Egon Hofmann - Linz: . Künstler - Industrieller - Kosmopolit

Gurgler Schlucht 1928
Öl auf Leinwand, 73x50 cm
Privatsammlung


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Inszenierung - parallelistisch - kosmopolitisch . E. Hofmann
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Online-Publikation: Januar 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Buch: 296 Seiten, gebunden, sw- und farbige Abbildungen, dt. 23 x 28,5 cm; ISBN 978-3-7025-0971-2;  € 29
Ausstellung: Egon Hofmann, Künstler Industrieller Kosmopolit . 24. Jänner bis 26. April 2020
Verlag Anton Pustet, A-5020 Salzburg; http://www.pustet.at; mailto:office@barbara-brunner.at
Nordico Stadtmuseum Linz: https://nordico.at/html/de/index.aspx

Charakteristika
• umfassende Monografie mit rund 200 farbigen Abbildungen
• Texte von Andrea Bina, Berthold Ecker, Margit Greinöcker, Tobias Hagleitner und Michaela Nagl
• Ausstellungsdauer: 24. Jänner–26. April 2020, NORDICO Stadtmuseum Linz
   https://nordico.at/html/de/2424.aspx

Zum Protagonisten
Egon Hofmann (* 13. September 1884 in Kleinmünchen - Linz; † 30. November 1972 in Linz) war österreichischer Maler, Dichter, Bergsteiger und Industrieller.
https://de.wikipedia.org/wiki/Egon_Hofmann_(Maler)

Zur Austellung
Das Werk Egon Hofmanns  steht am Beginn der modernen Malerei in Oberösterreich. Mit der erweiterten Signatur „Egon Hofmann–Linz“ unterstrich er seine intensive Beziehung zu Linz, zu der Stadt, die Zeit seines Lebens der Mittelpunkt seines Schaffens blieb. Aufgewachsen in einer wohlhabenden Familie zur Zeit der österreichischen Monarchie, entwickelte er seine gesellschaftlichen, beruflichen und privaten Beziehungen vornehmlich in Linz, unterhielt daneben aber eine außergewöhnlich rege Reisetätigkeit, die ihn auch in abgelegene Erdteile führte. Sein Studium der Rechtswissenschaften sollte dem Familienunternehmen dienen. Vielmehr entsprach aber die danach absolvierte Ausbildung zum akademischen Maler in Paris, Stuttgart und Dresden seiner Veranlagung. Sein künstlerisches Talent war früh entdeckt und gefördert worden. Besonderen Einfluss übte seine als Malerin bekannte Mutter Agathe Hofmann-Schwabenau aus. Ebenso früh zeigte sich seine Leidenschaft für die Bergwelt, der er sich auf ausgedehnten Touren und Expeditionen widmete.

1920 nach seinem Kunststudium,kehrte er von Dresden nach Linz zurück. In seinen Ölgemälden fand er ein Gleichgewicht zwischen strenger, kühler Komposition und warmer, empfindsamer Farbtemperatur. Als begeisterter Alpinist brachte er zahlreiche Ansichten hochalpiner Regionen auf Leinwand und Papier. Die Landschaft des Mühlviertels war in späteren Jahren sein bevorzugtes Motiv. Egon Hofmann bereiste weite Teile der Welt und hielt diese Eindrücke in Gemälden und Grafiken, speziell in Holzschnitten, fest.

Hofmanns Bildsprache greift neueste Strömungen der Kunst des beginnenden 20. Jahrhunderts, von Paul Cézanne, den Künstlern der „Brücke“ oder den Schweizer Malern im Umfeld von Ferdinand Hodler, auf. Er entwickelte bald einen unverkennbaren Personalstil in Duktus, Farbwahl und strenger Komposition und erreichte eine Perfektion in der Wiedergabe von Schnee und Eis, die den befreundeten Alfred Kubin dazu veranlasste, ihn als „Meister der Firne“ zu bezeichnen.
Neben der Bergmalerei entstanden über das gesamte Schaffen Stillleben von feinster Poesie sowie Werke, in denen er Eindrücke von seinen Reisen festhielt. Zu einem weiteren Markenzeichen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg seine Ansichten des Mühlviertels.
Hofmann setzte auch in der Technik des Holzschnitts seine Themen mit großer kompositorischer Strenge und expressiver Kraft um. Gerade im druckgrafischen Frühwerk gewährte er dem erzählerischen Element einigen Raum. Im Gegensatz dazu verzichtete er in den Gemälden weitgehend auf figurale Darstellungen, so wie auch in den direkt vor dem Motiv entstandenen Farbkreidezeichnungen und Aquarellen. Auch als Egon Hofmann

