Eva Gruber : Zeit am Fluss . Landart mit Natur und Licht

'In West und Ost nun / die gleiche tiefe Trauer: / Der Wind des Herbstes...'
(Haiku von Bashö, 17. Jhdt.)

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Inszenierung  landartig (E. Gruber)
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Online-Publikation: Oktober 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Eva Gruber : Zeit am Fluss . Landart mit Natur und Licht >>
 208 Seiten; Abbildungen durchgehend farbig bebildert; 24 x 17 cm, Hardcover; ISBN 978-3-7025-0899-9; € 29,00
Verlag Anton Pustet, A-5020 Salzburg; http://www.pustet.at; mailto:office@barbara-brunner.at

Charakteristika
> Landart als sinnlich-meditatives Geschenk
> Topoi: Kunst & Kultur, Geschichte, Musik | Weite Welt, Land & Leute

Inhalt
 Die Schwarza ist ein glasklarer, smaragdgrüner Fluss, der das Höllental am Alpenostrand durchfließt. Elf Jahre lang hat Eva Gruber an ihren Ufern bis zu 1.500 Quadratmeter große, vergängliche Bilder gezeichnet – aus Steinen, Ästen, Halmen, Blumen, Blättern, Laub, Wasser, Eis und Schnee.
 Im Fluss versinkende Kiesgärten, prächtige Laubvögel, fremdartige Erd Alphabete, getupfte Schneeufer, mystische Steinzeichen, bizarre Laub-Monster, bunte Wasser-Tattoos, bezaubernde Blütenflöße und pinkfarbene Ufer – die Kunstwerke sind der höchst poetische Ausdruck eines achtungsvollen Verbundenseins mit der Natur. Ihr Esprit ist dem Zen buddhistischer Gärten verwandt. Begleitet werden die ausdrucksstarken Bilder von Haiku der japanischen Großmeister.
 Dieses Buch ist eine sprudelnde Quelle der Freude für alle Kunst- und NaturliebhaberInnen!

Autorin & Gestalterin

Eva Gruber ist freischaffend tätige Künstlerin, deren Thema die kreative Auseinandersetzung mit Natur und Landschaft ist – als Landartistin, Gehende und Schreibende. (Ein Jahr am Fluss 2008, Semmering, Rax, Schneeberg 2014)
http://www.eva-gruber.com; mailto:eva.gruber33@gmail.com

Ihre synästhethisch - Verwandten
> Matsuo Bashō
(jap. 松尾 芭蕉, Matsuo Bashō; * 1644 in Akasaka, Provinz Iga (heute: Akasaka, Ueno, Iga, Präfektur Mie); † 28. November 1694 in Osaka), eigentlich Matsuo Munefusa (松尾 宗房), war ein japanischer Dichter. Er gilt als bedeutender Vertreter der japanischen Versform Haiku. Bashō und seine Schüler erneuerten die bis dahin humorvoll spielerische Haikai-Dichtung und erhoben sie in den Rang ernsthafter Literatur.
Die Struktur seiner Haiku
spiegelt die Einfachheit seiner meditativen Lebensweise wider. Er versah viele seiner Verse mit einer mystischen Qualität und versuchte, die großen, weltbewegenden Themen durch einfache Naturbilder auszudrücken, vom Vollmond im Herbst bis zu den Flöhen in seiner Hütte. Bashō gab dem Haiku eine ganz neue Anmut. Er vertiefte im Haiku den Zen-Gedanken und begriff Poesie als einen eigenen Lebensstil (Kadō, Weg der Poesie). Bashō war der festen Überzeugung, Poesie könne eine Quelle der Erleuchtung sein. „Erlange Erleuchtung, dann kehre zurück in die Welt der normalen Menschlichkeit“, riet Bashō. Und weiter: „Tritt nicht in die Fußstapfen der alten Meister, aber suche, was sie suchten“. Seine Aufmerksamkeit für den Kosmos der Natur entwickelte die Versform des Haiku von einem bis dahin unbedeutenden Zeitvertreib der höfischen Aristokratie zu einem Hauptgenre japanischer Poesie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Matsuo_Bash%C5%8D
> André Heller
Verwehende Glückskunst erster Klasse. Meine Augen und meine Sinnlichkeit sagen „danke“.

Fazit
Zwischen Schrift und Landschaft, bedrängt durch sinnenhaft-synästhetische Ausdrucksform von ' Inszenierungen', flaniert beinahe tänzerisch zumeist am Beginn und Ende der Alpen - beinahe animistisch - Eva Gruber in ihrer "Zeit am Fluss". Ihre derzeit noch möglichen, wild-natürlichen Begegnungen im charakteristischen Höllental (NÖ) animieren sie auf synästhetisch- archaische Weise. Ihr selbst so formulierte 'Hommage an die Natur' führt sie so in ihrem Landart-Gestus - inmitten Berg und Wasser (Shan Shui):
Bei diesen meditativen Wanderungen umkreist ihr Blick Naturräumlichkeiten bis zu 1500 qm, gleichermassen entbergen sich iin ihrem nahen Gesichtsfeld  Zeichen, die zugleich zu Rätsel animieren. Weiter so, will man unwillkürlich dazu auffordern, da wir aktuell in einer ahnungsfernen Zeit eingehakt als auch eingehagt  agieren. m-w.p18-10

(NÖ / Höllental)
Höllental in Niederösterreich ist ein von der Schwarza durchflossenes Engtal zwischen den steilen Kalksteinmassiven Schneeberg und Rax. Es erstreckt sich auf einer Länge von 16,5 km zwischen Schwarzau im Gebirge und Hirschwang und gehört auf Grund seiner Naturschönheit zum Natura-2000-Gebiet Nordöstliche Randalpen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Höllental_(Niederösterreich)
(Shan Shui)
Shan shui (Chinese: 山水 lit. "mountain-water") refers to a style of traditional Chinese painting that involves or depicts scenery or natural landscapes, using a brush and ink rather than more conventional paints. Mountains, rivers and often waterfalls are prominent in this art form.
http://en.wikipedia.org/wiki/Shan_shui
http://www.kultur-punkt.ch/galerie/eigenes-arbeiten/prankl-mw-leben-werk/vor-ort-zur-shan-shui-grafik.html
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'Die Winterbäume / Von alten, alten Zeiten /Ein Widerhall sind.'

(Issa, Haiku-Meister)
Kobayashi Issa (jap. 小林 一茶; * 15. Juni 1763 in Kashiwabara, Provinz Shinano (heute: Stadtteil von Shinano, Präfektur Nagano); † 5. Januar 1828 ebenda; bürgerlicher Name: 小林 信之 Kobayashi Nobuyuki, Kindheitsname: 小林 弥太郎 Kobayashi Yatarō) war ein japanischer Haiku-Dichter. Issa zählt zu den „Großen Vier“ der japanischen Haiku-Dichtkunst: Matsuo Bashō, Buson, Shiki, Issa.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kobayashi_Issa
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