Gratulation an: Emmanuelle Charpentier zum Nobelpreis für Chemie und Reinhard Genzel zum Nobelpreis für Physik, 2020
Gratulation
an:
Emmanuelle Charpentier zum Nobelpreis für Chemie
und
Reinhard Genzel zum Nobelpreis für Physik
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Karliczek: Gratulation an Emmanuelle Charpentier zum Nobelpreis für Chemie
Die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier, Leiterin der "Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene" in Berlin wird in diesem Jahr zusammen mit Jennifer A. Doudna mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
"Ich gratuliere Frau Professorin Emmanuelle Charpentier zum Nobelpreis für Chemie. Die gebürtige Französin ist bereits mehrere Jahre in Deutschland als Wissenschaftlerin tätig. Frau Professorin Charpentier ist Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene in Berlin. Beide Entscheidungen des Stockholmer Preis-Komitees zeigen, dass der Wissenschaftsstandort Deutschland exzellent und wettbewerbsfähig ist.
Als Bundesforschungsministerin freue ich mich mit allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Land über diese Doppel-Ehrung für zwei Forschende, die in Deutschland tätig sind. Den Nobelpreis teilt sich Frau Professorin Charpentier mit der US-Amerikanerin Jennifer A. Doudna für die Entwicklung der Genschere CRISPR-Cas9. Hierbei handelt es sich um eine neue faszinierende Methode für die Genom-Editierung. Dadurch können ausgewählte Stellen im Genom sehr präzise und effizient ausgeschnitten und das Genom damit modifiziert werden. Hierdurch ergeben sich umfangreiche Anwendungsmöglichkeiten in vielen Bereichen der Molekulargenetik, zum Beispiel in der Pflanzenzüchtung oder auch in der Medizin. Mit dieser neuen Methode stehen in beiden Disziplinen völlig neue Wege offen. Nutzen und Risiken müssen mit und in der Gesellschaft sorgfältig diskutiert werden.
Frau Charpentier leitet seit 2018 die "Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene" in Berlin, nachdem sie 2015 den Ruf zur Direktorin der Abteilung "Regulation in der Infektionsbiologie" am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin angenommen hatte. Frau Professorin Charpentier steht ähnlich wie Herr Professor Genzel stellvertretend für die Internationalität der heutigen Wissenschaft.
Sie hat Biochemie und Mikrobiologie an der Universität Pierre und Marie Curie in Paris studiert und auch promoviert. Nach Forschungsaufenthalten in den USA habilitierte sie sich an der Universität Wien und ging danach nach Schweden. Dann kam sie nach Deutschland. Von 2013 bis 2015 war sie Professorin an der Medizinischen Hochschule Hannover und leitete die Abteilung Regulation in der Infektionsbiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Im Jahr 2014 erhielt sie eine Alexander von Humboldt-Professur, über die ausländische Spitzenwissenschaftler für eine Forschungstätigkeit in Deutschland gewonnen werden. Von 2015 bis 2018 war sie Direktorin am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin. Im Jahr 2016 erhielt sie den Leibniz-Preis - eine der renommiertesten Auszeichnungen, die die deutsche Wissenschaft zu bieten hat. Seit 2018 ist Frau Charpentier Gründungs- und kommissarische Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene in Berlin.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal betonen, dass die Bedingungen, die Bund und Länder der deutschen Wissenschaft mit dem Pakt für Forschung und Innovation garantieren, international einzigartig sind. Das zieht - wie man sieht - mittlerweile viele internationale Spitzenwissenschaftler an. Deutschland ist hoch attraktiv. Dies kommt uns allen zugute, denn Spitzenforschung kommt am Ende auch den Menschen in unserem Land zugute.
Damit bleiben wir Innovationsland und legen damit die Grundlage für Wohlstand künftiger Generationen."
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Karlizcek: Gratulation an Reinhard Genzel zum Physik-Nobelpreis!
Der Astrophysiker Reinhard Genzel, Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching wird in diesem Jahr zusammen mit dem britischen Forscher Roger Penrose und der US-Wissenschaftlerin Andrea Ghezin mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet. Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
Ich gratuliere Professor Reinhard Genzel zum Nobelpreis für Physik. Das ist eine große Freude für den gesamten Wissenschaftsstandort Deutschland.
Professor Genzel ist Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching. Die Amerikanerin Andrea Ghez und er haben ein Schwarzes Loch im Zentrum der Milchstraße nachgewiesen und so entscheidend zum Wissen um die Entstehung von Galaxien beigetragen.
Ihre Forschung ist faszinierend: Für Ihre Beobachtungen über einen Zeitraum von über 25 Jahren nutzen sie Telescope mit ungeheurer Darstellungskraft.
Dadurch konnten sie letztlich einen maßgeblichen Hinweis für die Existenz des Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraße erbringen, in der sich auch unser Planet bewegt.
Schwarze Löcher sind extrem kompakte Objekte. Deren Anziehungskraft ist so groß, dass nicht einmal Licht sie verlassen kann. Sie sind überall im Universum zu finden und manchmal auch im Zentrum von Galaxien. Die theoretischen Modelle hierfür stammen vom Nobelpreisträger Roger Penrose, der ebenfalls vom Nobelpreiskomitee ausgezeichnet worden ist.
Durch die Art der Preisvergabe würdigt das Nobelpreiskomitee auch in diesem Fall, dass Wissenschaft dann am besten funktioniert, wenn Wissen zusammengeführt wird. Wissenschaft ist immer auch Arbeitsteilung.
Und noch etwas wird in der Person von Reinhard Genzel deutlich: Kern der Wissenschaft ist der internationale Austausch und der Gewinn von Erfahrungen über Ländergrenzen hinweg.
Professor Genzel forscht in Bayern. Seine Karriere begann am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn und führte ihn dann unter anderem an das Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, USA und an die University of California, Berkeley.
Seine langjährigen Beobachtungen hat er an der Europäischen Südsternwarte (ESO) durchgeführt. Deren Telescope stehen unter anderem in Chile. Deutschland ist größter Beitragszahler der ESO.
Eines der mitentscheidenden Instrumente für Messungen mit dem Namen GRAVITY wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.
Auch darum freuen wir uns heute ganz besonders mit Professor Genzel.
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