Meret Oppenheim – Worte nicht in giftige Buchstaben einwickeln . Zum 100. Geburtstag
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Meret Oppenheim
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http://www.kultur-punkt.ch/ereignisse/scheidegger-spiess-pb13-5meret-oppenheim-worte.htm
Online-Publikation: Mai 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Meret Oppenheim – Worte nicht in giftige Buchstaben einwickeln . Zum 100. Geburtstag der Künstlerin und Lyrikerin Meret Oppenheim . Herausgegeben von Lisa Wenger und Martina Corgnati >>
452 Seiten, broschiert, 152 farbige Faksimile-Abbildungen, 22 x 33 cm; ISBN 978-3-85881-375-6; CHF 79.00 | eur 68.00
Verlag Scheidegger & Spiess , Park Books, CH-8001 Zürich; http://www.park-books.com;
http://www.scheidegger-spiess.ch; http://www.bankaustria-kunstforum.at/de/austellungen/kunstforum/167/meret-oppenheim; http://www.berlin.de/tickets/suche/detail.php?id=720121
Überblick
Zum 100. Geburtstag der Künstlerin und Lyrikerin Meret Oppenheim öffnet dieses Buch mit Briefen und einem ganz persönlichen Album die Tür zu ihrer Gedankenwelt und ihrem Freundeskreis.
Das autobiografische Album «Von der Kindheit bis 1943» und unveröffentlichte Briefwechsel
Inhalt
Meret Oppenheims bekannteste Werke gehören zum Kanon der europäischen Kunst des 20. Jahrhunderts, allen voran die Pelztasse Déjeuner en fourrure, die seit 1936 im MoMA ausgestellt ist. Wie ihre ebenso wichtigen lyrischen Texte und ihre Traumaufzeichnungen ist auch das bislang unveröffentlichte Album «Von der Kindheit bis 1943» sowohl eigenständige Ausdrucksform als auch Quelle zum Verständnis ihres Werks.
Das visuelle Zentrum dieses umfangreichen Bands bildet das Faksimile des 92-seitigen Albums, in dem die 45-jährige Künstlerin eine von Hand geschriebene, gezeichnete und mit eingeklebten Bildern ergänzte Autobiografie collagiert hat. Darum herum werden über 1000 unveröffentlichte Dokumente aus sieben Jahrzehnten im Originalwortlaut wiedergegeben: die Briefe an die Mutter, den Vater und den Ehemann, die Korrespondenz mit Künstlern wie Max Ernst, Marcel Duchamp, Leonor Fini, Intellektuellen wie André Breton und André Pieyre de Mandiargues und mit Kuratoren wie Franz Meyer, Bice Curiger oder Jean-Christophe Ammann. Diese Dokumente waren bislang unter Verschluss und geben jetzt einen aussergewöhnlich persönlichen Einblick in Meret Oppenheims Leben und Schaffen.
Ausstellungen
Das Buch erscheint zu den Meret-Oppenheim-Retrospektiven im Kunstforum Bank Austria in Wien (21. März–14. Juli 2013)
Mit marzipaner Knochenhand oder schwarzem Lederhandschuh oder mit Röntgenbildfingern gleich weißem Lakritzenschmuck in ihrer unvergleichbaren eigenständigen künstlerischen Aussagekraft ist sie eine der größten selbstgeschneiderten Figuren der bildenden Kunst des vorigen Jahrhunderts. Für Meret Oppenheim war der Avantgardismus ihrer Lebenszeit ein Supermarkt für Liebe, Kompromisslosigkeit, Selbstbestimmung, einfach ein Lagerraum für weibliche Befindlichkeiten.
Meret Oppenheim (1913–1985)
zählt zu den bedeutendsten und eigenwilligsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Mit Frühstück im Pelz, einer in Pelz gekleideten Tasse, wurde die skandalumwitterte Muse bereits in jungen Jahren zur Legende und wichtigsten Vertreterin des französischen Surrealismus. Ihr vielfältiges und unabhängiges Œuvre umfasst Malerei, Skulptur, Dichtung und Design und entzieht sich stilistischen Einordnungen und stringenten Entwicklungslinien. Oppenheims Interesse gilt der Verwandlung zwischen den Geschlechtern, zwischen Mensch und Tier, Natur und Kultur, Traum und Wirklichkeit. Mythen, Spiele und Träume dienen ihr ebenso als Ausgangspunkt wie literarische Vorlagen und die Schriften C.G. Jungs. In den 1970er-Jahren wird Oppenheim, die sich vehement gegen gesellschaftlich zugewiesene Geschlechterrollen einsetzt, zu einer zentralen feministischen Identifikationsfigur. »Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie sich nehmen«, lautete ihr Credo.
