Narzissmus: Ich bin der Allergrösste . Von Roger Schawinsky
Lebenswelt - Topoi > Verhalten - Einzelne
Narzissmus: Ich bin der Allergrösste
-lw-keinundaber16-7schawinsky-allergroesste
Online-Publikation: Juli 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< >>
224 Seiten; 12,5 x 20,5 cm, gebunden mit Schutzumschlag; ISBN: 978-3-0369-5749-4; 20,00 EUR
Kein & Aber AG. -Zürich; http://keinundaber.ch
Charakteristika
Warum Narzissten scheitern
Inhalt
Der Aufstieg und Fall großer Männer - eine journalistische Recherche über Narzissmus und Macht
Sepp Blatter: Ein großer Präsident, Lance der Scheinheilige, Daniel Vasella: die reine Geldgier. Jeder kennt diese Männer - sie sind berühmt, ungeheuer erfolgreich, haben Macht, steigen immer weiter auf. Doch wo endet ihr Streben nach oben? Roger Schawinski findet den gemeinsamen Nenner dieser Männer in der Hybris: eine extreme Form der Selbstüberschätzung oder des Hochmuts, die schließlich oft zum Fall führt. Roger Schawinski beschreibt den Sturz diverser bekannter Männer und schöpft dabei aus persönlichen Begegnungen und akribischer Recherche. Ein Interview mit dem bekannten Psychiater und Psychotherapeuten Mario Gmür rundet das Buch ab.
Autor
Roger Schawinski promovierte an der Universität St. Gallen. Er konzipierte die Konsumentensendung »Kassensturz«, war Chefredakteur der »Tat«, gründete mit »Radio 24« das erste Schweizer Privatradio, darauf zwei TV-Sender. 2003 wurde er Geschäftsführer von »Sat.1« in Berlin. Danach gründete er »Radio 1« in Zürich. Heute moderiert er unter anderem die Talkshow »Schawinski«. Er veröffentlichte mehrere Bücher, u. a. bei Kein & Aber »Die TV-Falle« und die Autobiografie »Wer bin ich?«.
Diskurspartner
Mario Gmür studierte in Genf und Zürich Medizin; danach Ausbildung zum Psychiater, Psychotherapeuten und Psychoanalytiker. Bekannt geworden ist er durch seine Bücher »Der öffentliche Mensch« (dtv, 2002) über das Medienopfersyndrom und »Die Unfähigkeit zu zweifeln« (Klett-Cotta, 2006). Lebt und arbeitet in der Schweiz.
Fazit
Es geht um das Diskursbuch "Ich bin der Grösste", kurz um Narzissten. Und was ihnen gemeinsam ist und was sie kennzeichnet beschreibt der geniale Moderator Roger Schawinski. Das Hauptkriterium für einen ehrgeizigen Egozentrierten ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Im einem charakterisierenden Gespräch mit dem Psychiater Dr. Mario Gmür stellen sie fest, dass es diagnostisch und aktuell um eine narzisstische Persönlichkeitsstörung geht (neben anderem wie dissozial, abhängig , histrionisch (1). Im Kern können Narzissten die heilwirkenden 'Übertragungsneurose' an den Psychiater nicht übertragen, im Unterschied zu anderen Neurotikern. Das Kernsymptom äussert sich bildlich wie eine 'Plombe', die die narzisstische Lücke /den Selbstdefizit auffühlt (Morgenthaler (2).
Oder der Narzisst verhält sich wie ein Bergsteiger am Abgrund, der sich an einen Felsen klammert, wobei der Abgrund 'das Loch in seinem Selbst' darstellt. Gegenwärtig besonders aktuell am Beispiel der Wahl in Amerika und dem Vor- & Nach/-Putsch in der Türkei. Ein grossartiges Diskursbuch zum Topos 'Narzissmus Aktuell'. m+w.p16-7
1)Die histrionische Persönlichkeitsstörung (HPS) ist gekennzeichnet durch egozentrisches und theatralisches Verhalten
2 (* 19. Juli 1919 in Oberhofen am Thunersee im Kanton Bern; † 26. Oktober 1984 in Addis Abeba, Äthiopien) war ein Schweizer Arzt, Psychoanalytiker, Autor, Jongleur und Maler. Morgenthaler war neben Georges Devereux einer der Begründer der Ethnopsychoanalyse und ein Mitbegründer des Psychoanalytischen Seminars Zürich.https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Morgenthaler