Kunstmuseum Winterthur: En suite: Graphikfolgen von Delacroix, Redon, Gauguin, Vuillard 3. September 2014 bis 4. Januar 2015

Aktuell  + Galerie-Über-/zeitgefährten
Graphikfolgen KmW '14
-e-kmw14-9grafikfolgen
Online-Publikation: September 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Kunstmuseum Winterthur: En suite: Graphikfolgen von Delacroix, Redon, Gauguin, Vuillard 3. September 2014 bis 4. Januar 2015 >>
http://www.kmw.chmailto:caroline.jaeggli@kmw.ch;

Inhalt
In den Beständen des Museums befinden sich bedeutende Graphikfolgen aus dem 19. Jahrhundert, anhand welcher sich die Entwicklung der druckgraphischen Techniken, aber auch die Veränderungen im Umgang mit der Bilderzählung von der Romantik bis zur Moderne beobachten lassen.
 Mit der Lithographie erhielt die künstlerische Druckgraphik zu Beginn des 19. Jahrhunderts neue Impulse und da sie höhere Auflagen als der Kupferdruck erlaubte, ebnete sie auch den Weg zu einer grösseren Verbreitung der Blätter. In Frankreich nahm Eugène Delacroix das eben entwickelte Verfahren, das ein direktes Zeichnen auf dem Stein erlaubte, in den 1820er Jahren auf und realisierte damit Illustrationen zu Goethes Faust. Einige Jahre nach diesem Meisterwerk schuf Delacroix eine Folge von Bildern zu Shakespeares Hamlet. Der Romantik entsprach die Wahl von literarischen Vorlagen, aus denen der Künstler die dramatisch ergiebigsten Stellen auswählte. Odilon Redon evozierte in seinen graphischen Suiten einige Jahrzehnte später die Figuren von Edgar Allan Poe, Charles Baudelaire und Gustave Flaubert. Er schuf jedoch keine Illustrationen zu ihren Dichtungen, sondern zog es vor, freie bildnerische Kommentare dazu zu entwerfen. Die sogenannte Volpini-Suite – ihren Namen erhielt sie nach dem Café, in dem sie 1889 erstmals ausgestellt war – steht für Paul Gauguins erste Berührung mit der Welt der Druckgraphik. Ihre Bilder repräsentieren keinen geschlossenen Zyklus, es ist eine lose Sammlung von Motiven aus den Aufenthalten des Künstlers in der Bretagne, in Arles und Martinique, in denen seine noch immer literarisch geprägte Themenwelt bereits gültig hervortritt. Ein Jahrzehnt später wählte Edouard Vuillard für sein Mappenwerk Paysages et intérieurs, in dem das Erzählerische gegenüber der raffinierten Komposition in den Hintergrund tritt, die Farblithographie als adäquate Technik.