Das Kunstforum Wien präsentiert 2013 anlässlich Oppenheims 100-jährigen Geburtstags die erste posthume Retrospektive dieser faszinierenden Künstlerpersönlichkeit in Österreich. Anschließend wird die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau in Berlin gezeigt.
und im
Martin Gropius-Bau in Berlin (16. August–1. Dezember 2013).
Zum 100. Geburtstag von Meret Oppenheim zeigt der Martin-Gropius-Bau zusammen mit dem Wiener Kunstforum eine umfassende Retrospektive. Die 1913 in Berlin geborene Meret Oppenheim zählt als mit ihren surrealistischen Werken zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Bereits im Alter von 23 Jahren erschuf sie die legendäre Pelztasse "Le Déjeuner en fourrure" (1936). Der spielerisch humorvolle Umgang mit Alltagsmaterialien, die in immer neuen Sinnzusammenhängen tranferiert werden, verbindet sie mit Künstlern wie Max Ernst oder Man Ray.
Die Protagonistin
Meret Oppenheim (6. Oktober 1913–15. November 1985), Künstlerin und Lyrikerin. Ab 1932 Aufenthalt in Paris. Weltruhm durch ihre ersten surrealistischen Objekte. 1937 Rückkehr in die Schweiz, Besuch der Kunstgewerbeschule Basel und Beginn einer 18 Jahre dauernden Schaffenskrise. Ab 1958 zahlreiche Ausstellungen und Auszeichnungen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Meret_Oppenheim
Herausgeberinnen-Team
Martina Corgnati
(*6. Oktober 1963), Kunsthistorikerin, Kritikerin und Kuratorin. Seit 2006 Dozentin für Kunstgeschichte an der Accademia Albertina di Belle Arti di Torino. Kuratorin zahlreicher Ausstellungen, Autorin und Herausgeberin von Publikationen wie Roberto Crippa, SanGalloArt Station, Firenze (Skira, 2011) oder Agostino Ferrari. Estrategia del Signo, Fundacion Frax, Alfà del Pi, Alicante (Politi, 2011) sowie Kunstkritikerin für Zeitschriften wie Arte, Flash Art, Panorama, The Journal of Art, La Repubblica, Carnet Arte oder Style.
Lisa Wenger
(*15. Mai 1949), Kursleiterin im therapeutisch-erzieherischen Bereich und verantwortlich für eine Privatsammlung von Gegenwartskunst in Lugano. Als Nichte von Meret Oppenheim beschäftigt sie sich seit 1998 intensiv mit dem schriftlichen Nachlass der Künstlerin.
Fazit
In einer späten Begegnung an der Art Basel wirkte sie freundlich, ja meditativ - in Frage und Antwort - mit sich augenscheinlich im Reinen - bis auf den Rauch einer Zigarette - der die innere Spannung in flüchtig-/flüchtende Wolken verwandelte. Die Recherchen der beiden Herausgeberinnen Martina Corgnati und Lisa Wenger bestätigen das, in ihrer Titelsetzung des Buches und der Ausstellung " Worte nicht in giftige Buchstaben einwickeln" und finden in der Notiz von 1970 das Warum:" sonst werden sie durchsichtig".
Dieser Hinweis zur transparent werdenden Transzendenz, die im künstlerischen Schaffen ein Kernmotiv darstellt, ist ein Wesensmerkmal von Meret Oppenheim und so überzeitlich. m+w.p13-5
Weitere Hinweise:
http://www.kultur-punkt.ch/praesentation/ereignisse/hatjecantz06-9meret-oppenheim.htm
http://www.kultur-punkt.ch/galerie/kultur-punkt-galerie-o.htm
http://www.kultur-punkt.ch/galerie/sammlung-prankl-konvolute11-8.htm