Für sich sein . Ein Atlas der Einsamkeiten . Johann Hinrich Claussen/ Ulrich Lilie

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Einsamkeit leben . J. H. Claussen / U. Lilie
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Online-Publikation: November 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Für sich sein . Ein Atlas der Einsamkeiten . Johann Hinrich Claussen/ Ulrich Lilie >>
248 S., mit 8 Illustr., Broschur, 978-3-406-77488-1, 18,00 €
Verlag C. H. Beck; 80703 München; http://www.chbeck.de

Inhalt
Jeder scheint die Einsamkeit zu kennen, und doch ist sie wie ein unerforschter Kontinent. Johann Hinrich Claussen und Ulrich Lilie vermessen in ihrem kurzweiligen Atlas Zufluchtsorte, an denen man endlich «für sich» ist, die Weiten der Loneliness, die man melancholisch durchwandert, das Reich der Solitude, in das sich Mönche, Wissenschaftler und Künstler zurückziehen, und die eisigen Regionen der Isolation, in denen man zu erfrieren droht. Sie erklären, was die Forschung über Einsamkeit sagt, und weisen Wege der Befreiung. Ein hilfreicher Führer für alle, die den Kontinent der Einsamkeit näher erkunden und sicher wieder verlassen wollen.
Die Corona-Krise hat viele Menschen in die Einsamkeit geführt. Einige traf dies völlig unvorbereitet. Bei Menschen, die vorher schon einsam waren, wurde die Not vertieft: Alte und Kranke, Studenten, Singles oder Workaholics. Johann Hinrich Claussen und Ulrich Lilie erkunden in Streifzügen durch Religion, Literatur und Kunst, Wissenschaft und Alltag die hellen und dunklen Seiten des Alleinseins. Sie erklären, welche persönlichen Prägungen und sozialen Bedingungen dazu führen, dass die einen das Alleinsein suchen, während andere es fliehen, und zeigen Wege, die aus einer unfreiwilligen Abgeschiedenheit hinausführen.

Autorenteam
Johann Hinrich Claussen
ist Kulturbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Ulrich Lilie
ist Präsident der Diakonie in Deutschland und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung.
Dirk Uhlenbrock
Grafik

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Fazit, vorangestellt
Dem Trio Johann Hinrich Claussen, Ulrich Lilie / Text und Dirk Uhlenbrock / Grafik, ist es gelungen einen Atlas der Einsamkeiten mit dem Titel "Für sich sein" zu kreieren.
Neben den Koordinaten der Einsamkeit werden die Topoi 'Solitude, Weite-Erwandern, aber auch Isolation und Ankerplätze (1), sowie auch Wege und Orte der Befreiung und Aufgeschlossenheit zur Klarstellung aufgeführt.
1) Innerhalb der Ankerplätze werden Obdachlose genannt, was zynisch geschönt klingt, denn es geht hier um eine Restöffentlichkeit - Müllorte assoziierend - und um 'Ausgrenzungs-Plätze' .
Grosso mode beinhaltet der Atlas eine umfassende Zusammenstellung von Plätzen, die Angebote für Einzelne und Einsame beinhalten.
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Inhaltsfolge:
Einleitung
1. Koordinaten der Einsamkeit
Das dreifache Selbst
Einsamkeit und Krankheit
Mehr oder weniger oder gleich viel?
Chronischer Stress und Schmerz
Isolation durch Schmerz
Begabungen für das Alleinsein und das Zusammensein
Das Hormon der Nähe
Nicht-Orte
Schritte aus der Einsamkeitsfalle
Der schnelle Selbsttest

2. Das Reich der Solitude
In der Wüste: Antonius
Die einsamste Insel: Skellig Michael
Mystische Abgeschiedenheit: Meister Eckhart
In der Waldeinsamkeit: Genoveva und die deutsche Romantik
In der Studierstube: Isaac Newton

3. Zufluchtsorte des Für-sich-Seins
Die Sprache der Stille: Haikus
Raus aufs Land: Petrarca
Ins Spiel versunken: Solitaire
Am Meer: Caspar David Friedrich

4. Die Weiten der Loneliness
In der Höhle: Robert Voorhis
Auf Wanderschaft: Frederick William Robertson
In einem Lied verloren: Fado
Zu Hause: Emily Dickinson
Im Urwald: Horacio Quiroga

5. Die Inseln der Isolation
Allein in der Menge: Der ägyptische Hiob
In der Grube: Jeremia
Im Versteck: Homosexuelle Menschen
Mutterseelenallein: Aharon Appelfeld
In der Erinnerungseinsamkeit: Wolfskinder in Ostpreußen
Auf der Flucht: Vier Etappen
Im Zimmer: Die japanischen Hikikomori
Unsichtbar werden: Greta Garbo und Marlene Dietrich
Ins Grab: Einsame Bestattungen

6. Ankerplätze im Mahlstrom
Gedichte: Erich Kästner und Mascha Kaléko
Tagebuch schreiben: London im Zweiten Weltkrieg
Bücher lesen: Kauffmann, Waite und Moltke
Hundefreundschaften: Gabriele Bärtels
Netzwerke: Ein Gespräch mit Franz Müntefering
Begleitung: Die Ausgeschlossenheit der Obdachlosen

7. Wege und Orte der Befreiung
Zu Besuch: Die frühen Christen und die moderne Gefängnisseelsorge
Die Sprache entdecken: Helen Keller
Zuhören: Die Geschichte der Telefonseelsorge
Philosophie: Der Trost des Boethius
Weihnachten feiern: Charles Dickens und Ebenezer Scrooge
In der Sackgasse: Das britische Einsamkeitsministerium
Offene Türen: Adolf von Harnacks Aufgeschlossenheit
Literaturhinweise
Angebote für Einsame
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