Georg Trakl : Das dichterische Werk . Sämtliche Dichtungen Georg Trakels
Wir würdigen
Trakl : Werk
-c-dtv14-9Trakl-Werk
Online-Publikation: September 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Georg Trakl : Das dichterische Werk . Sämtliche Dichtungen Georg Trakels . Auf Grund der historisch-kritischen Ausgabe von Walther Killy und Hans Szklenar. Mit Anhang von Friedrich Kur >>
dtv 336 Seiten; ISBN 978-3-423-12496-6; 9,90 [D] 10,20 [A] 14,90 [CH]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de
Inhalt
Sämtliche Dichtungen Georg Trakels
Diese Ausgabe sämtlicher Dichtungen Georg Trakls ist in Fassung und Anordnung mit der von Walther Killy und Hans Szeklenar herausgegebenen historisch-kritischen Ausgabe identisch. Dabei wird nicht nur das beeindruckende Oeuvre des großen expressionistischen Dichters in seiner Gesamtheit vorgestellt: durch den Abdruck aller noch auffindbaren Fassungen wird zugleich Trakls Arbeitsweise, die poetische Ökonomie seines Vorgehens und die Entstehung seiner Gedichte nachvollziehbar.
Zur weiteren Veranschaulichung findet sich im Anhang dieser Taschenbuchausgabe eine Auswahl des Apparatteils der historisch-kritischen Ausgabe.
Stimme
»Seine Augen standen ganz fern.
Er war als Knabe schon im Himmel.
Daraum kamen seine Worte hervor
Auf blauen und weißen Wolken«
Else Laske-Schüler
Autor
Georg Trakl, geboren am 3. Februar 1887 in Krakau, war der Sohn eines Eisenwarenhändlers. bereits während der Schulzeit in Salzburg, etwa ab 1904, entstanden seine ersten Verse. Das dichterische Schaffen wurde für den drogensüchtigen und depressiven Pharmazeuten Mittel zum Überleben. Am 4. November 1914 stabr er in der Psychiatrischen Abteilung des Krakauer Garnisonsspitals. der mit vielen literarischen Zeitgenossen befreundete Dichter gilt heute als einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus der deutschen Literatur.
Fazit
Zuallerst soll das unleserliche Verzeichnis der Gedichtanfänge und -überschriften am Schluss des wunderbare 'Lesebuch' zu Georg Trakl "Das dichterische Werk" nicht unerwähnt bleiben. Denn es schmälert die Freude und Berührtheit zu den darin enthaltenen sämtlichen Dichtungen Georg Trakels.
Es ist eine unvergessliche Sprache, die gleich eingangs einem förmlich entgegenquillt: '...Und pltzlich richten nach Nord sie (Die Raben) den Flug / Und schwinden wie ein Leichenzug / In Lüften, die von Wollust zittern.'
Todesahnend, wie erotisch aufgeladen, erscheinen die expressiven Wortteile im Fluss der Melancholie des Protagonisten. Zwischendurch leuchtet Heiteres auf :'..Und Kröten schliefen durch den jumgen Laub (Heiterer Frühling)'.
Doch immer schimmert das Vergehende als Oberton mit. Nehmen wir Abschied und würdigen Trakl als Unvergessenen mit seinem Aphorismus : "Nur dem, der das Glück verachtet, wird Erkenntnis" Wie wirklich und bitter aktuell. m+w.p14-9