Sempé : Hin und weg . Kunst, Cartoon,..Genre
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Inszenierung: Hin und weg . Sempé
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Online-Publikation: November 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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120 Seiten, 26,7 × 30 cm, Hardcover Leinen mit Schutzumschlag, 978-3-257-02180-6, € (D) 40.00 / sFr 54.00 (CH) / € (A) 41.20
Diogenes Verlag AG, Zürich; http://www.diogenes.ch/
Charakteristika:
> Ein Prachtband zum Schwelgen und Schmunzeln
> Die ProtagonistInnen: Junge Liebende, charmante alte Damen, verhinderte Künstler und kluge Kinder, sie bevölkern Sempés Welt.
> Aus dem Französischen von Jakob Emanuel
Inhalt
›Hin und weg‹ versammelt Arbeiten von 1990–2019, die alle im französischen Magazin ›Paris Match‹, aber noch nie in Buchform erschienen sind. Die Welt auf Sempés Bildern ist eine vergangene Welt, war es schon immer. Selbst wenn so etwas Modernes wie ein Handy oder Laptop oder Walkman zu sehen ist, wirken die Bilder altmodisch und entrückt, wie ein kollektiver Wunsch: ein Sehnen nach einer Zeit, in der noch nicht alles so kompliziert und überfordernd war. Ein Sehnen, das uns gerade alle sehr verbindet.
Leseprobe
https://www.diogenes.ch/leser/titel/jean-jacques-sempe/hin-und-weg-9783257021806.html
Autor
> Jean-Jacques Sempé, geboren 1932 in Bordeaux, lebt in Paris. Die Karikaturen in ›Paris Match‹ und in ›L'Express‹ waren nur erste Schritte zum Höhepunkt beim ›New Yorker‹, für den er ab 1978 arbeitete. Mit René Goscinny, Patrick Modiano und Patrick Süskind schuf er so legendäre Figuren wie ›Der kleine Nick‹, ›Catherine, die kleine Tänzerin‹ und ›Herr Sommer‹.
> Jean-Jacques Sempé (* 17. August 1932 in Bordeaux) ist ein französischer Zeichner und Karikaturist, bekannt als Sempé.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Jacques_Semp%C3%A9
Auszeichnungen
e. o.-plauen-Preis, 2007
Kinderbuch-Couch-Star* für ›Neues vom kleinen Nick‹, 2005
Die tz-Rose der Woche vom 9. bis 16. Dezember 2005 für ›Neues vom kleinen Nick‹, 2005
Verfilmungen
Marcellin Caillou, Claude Alix, 2004
Stimme von Sempé:
In seiner Anfangszeit als Künstler hatte er nie genügend Geld, aber für seine Kunst wirklich leiden mußte er wahrscheinlich nur während seiner Militärzeit in Paris.
»Ich zeichnete nachts. Im Quartier. Wenn die Kameraden fanden, daß meine kleine Lampe, die ich mir neben das Bett gestellt hatte, sie störte, so warfen sie ihre Stiefel nach mir.«
Fazit von < k. > aus zwei Jahrzehnten mit Quintessenz:
> »Sempé ist nur vordergründig ein hauchzarter Cartoonist, ein feinsatirischer "Dufy", "Tati" unserer Alltagswelt (Technokratie, Konsum und Medien, Ferien..) und hält fast unmerklich die verborgene Melancholie in der Komik präzise fest wie im farbigen Buch "Das Geheimnis des Fahrradhändlers" von Diogenes.
> Jean-Jacques Sempé hat sich in seinem Karikaturbuch "Sempé in New York" der urbanen Welt zugewandt, zeigt darin die Verlorenheit und unabänderliche Vereinsamung inmitten von Innen- und Aussenszenen in mit einem Lyrismus, der dem Maler Dufy nahe steht, lässt so eine Hoffnungs-Raum im Transzendentalen entstehen, um so der Tragik des Situativen entschweben zu können, mit leisem entwaffnenden, selbstentlarvende Lächeln auf den Lippen, während Sempé selbst dazu feststellt:
»Für mich ist alles Ernste lustig und alles Lustige ernst. Humor ist meine Waffe gegen alles Unerträgliche im Leben.«
w.p.09-11
Quintessenz
Die hintergründende Tragik der 'commedia dell'Arte' strahlt mit feinster Feder und zart-wässrigem Pinsel von Sempé aus allen Ecken seiner narrativen Bilder hervor, führt uns diesmal "Hin und weg" zeigt uns auf feinst-zarte Weise unsere 'vergangene Zukunft' in einem Moment des Innehaltens im Situativen. Sempé ist so ein überzeitlicher Prachtkerl des leisen tragikkomischen, cassandrischen Genre!
m+w.p21-11 < k. >