Willy Brandt: Gregor Schöllgen . Die Biographie
Gedenken
Willy Brandt - Biographie
berlin-bloomsbury13-8schoellgen-brandt
http://www.kultur-punkt.ch/gedenken/berlin-bloomsbury13-8schoellgen-brandt.htm
Online-Publikation: August 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Willy Brandt: Gregor Schöllgen . Die Biographie . Zum 100. Geburtstag >>
336 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag und Leseband; ISBN-13: 9783827011527; 19,99 € [D] | 20,60 € [A]
Bloomsbury-Berlin Verlag; http://www.bloomsbury-verlag.de; http://www.berlinverlag.de;
Der Protagonist
Er gehörte zu den überragenden Figuren der deutschen Politik: Zum 100. Geburtstag Willy Brandts zieht mit Gregor Schöllgen einer der profundesten Kenner die Bilanz dieser Jahrhundertgestalt. Aktualisiert, erweitert und mit einem neuen Vorwort versehen, erscheint seine große Biographie nun in einer Neuausgabe.
Willy Brandt hat es weit gebracht: Vom unehelichen Sohn aus dem Lübecker Arbeitermilieu bis zum Vorsitzenden der SPD, vom NS-Verfolgten und Ausgebürgerten zum Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger. Er war Liebhaber und Genussmensch, dreifacher Ehemann und vierfacher Vater. Dieser epochalen Biographie gelingt es, das vielschichtige Wesen Brandts zu entschlüsseln und ihn uns nicht nur als Politiker, sondern vor allem als Mensch auf neue Weise nahe zu bringen.
Weiterer Hinweis: http://de.wikipedia.org/wiki/Willy_Brandt ...
Der Autor
Der Historiker Gregor Schöllgen
ist eine Koryphäe der Brandt-Forschung: Als Mitherausgeber des Nachlasses besaß er auch Zugang zu dessen privaten Papieren, die von ihm mitbetreute Berliner Ausgabe (2000—2009) der Schriften Willy Brandts gilt als Meilenstein. Kein Biograph hat so viele bedeutende Weggefährten, Angehörige, Freunde und Antagonisten des großen Politikers persönlich befragt, darunter Egon Bahr, Rut Brandt, Hans-Dietrich Genscher, Helmut Kohl, Johannes Rau, Walter Scheel, Helmut Schmidt, Gerhard Schröder und Richard von Weizsäcker.
Fazit
Zweimal habe ich den Protagonisten "Willy Brandt" , in der Biografie von Gregor Schöllgen, redend erlebt, einmal vor einer eher kleinen Menge am Neumarkt in Köln und ein andermal in Tübingen hinter einer grossen Menschenmenge. Im Rückblick spürte ich die Ambivalenz einer Vaterfigur aufkeimen, die ich durch den Entzug als Kriegs-Halbwaise urplötzlich erlebte. Seine väterlich-emotional sprachliche Expression brachte das - auch in der Menschen-Masse () - für den Einzelnen zum Ausdruck, wie für mich... , und für die Kriegs - Generation Vater, Mutter, Jugendliche, Kind und im besonderen für Arbeiter- und Trümmer-kinder (Bombentrichter als Spiel- und Findlingsort für Überbleibsel..) und -Frauen (Trümmer als Aufbausteine...)
Und das schafft vorzüglich die Biografie Brandts von Gregor Schöllgen, indem er den Aufbruch eines unehelichen Kindes , und kriegsbedingt vaterlos (ein Bankert*, wie ich, wie es damals hiess). Dann der Verfolgte, zwischen 1933-1948 und sein Aufstieg und die bis heute (und für mich) undurchsichtige Falle - Schöllgen spricht von einer "undichten Stelle" - und dem Fall als Kanzler. Sogar Augstein hat "fast nie einen erlebt, der sich aus solch tragischen .. so souverän und erfolgreich erhoben habe". Diese Biografie ist wert langzeitlich im Bücherregal jedes deutschsprachigen und europäischen Geschichtsinteressierten zur Hand zu haben. w.p13-8