Rudolf Schönwald . Kunst im Kalten Krieg ; von Heidrun Rosenberg herausgegeben

Inszenierung: 'Mahagony'
Oh, show us the way to the next little Dollar
Linolschnitt  - 1999 Wien

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Inszenierung entKRIEGen (R.Schönwald)
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Online-Publikation: Januar 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Rudolf Schönwald . Kunst im Kalten Krieg ; von Heidrun Rosenberg herausgegeben >>
 256 Seiten; durchgehend farbig bebildert; 23 x 28 cm; Hardcover; ISBN 978-3-7025-0921-7 ;  € 39,00
Verlag Anton Pustet, A-5020 Salzburg; http://www.pustet.at; mailto:office@barbara-brunner.at

Charakteristika
> Krieg im Dunklen, nach der Natur gezeichnet ..

Inhalt
 Der österreichische Maler, Grafiker, Karikaturist, Zeichner und Staatspreisträger Rudolf Schönwald feierte 2018 seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass erscheint im Frühjahr 2019 ein opulenter Bildband, der ihm und seinem Werk gewidmet ist.
 Rudolf Schönwalds frühe Jahre sind geprägt durch Krieg und Flucht: 1928 in Hamburg geboren, verbrachte er eine unruhige Kindheit in Salzburg, St. Blasien und Wien. Aufgrund der Nürnberger Rassengesetze musste er 1943 nach Budapest fliehen. Dort versteckte ihn ein ungarischer Pastor und bewahrte Schönwald so vor der drohenden Deportation. Nach Kriegsende studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien und teilte mit dem gleichaltrigen Alfred Hrdlicka Atelier und gesellschaftspolitisches Engagement. Mit ihrer Bildsprache entwickelten die beiden ein künstlerisches Vokabular, um ihre Gewalterfahrungen unter dem Terror-Regime der Nazizeit und die spannungsgeladene Atmosphäre zur Zeit des Kalten Krieges zu verarbeiten.
 Der Band lädt ein, ein facettenreiches Oeuvre aus einer Zeit zu entdecken, die der österreichischen Grafik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts internationales Ansehen verschaffte.
 
Mit Beiträgen
von Wolfgang Burgmair, Britta Schinzel, Erich Hackl, Susanne Neuburger, René Schober und Heidrun Rosenberg.

Der Protagonist
Rudolf Schönwald (* 30. Juni 1928 in Hamburg) ist ein österreichischer Maler, Grafiker, Karikaturist und Zeichner.
Er kam in Hamburg als Sohn österreichischer Eltern zur Welt. Er absolvierte von 1934 bis 1938 die Volksschule in Salzburg. Ab 1938 lebte er in Wien. Er musste aufgrund der Nürnberger Rassengesetze 1943 nach Ungarn fliehen, wo er als Lagerhäftling und als U-Boot überlebte. 1945 kehrte er nach Wien zurück, machte 1948 die Matura und nahm Zeichenunterricht bei Charles Lipka. Ab 1948 studierte er an der Wiener Akademie der bildenden Künste Wien ...
Seit etwa 1985 erkundete er von Aachen aus zeichnerisch die verfallenden Industrieregionen der Umgebung und nahm damit sein spätes Hauptwerk der Industriezeichnungen in Angriff, das er bis heute als ein Piranesi der Borinage weltweit verfolgt..
https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Sch%C3%B6nwald

Fazit
Zurecht ist der Maler, Grafiker, Karikaturist, Zeichner Rudolf Schönwald - aufgrund seiner Sujets in der Monografie "Kunst im Kalten Krieg"-  auch ein Staatspreisträger. Hinzu kommt seine rassengesetzlche Verfolgung (ab 1935 und Flucht in den Untergrund bis 1945. Diese Gewalterfahrung durchzieht seine exzellente figurative Zeichenkunst zeitlebens und durchgehend besonders in seinen Inszenierungen, die - mit folgender Wortschöpfung 'entKRIEGen' eine gebührende Würdigung für dieses singuläre und ästhetisch gelungene Werk von Schönwald markieren soll.
Besonders kulturgeschichtlich am Topos Wien (1945-1970er Jahre) berührend ist, dass sich in Überzeitgefährtenschaft im Buch das Grusswort aus dem Viktor-Matejka-Kunstarchiv im 'mumok' von Susanne Neuburger entbirgt, aus 300 Mappen und rund 3000 Kuverts von Schönwald beigetragen -  gestiftet als 'überzeitliches Gewissen' der Kulturpolitik Wiens vom unvergessenen Viktor Matejka.
m+w.p19-2

 
> 'entKRIEGen
deutet - wie das ähnlich klingende 'entbergen (Heidegger)' auf den Entzug von Krieg auch 'nie wieder Krieg' oder spielerisch 'krieg mich ,so du kannst'.....

> Viktor Matejka
https://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Matejka
https://www.mumok.at/de/viktor-matejka-kunstarchiv

> mumok
https://www.mumok.at/de/mumok
Das mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien ist das größte Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Mitteleuropa und beherbergt eine außergewöhnliche Sammlung mit Hauptwerken der Klassischen Moderne, der Pop Art, des Fluxus, der Minimal Art und Konzeptkunst sowie des Wiener Aktionismus bis hin zur Kunst der Gegenwart.

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Hitlerzeit an der Akademie der bildenden Künste Wien 1940

Inszenierung in der Aula der Akademie der bildenden Künste Wien
Mittig Hitlerbüste von Josef Müllner 1940
Rudolf Schönwald studierte ab 1948 an dieser Akademie bei Joseph Dobrovsky und Christian Ludwig Martinhttps://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Sch%C3%B6nwald
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