Carl Burckhardt 1878-1923 . Ein Bildhauer zwischen Basel, Rom und Ligornetto / Uno scultore tra Basilea, Roma e Ligornetto . Gianna A. Mina, Tomas Lochman (Hg.)

Amazone mit Ross
1923. real positioniert an der Mittleren Brücke, Basel

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Inszenierung pathosfern-klassisch (C. Burckhardt)
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Online-Publikation: Dezember 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Carl Burckhardt 1878-1923 . Ein Bildhauer zwischen Basel, Rom und Ligornetto / Uno scultore tra Basilea, Roma e Ligornetto . Gianna A. Mina, Tomas Lochman (Hg.) >>
256 Seiten, 200 meist farbige Abbildungen, Klappenbroschur, 22 x 29 cm, Deutsch/Italienisch
ISBN 978-3-85616-876-6; CHF 39.00
cmv / Christoph Merian Verlag Basel, http://www.merianverlag.ch; http://www.merianstiftung.ch/de/aktuell.html;

Charakteristika
> Erste umfassende Publikation zu Carl Burckhardt, dem «Vater der modernen Schweizer Plastik»
>  Pathosferner Klassizismus in singulär-figurativen Formen
> Ausstellung im Kunstmuseum Basel von 1. Dezember 2018 bis 31. März 2019

Inhalt
Der Basler Bildhauer Carl Burckhardt ist einer der Wegbereiter der modernen Schweizer Plastik. Er hat beachtliche Skulpturen im öffentlichen Raum hinterlassen. Aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit mit dem Architekten Karl Moser (er baute u.a. den Badischen Bahnhof in Basel und das Kunsthaus Zürich) sind viele Reliefs und Skulpturen Burckhardts im Stadtbild nach wie vor sehr präsent.
Die reich bebilderte Publikation zeigt das ganze Schaffen des vielseitigen Künstlers, der gleichermassen als Maler, Bildhauer und Autor tätig war. In kunsthistorischen Essays von Felix Ackermann, Tomas Lochman, Gianna A. Mina, Peter Suter, Rudolf Suter und Marc-Joachim Wasmer werden unter anderem sein Verhältnis zur antiken Kunst sowie sein Interesse für die Plastik seiner Zeit beleuchtet.

