers. 1933 Verhaftung durch die Gestapo und Flucht nach Paris, wo sie bis 1941 für die Jewish Agency arbeitet. Ausreise in die USA. Lehrt dort an verschiedenen Universitäten. 1951 erscheint ihr Hauptwerk "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft". Zeit ihres Lebens hat Hannah Arendt neben ihren politischen und philosophischen Buchveröffentlichungen immer wieder die Form des Essays gewählt, um in vielen verschiedenen Zeitschriften in die öffentliche Debatte einzugreifen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hannah_Arendt

Buchveröffentlichungen in der Edition Tiamat:
- Nach Auschwitz. Essays und Kommentare 1, Berlin 1989
 - Die Krise des Zionismis. Essays und Kommentare 2, Berlin 1989 (vergriffen)
 
Stimme
• »Viele ihrer zu Unrecht als 'herzlos' verdächtigten 'kalten Urteile' sind erstaunlich aktuell. So ihre Anatomie des Nazi-Systems aus dem Jahre 1950, vor der sich die relativierungssüchtige 'Historikerdebatte' noch unserer Tage blamiert.« (Der SPIEGEL Nr. 20/Mai 89)

Fazit
Hochaktuell und zugleich berührend - nur vordergründig ohne Sentiments - kommen die Essays und Kommentare in Hannah Arendt's Buch "Nach Auschwitz" zur Geltung. Der Faschismus in Europa tritt in einer singulär projizierten 'Wahrheits-und Wirklichkeitskommission' - lange bevor dieser Begriff geprägt wurde - in ihren Aufzeichnungen zu Konzentrationslager, Auschwitz-und Eichmann-Prozess in Erscheinung. Dialogisiert wird die Thematik des Teuflischen und  perversen Grauens der Verfolger und Schlächter von Opfern zusätzlich im Briefwechsel mit Gershom Scholem*. Ihr Schlussplädoyer gilt den Flüchtligen und Staatenlosen, den  'Entrechteten , Entwürdigten' - dass man auf ihnen 'Ungerechtigkeit auf Ungerechtigkeit häuft '- und darin bleibt sie visionär bis heute in und ausserhalb Europas. m+w.p14-9

Gershom Scholem (* 5. Dezember 1897 in Berlin als Gerhard Scholem; † 21. Februar 1982 in Jerusalem) war ein jüdischer Religionshistoriker, der in Ivrith, Deutsch und Englisch über 500 Werke publizierte. Er hatte ab 1933 einen Lehrstuhl zur Erforschung der jüdischen Mystik an der Hebräischen Universität Jerusalem inne und gilt als deren Wiederentdecker.http://de.wikipedia.org/wiki/Gershom_Scholem