Ferdinand Hodler: View to Infinity

Über/Zeitgefährten
Ferdinand Hodler: View to Infinity
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Online-Publikation: August 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Ferdinand Hodler: View to Infinity . Hrsg. Jill Lloyd, Ulf Küster, Fondation Beyeler, Neue Galerie New York, Vorwort von Renée Price, Einleitung von Ronald S. Lauder, Texte von Oskar Bätschmann, Alessandra Comini, Sharon Hirsh, Ulf Küster, Jill Lloyd, Paul Müller, Peter Pfrunder, Noëlle Pia, Gestaltung von Richard Pandiscio >>
Ausstellungen: Neue Galerie, New York / Museum for German & Austrian Art 20.9.2012–7.1.2013 www.neuegalerie.org;| Fondation Beyeler, Basel 27.1.–5.5.2013 www.neuegalerie.org;
Katalog: 240 Seiten, 229 Abb., 24,00 x 29,00 cm; gebunden mit Schutzumschlag; ISBN 978-3-7757-3380-9 ; € 39,80 Englisch
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern; http://www.hatjecantz.demailto:m.gatermann@hatjecantz.de

Inhalt
Hodlers Spätwerk sucht nach Antworten auf fundamentale Fragen der Kunst
Der Band versammelt bedeutende Werke des Symbolisten Ferdinand Hodler (1853–1918). Neben herausragenden Arbeiten auf Papier steht eine Auswahl der wichtigsten späten Gemälde des Schweizer Künstlers im Zentrum der Publikation. Dabei geht es vor allem um die Rolle, die Serie und Variation in Hodlers Œuvre spielen. Präsentiert werden Figurenbilder, Landschaften, Selbstporträts sowie die ergreifende Serie von Porträts, die Hodler von seiner Geliebten Valentine Godé-Darel während deren langer Krankheit zum Tode anfertigte. Ein dokumentarischer Teil stellt Briefe, Skizzenbücher und Fotografien vor, welche die Beziehung zwischen Hodler und Godé-Darel weiter beleuchten. Der Band bietet Gelegenheit zur Beschäftigung mit grundlegenden Fragen der modernen Kunst: serielle Arbeiten, das Problem der Identität, die Suche nach dem absoluten, essenziellen Kunstwerk oder auch die Beziehung zwischen Mensch und Natur.

Der Protagonist
Ferdinand Hodler (* 14. März 1853 in Bern; † 19. Mai 1918 in Genf) (Bürger von Gurzelen BE) war ein Schweizer Maler des Symbolismus und des Jugendstils. Er ist heute der bekannteste Schweizer Maler des 19. Jahrhunderts.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Hodler
http://www.artcyclopedia.com/artists/hodler_ferdinand.html
http://www.pinakothek.de/ferdinand-hodler
http://www.buceriuskunstforum.de/ausstellung/ferdinand-hodler-und-cuno-amiet/

Fazit
Ferdinand Hodler ist weit mehr als ein Symbolist, ein unverkennbarer mythisch-figurativer Realist, mit symbolischer Gestik zeitstil-nah, weit darüber hinaus Egger-Lienz und Segantini wahlverwandt bis zu Werner Berg mit der orignär-pathetischen und dem emphatischen Duktus der kitschbefreiten originären Alpenkultur. Wer das Familienportrait der Familie Hodler (Ferdinand, links im Vordergrund den Betracher im Blick, Berthe im Mittelgrund und Tochter Paullet an Mutter's Hand, ihr zur Seite ... Foto: Peter Pfrunder) durchschaut ekennt die künstlerische Wirkkraft des Malervaters am Beispiel seines vorrangigen Schattenwurfes : die Tochter befindet sich zwar im Doppelschatten - Mutter und im Eigenen -, studiert mit einer präzisen Drehbewegtheit der Beine (Sufismus* ,Platon: Erkenntnis-Drang**), - nachahnend den erkundenden Blick ihres Vaters - präzise auf die Schattengrenze gerichtet. So ist sie in diesem Moment ästhetisch-generativ-sozialisiert und paritätisch mit der inneren Augen-Wirkkraft des Malervaters Hodler.
Ein eindrückliches paradigmatisches Bild, das nicht nur das ästhetische Werk selbst, sondern auch zur persönlichen Ausstrahlung "personare" / "durchtönend" und zur Weitergabe des wahrnehmenden Unendlichen ( zentralperspektivfreies Panorama im Blick von Hodlers Landschaften ...) in der Blickweise der Betrachtenden führt.
Dies erscheint uns als genau so essentiell wie das Werk Hodler's selbst, und so ist das Katalogbuch "View to Infinity" auch ein ausgezeichneter Ausgangs - Denkort für die "unendliche" Erweiterung der Kunstbetrachtung, auch für die Zukunft. m+w.p12-8

*) Sufismus:
Sufismus „innerer Sinn“ (arabisch) welcher sich auf eine individuelle Beziehung oder Unmittelbarkeit /Tanz zur Erhellung in
http://de.wikipedia.org/wiki/Sufismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychophysischer_Parallelismus  > eikones
**) Platon: Erkenntnis-Modell 
  http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/ 
  http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/pa4%20-%20kulturpunkt%20-%20modell%20-%20rezensionen.htm