UnTot . Existenzen zwischen Leben und Leblosigkeit
Naturmedizin - Therapien
UnTot
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Online-Publikation: Juli 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Geimer, Peter (Hg.) : UnTot . Existenzen zwischen Leben und Leblosigkeit >>
241 Seiten; 15 x 23 cm, broschiert mit farbigen Abbildungen, ISBN: 978-3-931659-86-8; 24.90 €
Kulturverlag Kadmos, Berlin; http://www.kv-kadmos.com;
Inhalt
Die Frage, wo das Leben endet und der Tod beginnt, ist nicht erst durch die gegenwärtigen Debatten zur korrekten Diagnose des biologischen Todes aktuell. Spätestens seit dem 19. Jahrhundert gerät das Lebendige gerade auch in seinen Randzonen und seinen Überschneidungen mit dem Leblosen in den Blick: Mediziner untersuchen den Scheintod, Biologen beobachten Leben außerhalb des Organismus, Pathologen erforschen die Lebendigkeit tödlicher Bakterien. Man versucht, das Leben künstlich zu verlängern oder es dort, wo es verschwunden ist, künstlich wieder hervorzubringen.
Diesen Formen uneindeutiger Lebendigkeit ist der Band gewidmet. Es geht nicht um Leben oder Tod, sondern um jene beunruhigende Zone dazwischen, die Naturwissenschaftler ebenso beschäftigt hat wie bildende Künstler, Präparatoren im Museum oder die Pioniere des Films. Die Beiträge des Bandes handeln von scheintoten Organismen und In-vivo-Experimenten, von künstlicher Verjüngung und Techniken der Animation, von lebenden Bildern und Wachsfiguren, von belebten Dingen und dem unheimlichen Blick, den präparierte Tiere auf uns richten.
Mit Beiträgen von: Jeremy Bentham, Marcel Beyer, Peter Geimer, Tom Gunning, Felix Hofmann, Uta Kornmeier, Petra Lange-Berndt, Cornelius Reiber, Hans-Jörg Rheinberger, Bernhard Siegert, Heiko Stoff und Margarete Vöhringer
Peter Geimer
Studium der Kunstgeschichte, Neueren deutschen Literatur und Philosophie in Bonn, Köln, Marburg und Paris; 1997 Promotion in Kunstgeschichte (Die Vergangenheit der Kunst. Strategien der Nachträglichkeit im 18. Jahrhundert); 1997–1999 Postdoctoral Fellow am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin; 1999–2001 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich Literatur und Anthropologie der Universität Konstanz; 2001–2004 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte im Projekt Die Experimentalisierung des Lebens. Konfigurationen zwischen Wissenschaft, Kunst und Technologie; 2004-2010 Oberassistent an der Professur für Wissenschaftsforschung der ETH Zürich; 2005 - 2009 Mitglied des Nationalen Forschungsschwerpunkts »Bildkritik«, Universität Basel; 2008 Habilitation in Kuntsgeschichte an der Universität Basel; 2010 Professur für Historische Bildwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Bielefeld; seit WS 2010/11 Professur für Neuere und Neueste Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin.
Fazit
Wer einfach neu/gierig das vor ihm liegende Buch "UnTot" von Peter Geimer und seinen zehn Mitautoren aufschlägt erhält einen imaginativen Schock von grauenerregenden und an Folterinstrumentarien erinnernde bestückte Szenarien. Es geht ihnen klärend um 'Randgänge der Lebenswissenschaften', Re-/Animation von Körpern, Gestaltung von Wachsfiguren , transdisziplinäre Exzesse zwischen Kunst - Wissenschaft - Medien. Das Buch bietet einen grausigen Rundgang und -schlag und zugleich sowohl eine Anleitung für weitere Perversionen als auch zur Abwehr der Bestie Mensch. In diesem Fall sieht 'ein schönes Lesevergnügen' wie es der Verlag den Rezensenten wünscht' ganz anders aus'. m+w.p14-7