Uwe Wirth (Herausgeber): Rahmenbrüche, Rahmenwechsel . Wege

Diskurs Aktuell
Wege - Rahmenbrüche, Rahmenwechsel
kadmos14-2wirth-rahmenwechsel

http://www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/kadmos14-2wirth-rahmenwechsel.htm

Online-Publikation: Februar 2014  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Uwe Wirth (Herausgeber): Rahmenbrüche, Rahmenwechsel . ( Wege der Kulturforschung Bd. 4) Beiträge : Aleida Assmann, Jan Assmann, Claudia Benthien, Marcus Burkhardt, André Eiermann, Björn Ganslandt, Sønke Gau, Annette Gilbert, Saskia Henning von Lange, Ludwig Jäger, Marie Lottmann, Thomas Meinecke, Claudia Öhlschläger, Mirjam Schaub, Alex Silber, Beat Suter, Uwe Wirth, Irmgard M. Wirtz und Tim Zulauf . >>
400 Seiten; 15 x 23 cm, broschiert,  ISBN: 978-3-86599-175-1; 29.80 €
Kulturverlag Kadmos, Berlin; http://www.kv-kadmos.com;

Inhalt
Der Begriff des Rahmens hat in den letzten Jahrzehnten in unterschiedlichsten Kontexten Konjunkturen erlebt: in der Anthropologie und der Soziologie als kontextsensibler Handlungsrahmen (Goffman), in den Theaterwissenschaften als Inszenierungsrahmen (Fischer-Lichte), in der Literaturwissenschaft als paratextuelle Rahmung (Genette), in der Linguistik als kognitiver Repräsentationsrahmen respektive als Skript (Minsky) und, nicht zu vergessen, in der Kunstwissenschaft als Bildrahmen (Stoichita). Dabei steht jede »Aufmerksamkeit für Rahmungen« (Luhmann) zunächst in einem Spannungsverhältnis zwischen einem Interesse für explizite, materielle und insofern sichtbare Formen der Rahmung einerseits und einem Interesse für implizite, konzeptionelle, sprich stillschweigend vorausgesetzte Interpretations-Rahmen andererseits. Darüber hinaus geht es aber auch, um die Frage, inwiefern die Differenz zwischen dem Außerhalb und dem Innerhalb des Rahmens als statische Grenze zu deuten ist, oder aber, mit Derrida, als parergonale Dynamik, die bei textuellen, theatralen und pikturalen Rahmungsprozessen »von einem bestimmten Außenher, im Inneren des Verfahrens mitwirkt«.
»Der Rahmen trennt das Bild von allem, was Nicht-Bild ist. Er definiert das Gerahmte im Gegensatz zu dem, was sich außerhalb des Rahmens befindet, der Welt des bloßen Alltags.« Victor Stoichita

Herausgeber und Autor
Uwe Wirth, geb. 1963, ist Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte in Heidelberg,Frankfurt und Berkeley. Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kultur-, Zeichen und Medientheorie sowie deutsche Literatur um 1800.

Fazit
Herausgeber Uwe Wirth  hat sich mit 18 Mitautoren aufgemacht , in dem Diskursbuch " Rahmenbrüche, Rahmenwechsel " die sozialen Alltagswelten in ihren Räumen und Wegen zu den 'Prägungen zum Sein (Ernst Cassirer)' dem Kulturforschungs-Blick via ' Geist und Welt ' zu unterziehen. Fliessend, durchlässig  und wankendsind dabei die grenzenbildenden Rahmen und ihre Bedingungen geworden. Nicht immer zum Vorteil der Betroffenen im Kunstraum und ihrem Rahmenwechsel wie es bei Thomas Bernhard und Urs Widmer in Erscheinung tritt. In einem abschliessenden Gespräch über das Ensemble 'Rahmen/Wechsel/Brüche' fehlt im Diskurs die 'Brücke' der Schlussstein als Sehn-Sucht-Ort . Auch im Scheitern gibt dieser Transitbereich einen vermeintlichen Schein von Hoffnung innert der schöpferischen Melancholie im Überleben des Geistigen. m+w.p14-2