Zum Protagonisten im Kunstmuseum Basel
Carl Burckhardt : Antiker Geist – moderne Form
Hauptbau / 30.11.2018–31.03.2019 / Kuratorin: Claudia Blank
Das Schaffen von Carl Burckhardt (1878–1923)
wurde diesen Sommer in einer retrospektiv angelegten Schau im Museo Vincenzo Vela in Ligornetto gezeigt. Das Kunstmuseum Basel präsentiert nun die Ausstellung in leicht konzentrierterer Form und mit Fokus auf Burckhardts mit Basel in Verbindung stehende Tätigkeit. Die Schau Carl Burckhardt. Antiker Geist – moderne Form rückt Werke, denen die Basler Bevölkerung täglich begegnet, ins Bewusstsein, erzählt die Geschichte ihrer Entstehung und würdigt die Leistung des früh verstorbenen Basler Künstlers für die Entwicklung der modernen figürlichen Skulptur.
Burckhardts Werke
sind im Stadtbild Basels prominent platziert: Die Amazone am Brückenkopf der Mittleren Brücke, die Figurengruppen Rhein und Wiese vor dem Badischen Bahnhof, der Ritter Georg am Ende der Treppe vor dem Gymnasium Leonhard über der Altstadt. Der Schöpfer dieser Skulpturen ist aber beinahe in Vergessenheit geraten – die letzte Gesamtschau zu Burckhardts Œuvre fand 1978 anlässlich seines 100. Geburtstags in der Kunsthalle Basel statt.
Die Ausstellung
 im Erdgeschoss des Hauptbaus macht die umfangreichen Sammlungsbestände des Kunstmuseums Basel im Bereich der Skulptur und der Grafik zugänglich: Zehn plastische Werke und etliche Arbeiten auf Papier werden mit Leihgaben aus dem Kunsthaus Zürich, dem Antikenmuseum Basel, dem Museo Vincenzo Vela in Ligornetto, aus Privatsammlungen sowie mit Dokumenten aus dem Nachlass des Künstlers im Staatsarchiv Basel-Stadt ergänzt.
Burckhardts Schaffen
bewegte sich zwischen einem inhaltlich stark vom antiken Ideal geprägten Klassizismus und einer eigenständigen Formensprache. Die klassischen Themen dienten dem Künstler dabei oft als blosser Vorwand für neue formal reduzierte Lösungen, wie etwa die Amazone oder auch die Flussgötter der Brunnenskulpturen zu Rhein und Wiese anschaulich machen. Gipsmodelle und Zweitgüsse der Werke im öffentlichen Raum lassen dies auch direkt in der Ausstellung nachvollziehen. Neben der künstlerischen Entwicklung werden auch die wichtigsten biografischen Stationen Burckhardts nachgezeichnet: seine Ausbildung zum Maler in München, seine Reise nach Italien gemeinsam mit dem Basler Künstler Heinrich Altherr und sein anschliessender mehrjähriger Aufenthalt in der ewigen Stadt, die Rückkehr nach Basel und schliesslich der Umzug nach Ligornetto im südlichsten Winkel der Schweiz.
Die Ausstellung
wird durch den von Gianna Mina und Tomas Lochman im Christoph Merian Verlag herausgegebenen Katalog Carl Burckhardt. 1878–1923 begleitet.
https://kunstmuseumbasel.ch/de/ausstellungen/2018/burckhardt
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Carl_Burckhardt_(K%C3%BCnstler)

Über die Herausgeber:
 Die Kunsthistorikerin Gianna A. Mina (*1958) ist seit 1992 Direktorin des Museo Vincenzo Vela. Sie ist zurzeit Präsidentin des Verbandes der Museen der Schweiz.
 Der Archäologe Tomas Lochman (*1959) wirkt seit 2013 als Kurator am Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig. Davor leitete er während 20 Jahren die Skulpturenhalle Basel

Fazit

Carl Burckhardt 1878-1923, ein Bildhauer zwischen Basel, Rom und Ligornetto, wirkte aus antikem Geist und überzeitlich sinnlich schuf-ergonomisch stilisierte Formen .  Daraus entbarg sich sein pathosferner Klassizismus*  in singulär-figurativen Skulpturen. Nicht verwechselbar mit der 'Gesinnungs-Kunst' der aufkeimenden nationalistisch geprägten 'schein-klassizistischen Ausdrucksform' als „gestaltete Gesinnung und formgewordene Weltanschauung“, als richtungweisend für den „neuen deutschen, nationalsozialistischen Stil“ proklamiert. Weit ab davon lädt das Werk von Carl Burckhardt zum öffentlichen Verweil ein, ist zukunfts-zugewandt  bis heute und darüber hinaus - und  im Ganzen sympathisch nah  - zugleich unnahbar bleibend. m+w.p18-12

*) Gegenbeispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Arno_Breker
Neoklassizismus (oder Neuklassizismus)
wird in der deutschsprachigen Kunstgeschichte der letzte formal einheitliche Stil der Bildenden Kunst und Architektur des Historismus im frühen 20. Jahrhundert im deutschsprachigen Kulturraum genannt. Der eklektizistische Stil gilt gleichzeitig als Beginn der Moderne .Für den Architekturstil der 1930er Jahre wird auch der Begriff modernistischer Klassizismus verwendet.
Im romanischen Sprachraum (Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch...) und im Englischen wird der Klassizismus als „Neoklassizismus“ bezeichnet, während im deutschsprachigen Raum unter Neoklassizismus eine Strömung des Historismus im frühen 20. Jahrhundert verstanden wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Neoklassizismus_(Bildende_Kunst)
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