Hermann Bausinger: Ergebnisgesellschaft. Facetten der Alltagskultur

Diskurs Aktuell
H. Bausinger: Ergebnisgesellschaft
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Online-Publikation: Januar 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Hermann Bausinger: Ergebnisgesellschaft. Facetten der Alltagskultur >>
150 S., Broschur; ISBN 978-3-932512-84-1; 14,90 Euro
Tübinger Vereinigung für Volkskunde e.V. (TVV) ; D-72070 Tübingen; http://www.tvv-verlag.de

Inhalt:

Im heutigen Kulturbetrieb setzt man auf erlebnisstarke Angebote, aber vielfach werden diese nur flüchtig konsumiert. Es ist eine „Ergebnisgesellschaft“ entstanden, teilweise fähig zur reaktionsschnellen Verarbeitung, oft aber darauf reduziert, dass immer mehr in immer kürzeren Abständen lediglich abgehakt wird. Diese Ergebnisgesellschaft konturiert Hermann Bausinger an einer Fülle von Beispielen aus unserem Alltag: im Sport, beim Einkauf, im Verhältnis zum Geld und zur Liebe, im Umgang mit Medien und in der Kommunikation, beim Spiel und auf Reisen.

Inhaltsverzeichnis:
Noch eine -gesellschaft 7
Tabellensport 13
Erfolgskontrolle 21
Infostückwerk 29
Kontaktdichte 39
Einheitsklatsch 47
Kauflust 53
Kleiderwahl 59
Kontostand 65
Rennkost 73
Krankheitsgewinn 81
Nummernerotik 89
Reise-Etappen 97
Sammelwut 103
Brauchtumsgalopp 109
Spielglück 117
Quiztreppe 127
Ergebnis 133
Register 145

Leseprobe

http://www.tvv-verlag.de/pdf/leseprobe_bausinger_ergebnisgesellschaft.pdf

Kurzbiographie des Autors
Hermann Bausinger, seit 1960 Professor der Universität Tübingen, leitete dort bis zu seiner Emeritierung 1992 das Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft. Mit seinem in sieben Sprachen, zuletzt 2014 ins Chinesische übersetzten Buch „Volkskultur in der technischen Welt“ trug er wesentlich zur Modernisierung des Fachs bei. Neue Wege ging er auch in zahlreichen Arbeiten zur sprachlichen Kommunikation, zur Erzählforschung, zur Mediennutzung, zum Sport, zum Tourismus, zu Integrationsproblemen. In vielen Beiträgen befasste er sich mit der regionalen Geschichte und Tradition, richtete den Blick in den Büchern „Deutsch für Deutsche“ und „Typisch deutsch“ aber auch auf die nationale Kultur und ihre internationalen Verflechtungen.

Autor
Hermann Bausinger (* 17. September 1926 in Aalen) ist ein deutscher Volkskundler und Germanist.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Erforschung der Alltagskultur, der Erzählforschung, der Landeskunde und der Kultur- und Sozialgeschichte.
Er ist Mitherausgeber der Enzyklopädie des Märchens und Klöpfer & Meyers Kleiner Landesbibliothek. Ferner ist er unter anderem Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Suevica - Beiträge zur schwäbischen Literatur- und Geistesgeschichte.
Bausinger gilt als einer der führenden Köpfe der deutschen Nachkriegsvolkskunde, der mit seinem Abschied vom Volksleben (so der Titel eines Sammelbands) eine programmatische Wende hin zu einer empirischen Kulturwissenschaft einleitete; daher auch die Umbenennung des Tübinger Instituts.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Bausinger

Fazit
Der Erforscher der narrativen Alltagskultur, Kultur- und Sozialgeschichte weist in seinem Diskursbuch "Ergebnisgesellschaft"  mit rund sechzehn Facetten - und griffigem Registerzugang - zu Parade-Beispielen der Alltagskultur hin. Ermöglicht so den Blick gleichsam in eine Kristallkugel die sich beschleunigt dreht - aufgrund der sich um sie drehenden 'Vorgänge der Urbanisierung, die Botschaften aus dem Netz in erstaunlicher Geschwindigkeit...'. Er kommt zu Recht zum Schluss, dass es nicht so sehr die Entschleunigung oder Langsamkeit die gewünschte Änderung bringt, sondern um den souverän-gelassenen Umgang der den Verzicht einschliesst.  Wie das Souveräne erlangt wird bleibt etwas vage. Es könnte lebensbegleitende, autodidaktische Weiterbildung des Selbst's statt Selbstausbeutung* bedeuten . m+w.p15-1
*) http://www.kultur-punkt.ch/swr2-kooperation/b-c-han-kapitalismus-selbstausbeutung.html