Hans Belting: Faces . Eine Geschichte des Gesichts

Lebenswelt
Geschichte des Gesichts
beck13-4belting-faces
http://www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/beck13-4belting-faces.htm

Online-Publikation: April 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Hans Belting: Faces . Eine Geschichte des Gesichts >>
343 Seiten mit 134 Abbildungen, davon 58 in Farbe. Gebunden ; ISBN 978-3-406-64430-6 ; € 29,95[D] / sFr 40,90 / € 30,80[A]
Verlag C. H. Beck; 80703 München ; http://www.chbeck.de; http://www.facebook.com/CHBeckLiteratur

Inhalt
«Die unterhaltendste Fläche auf der Erde für uns ist die vom menschlichen Gesicht.»
Georg Christoph Lichtenberg
Nirgends ist der Mensch so sichtbar präsent wie in seinem Gesicht. Gleichzeitig hat das Gesicht in seiner Lebendigkeit noch allen Versuchen getrotzt, es auf Bilder festzulegen. Hans Belting erforscht diese Spannung in seiner Geschichte des Gesichts. Sie beginnt bei den ersten Masken der Steinzeit und endet mit den Gesichtern, die die modernen Massenmedien produzieren. In Theatermasken und der Mimik des Schauspielers, im europäischen Porträt und in der Fotografie, im Film und in der Gegenwartskunst entdeckt Belting die vielfältigen Versuche, sich des Gesichts zu bemächtigen und deren permanentes Scheitern am Leben des Gesichts und des menschlichen Selbst. Dieses Leben drängt stets von Neuem ins Bild und bleibt am Ende doch immer resistent gegen alle Normen der Darstellung und Deutung. Selbst die Porträtkunst der europäischen Neuzeit hat zumeist nur Masken hervorgebracht. Und auch der Film, der das menschliche Gesicht in unvergleichlicher Intimität vorführte, scheiterte an seinem Anspruch, den Menschen zum ersten Mal wirklich ins Bild zu bringen. Hans Beltings Buch ist eine Erkundung der Bilder, die sich die Menschen im Laufe der Geschichte von sich selbst gemacht haben.

Autor
Hans Belting leitete von 2004 bis 2007 das Internationale Forschungszentrum für Kulturwissenschaften in Wien. Zuvor lehrte er nach Stationen an den Universitäten Heidelberg und München an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, die er 1992 mitbegründete, und hatte 2003 den Europäischen Lehrstuhl am Collège de France in Paris inne. Er ist Mitglied des Ordens pour le Mérite für Wissenschaften und Künste. Im Verlag C.H.Beck sind von ihm u.a. erschienen: Bild und Kult (72011), Das Ende der Kunstgeschichte (22002), Das echte Bild (22006), Florenz und Bagdad (42012) und Spiegel der Welt (22013).

Fazit
Der Kulturwissenschaftler Hans Belting wagt den Versuch "Eine Geschichte des Gesichts" mit seinem Diskursbuch "Faces" . Es ist eine überaus gelungene Eingrenzung von Gesicht, Porträt und Medium "Maske" in seinen wechselnden Ansichten der Repräsentation, der Produktion und dem Konsum des Medialen ( Live-Bild, Film, Video, Archivierung, Nachbau. Schliesslich ist es der paranoid-monomane Pathos durch Übermalung (richtig gesagt als "Geste der Krise") , in der Staatsikone (Hitler, Stalin, Mao, Castro, Kim ...) dem Pop-Idol und in den aktuell realisierten Cyberfaces, der Belting besonders gereizt hat diesen Part darzulegen und diskursiv aufzubereiten. m+w.p13-5

Vertiefender Hinweis:
SWR2 Forum Buch
Hans Belting: Faces. Eine Geschichte des Gesichts
14.4.2013 ... SWR2 Buch der Woche am 1.4.2013 Hans Belting: Faces. ...
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/buchkritik/-/id=658730/nid=658730/did=11020882/1txs0kt/
Ein Gespräch mit  Andreas Puff-Trojan zu Belting: “Faces..."