Hans-Christian Schink | Hinterland | Fotobildband

*
Galerie - Kunst & Gestaltung 4.0 > Über-ZeitgefährtInnen > Topoi -> Inszenierung
Inszenierung - Imaginär . H.C. Schink
-ggz-ka-hartnann-books20-1hinterland-schink

Online-Publikation: Januar 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Hans-Christian Schink | Hinterland  | Fotobildband >>
148 Seiten; 29,5 × 31 cm, 148 Seiten; Deutsch/Englisch; sw- & farbige Abbildungen; ISBN 978-3-96070-044-9; € 45,00
Hartmann Projects GbR, Stuttgart, mailto:info@hartmann-books.com; Kulturagentur, mailto:mg@kulturagentur.net
 
Charakteristika
> Mit einem Gedicht von Oswald Egger zum Blickeinstieg (Auszug):
'... Am Ahorn hängt die Schaukel klamm und zwirn / das Grummet dampft vom Duft - satt / Und Saatkrah
warten die Hornraben Heimchen windstill / und die Schlupfwespen und Teichfliegen entflohen...'

> Schink konzentriert sich mit fotografischem Blick auf Ausschnitte und Typisches. Gleichzeitig machen die Fotoserien in Bezug auf die zunehmenden Veränderungen in den (Stadt-)Landschaften im Osten Deutschlands nach der Wiedervereinigung aufmerksam. Die 1997 gemachten Fotografien zeigen eine ostdeutsche Landschaft, in der die Veränderung verzögerter stattfindet, dort nur wenige einzelne Häuser renoviert worden sind und noch vieles an die DDR-Zeiten erinnert.
Bei Aufenthalten u. a. in der Antarktis, in Japan, Peru, Russland, USA und Vietnam gelangen Hans Christian Schink Reisefotografien im klassischen Sinne,
Auszug: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Christian_Schink#Fotokunst

Inhalt
»Hinterland« meint einerseits die dünn besiedelten Landstriche abseits der Großstädte, in dieser Serie speziell die abgelegenen Regionen Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns“, erklärt Hans-Christian Schink. „Andererseits bezieht sich der Titel „Hinterland“ auf die imaginären Landschaften, die aus meiner Erinnerung entstehen. Landschaften, die ich aus meiner Kindheit kenne.“ Ortsbezeichnungen sind gleichzeitig auch seine Bildtitel und sie klingen selbst für deutsche Ohren seltsam, fremd und aus der Zeit gefallen: „Grauenhagen, Plath, Bei Karpzow, Wriezen, Cölpin, Am Darschkower See ….“ um nur eine Auswahl zu nennen. Es geht Schink in dieser Serie nicht um das Abbilden konkreter Orte. Seine Bilder sind eher das Resultat einer Suche ohne Ziel. Mit seinem Projekt versucht er eine Balance zu halten – einerseits die spröde, ansatzweise romantische Schönheit dieser Form von Landschaft zu zeigen, andererseits mit diesen Bildern auch eine Atmosphäre der Melancholie zu transportieren, die sich aus der Gefährdung eben dieser Landschaft durch die permanente Überbeanspruchung ihrer Ressourcen ergibt.
 Hans-Christian Schink, 1961 geboren in Erfurt, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen Fotografie aus Deutschland. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Büchern und Ausstellungskatalogen publiziert, international vielfach ausgestellt und preisgekrönt. Sie sind meist Landschafts-Untersuchungen im Spannungsfeld von Natur und Zivilisation.

Ausstellungen 2020
 Neue Galerie im Höhmannhaus, Augsburg, 24. Januar – 15.März
 Fotografische Sammlung, Schloss Kummerow, 3. April – 1.November
 Kunsthalle Erfurt, ab November 2020

Fotograf
Hans-Christian Schink (* 1961 in Erfurt) ist ein deutscher Fotograf
und arbeitet systematisch an fotografischen Serien bzw. Werkgruppen mit einem breiten Spektrum fotografischer Sujets und inhaltlicher Zugänge.

Fazit
Menschenfern und  -verlassene Winterlandschaften bilden die Fotostrecke, die es zu 'durchschauen' gilt.  Das ist die allererste Impression die Betrachtende vom Fotobildband "Hinterland" von *Hans Christian Schink in seinem Fotobildband „Hinterland „ erfahren können.
Pieter Bruegel, der Antipode dieses Landschaftsbild-Topos ist aus diesem menschenleeren Bildraum  -  nach beinahe fünfhundert Jahren -  entschwunden.  Anwesend bleiben ein paar Nutztiergruppen  wie liegen- bis steckengebliebene Versatzstücke der Agrarwelt oder der Pflanzenwelt .. .  Einöde und Einsamkeit macht sich breit.  Betrachtende verspüren geradezu, wie  sie Schritt für Schritt in die Landschaft sogweise hineingezogen und sich so gleichermassen mehr und mehr allein gelassen erleben - bis hin zur Tristess und einer weissfarbig  getünchten Totenstille - Shan Shui Fotografie auf deutsche Art? Ja und nein - es scheint  Trauerarbeit aufzukommen, um vergangenes Erlebtes in diese überaus gekonnten Inszenierung imaginär wieder zu beleben, um ästhetischen Frieden zu finden? Nein vielmehr  auf  synästhetische* Art.
m+wp20-1
*) synästhetischhttp://www.kultur-punkt.ch/galerie/werkzeuge-n-der-betrachtung/aesthetik-reflexionen/synaesthetisches.html

***