1934 den Familienbetrieb (Kirchdorfer Zementwerke) übernehmen musste, blieb er in erster Linie Künstler. Als hoch aktive Persönlichkeit von großer Strahlkraft setzte er sich immer für ein lebendiges Linzer Kunstleben ein. Er war ebenso maßgeblich an der Gründung der Künstlervereinigung „Der Ring“ beteiligt, wie an der Gründung des „Künstlerbund März“, als dessen Vorstand er über viele Jahre vor und nach dem Krieg tätig war. Dank seiner Vermittlerrolle zwischen Wirtschaft und Kunst wurden viele Projekte möglich. So entstand 1957 durch seine Unterstützung ein Atelierhaus für junge Künstlerinnen und Künstler (Im Dörfl 3), das nach ihm benannt wurde und bis heute ein wesentliches Element des Linzer Kulturschaffens bildet.

Kuratorinnen: Michaela Nagl, Andrea Bina
Ausstellungsgestaltung: Margit Greinöcker und Tobias Hagleitner (Ausstellungsgestaltung und Leitung Egon-Hofmann-Haus)

Fazit
Der Einfluss des 'parallelistischen Stils' der Schweizer Hodler-Gruppe (1) auf den Malstil vom Oberöstereicher Egon Hofmann ist eklatant, jedoch wahlverwandt in ihrem Betrachtungs-Impetus zur vor/alpinen Welt - in ihrer Malerei von Bergen- und der dort typischen Menschenportraits: 'die mit strenger Komposition, durchdachtem Aufbau und einer gewissen Härte (auch kühler, kalkulierter Distanz, w.p.), die nichts Liebenswürdiges an sich hatte', so Hofmann, dazu und was ihn selbst gleichfalls in seiner Malerei ebenso faszinierte. So wurde Hofmann auch ein 'Maler des Firn‘, zurecht genannt, dazu ein geniales Beispiel  die  ‚Gurgler Schlucht 1928 (2)'.
Quintessenz: Egon Hofmann's Inszenierung seines Lebenswerkes kann somit als 'parallelistisch wie kosmopolitisch' - im übrigen hochaktuell - begriffen werden. m+w.p20-1


1) Parallelismus  .
von Ferdinand Hodler und seinem Umkreis (Buri, Vallet, Bieler, Amiet) und der Wiener Secession..
Ab 1885 entstanden Bilder Ferdinand Hodler  im von ihm entwickelten, Parallelismus genannten Stil. Damals wurde der „Leib-Seele-Parallelismus“ unter dem Einfluss der Schriften von Wilhelm Wundt stark diskutiert. Hodler sah, dass sich die Natur in parallelen Mustern organisiert: die Baumstämme im Wald, die symmetrischen Linien des menschlichen Körpers, die symmetrische Opposition von Tag und Nacht, Mann und Frau. Auch von der ständigen Konfrontation mit Sterben und Tod seit seiner Kindheit, von typisch schweizerischen Anschauungen und von der Natur wurde Hodlers künstlerisches Schaffen stark beeinflusst.
Ferdinand Hodler (* 14. März 1853 in Bern; † 19. Mai 1918 in Genf; Bürger von Gurzelen BE) ab dem Fin de Siecle  ein Schweizer Maler des Symbolismus und des Jugendstils.
Textauszug : https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Hodler

2) Firn
 (von althochdeutsch firni „vorjährig“; vgl. schweizerdeutsch „färn“) oder Firnschnee bezeichnet man Schnee, der mindestens ein Jahr alt ist und somit eine Ablationsperiode überstanden hat. Firn entsteht, wenn die feineren Schneekristalle durch wiederkehrendes Auftauen und Gefrieren zu größeren graupelartigen, körnigen Gebilden verschmelzen. Dabei wird aus acht Metern Neuschnee ungefähr ein Meter Firn
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