Marion Dönhoff . Eine Biographie von Gunter Hofmann
Wir würdigen
Marion Dönhoff . Biographie (G.Hoffmann)
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Online-Publikation: Januar 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Marion Dönhoff . Eine Biographie von Gunter Hofmann >>
480 Seiten; Hardcover mit Schuitzumschlag und Leseband; ISBN: 978-3-406-72592-0; 28,00 €
Verlag C. H. Beck; 80703 München ; http://www.chbeck.de
Charakteristika
> Die Gräfin, ihre Freunde und das andere Deutschland
> Eigen Stimme
"Freundschaft war für mich neben Freiheit immer das Wichtigste."
Marion Gräfin Dönhoff
Inhalt
Im Januar 1945 schwingt sich eine junge Frau aufs Pferd und reitet auf der Flucht vor der Roten Armee von Ostpreußen in den Westen. Ohne Hitlers Krieg hätte Marion Dönhoff ihr Leben vermutlich als Gutsherrin auf Schloss Friedrichstein verbracht, so wurde sie "die Gräfin" und eine Schlüsselfigur der Bundesrepublik. Gunter Hofmann geht den Spuren der großen deutschen Journalistin nach, die der ZEIT ihre Haltung gab, die mächtigsten Männer der Welt zu ihren persönlichen Freunden zählte und dabei stets von einer Aura der Unnahbarkeit umgeben blieb.
Die Lebensgeschichte von Marion Dönhoff ist die Geschichte einer Ausnahmefrau. Doch wer sie erzählt, der erzählt zugleich davon, wie die Bundesrepublik wurde, was sie ist. Nur wenige Menschen haben die Werte, auf denen nach der Diktatur die Demokratie gegründet wurde, so entschieden und so leidenschaftlich vertreten, mitgestaltet und vorgelebt wie Marion Dönhoff. Das Erbe Preußens und das Erbe des Widerstandes fließen in dieses Ringen um ein anderes, besseres Deutschland ebenso ein wie der Drang nach Freiheit und die Überzeugung, dass die Zukunft Deutschlands im transatlantischen Westen liegt. Zugleich war die "Gräfin" ein Genie der Freundschaft und von einer unerschütterlichenTreue. Auch davon erzählt diese hinreißend geschriebene Biographie.
Die Protagonistin
Marion Hedda Ilse Gräfin Dönhoff (* 2. Dezember 1909 auf Schloss Friedrichstein in Ostpreußen; † 11. März 2002 auf Schloss Crottorf bei Friesenhagen, Rheinland-Pfalz) war Chefredakteurin und Mitherausgeberin der deutschen Wochenzeitung Die Zeit. Sie gilt als eine der bedeutendsten Publizistinnen der bundesdeutschen Nachkriegszeit. In dieser Eigenschaft war sie Gesprächspartnerin für führende Politiker in der Welt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Marion_Gr%C3%A4fin_D%C3%B6nhoff
Biograph
Gunter Hofmann war bis 2008 Chefkorrespondent der ZEIT. 2003 erhielt er für sein Buch "Abschiede, Anfänge - Die Bundesrepublik. Eine Anatomie" den Preis der Friedrich-Ebert- Stiftung für das beste politische Buch des Jahres. Sein Buch "Helmut Schmidt. Soldat, Kanzler, Ikone" (2015) war wochenlang auf den Bestsellerlisten.
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Fazit , vorangestellt
Im Jahr 1946 wurde die Lizenz zur Gründung einer Wochenzeitung (Die Zeit) von der britischen Besatzungsmacht in Hamburg erteilt. Die vier Gründungsmitglieder waren Richard Tüngel, Ewald Schmidt di Simoni, Gerd Bucerius und Lovis H. Lorenz.
Marion Dönhoff erhielt ein Telegramm, das sie zur Mitarbeit einlud.
So wurde sie Chefredakteurin und Mitherausgeberin der deutschen Wochenzeitung Die Zeit.
Ihre Biographie von Gunter Hofmann gliedert ihren Tätigkeitsgang in dreizehn charakteristische Verhaltensweisen: Sie musste sich erobern, was sie wurde, zu einer Liberalen und Journalistin, so Hofmann einleitend. Ihr Drang und ihre Fähigkeiten kreisten lebensleitend um die Topoi Freiheit (geistig: 20.Juli '44) und Freundschaft (mit Dahrendorf, R.Tüngel, E,Schmidt di Simoni, G.Bucerius ...W. Brandt, G.Grass, S.Lenz ... ).
Und ihre Gegner: 'Die Frau, die emsig wie leise am Schleier der Selbstmythisierung wob (F.J.Raddatz) u.a...
Und ihre Wünsche für Deutschland und die Welt: 'Mehr Veränderungswillen und offenen Diskurs des Westens für den Osten...
Dieser Vermächtniswunsch ist hochaktuell geblieben und dank Dönhoff von Hoffmann biografisch überzeugend dokumentiert m+w.p19-2
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Inhaltsverzecihnis
«Mit Kant war man sich einig, dass es unsere Pflicht ist, nicht Bücher, sondern einen Charakter zu entwerfen, und nicht Schlachten und Provinzen, sondern Ordnung und Ruhe in unserem Verhalten zu gewinnen»
Eine Annäherung
I. «Und dann begann der Auszug aus dem gelobten Land»
Eine Art Stunde Null
II. «Der Versuch, das 19. Jahrhundert geistig zu überwinden»
In memoriam 20. Juli 1944
III «Auf den Barrikaden sehen wir uns wieder»
Der erste Kreis der Freunde
IV «Ich habe einen Sack Carotten mitgebracht, und an denen nage ich zwischendurch»
Lehr- und Wanderjahre
V «Wenn Carl Schmitt jemals in der ZEIT schreibt, bin ich nicht länger da»
Spreu und Weizen
VI «Wer einmal die Flamme umschritt»
Der zweite Kreis der Freunde
VII «Ein Kreuz auf Preußens Grab»
Die Journalistin im Sattel
VIII «Sie gehörte schon in die Welt des 20. Juli, aber geistig»
Ralf Dahrendorf, die Protestantische Mafia und der dritte Kreis der Freunde 3
IX «Sehr geehrter Herr Wehler, Ihren Artikel über die preußischen Junker, die Sie als Steigbügelhalter Hitlers bezeichnen, fand ich schon überraschend»
Das Lebensleitmotiv
X «Die Frau, die emsig wie leise am Schleier der Selbstmythisierung wob»
Fritz J. Raddatz
XI «Die verlogene Moralität der FAZ wird immer unerträglicher»
Joachim Fest versus Marion Dönhoff
XII «Zivilisiert den Kapitalismus» – seit 1230
Die Dissertation 1935 und das Zeitalter der Globalisierung
XIII «Ich habe nie gedacht, dass es so etwas gibt»
Das Unfassbare, das Unerreichbare.
Anmerkungen
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