Colin Crouch: Jenseits des Neoliberalismus

Aktueller Diskurs
Crouch  - Neoliberalismus
passagen13-7crouch-neoliberalismus
http://www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/passagen13-7crouch-neoliberalismus.htm
Online-Publikation: Juli 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Reihe Passagen forum - Colin Crouch: Jenseits des Neoliberalismus . Ein Plädoyer für soziale Gerechtigkeit . Herausgegeben von Peter Engelmann . Übersetzt von Georg Bauer >>
236 Seiten, kartoniert, 235 x 140 mm; ISBN 9783709200674; 19,90 EUR
Passagen Kunst Verlag = 25 Jahre*, Wien; http://www.passagen.at

Inhalt
Originaltitel: Making Capitalism Fit for Society
Im Widerstand gegen den Neoliberalismus muss das soziale Denken und damit die Sozialdemokratie aus ihrer defensiven Haltung aufgerüttelt und durchsetzungsfähiger gemacht werden. Der Neoliberalismus hat unsere Gesellschaft bereits nachhaltig geprägt, die Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte sind nicht mehr rückgängig zu machen. Aus diesem Grund ist für Colin Crouch ein gestalterischer Eingriff nur systemimmanent denkbar: Die Sozialdemokratie muss den Schwerpunkt ihrer Aktivität auf die Beseitigung unerwünschter Auswirkungen der strukturell ineffizienten Marktwirtschaft legen. Ihre Aufgabe ist es, den Wohlfahrtsstaat zu einem Staat der sozialen Investitionen zu machen. Besonderes Gewicht legt der Autor dabei auf eine familienfreundliche Arbeitspolitik, gute Infrastruktur und auf die Stärkung der Gewerkschaften, die im Einklang mit statt gegen Markteinwirkungen arbeiten müssten. Crouch argumentiert in diesem Buch, warum ausschließlich die sozialdemokratische Bewegung in der Lage ist, die notwendigen Maßnahmen einzufordern und durchzusetzen.

Autor
Colin Crouch ist britischer Politikwissenschaftler und Soziologe. Mit seiner zeitdiagnostischen Arbeit zur Postdemokratie und dem gleichnamigen, 2004 veröffentlichten Buch wurde er international bekannt. Colin Crouch ist Professor für Governance and Public Management an der University of Warwick.

Schlagworte zu diesem Titel
Sozialdemokratie | Neoliberalismus | Kapitalismus

Rezensionen
InfoSperber, 27.06.13 (Christian Müller)
http://www.passagen.at/cms/index.php?id=104&tx_ttnews[tt_news]=605&tx_ttnews[backPid]=103&no_cache=1
Der Standard, 18. Juni 2013 (Hans Rauscher)
http://www.passagen.at/cms/index.php?id=104&tx_ttnews[tt_news]=601&tx_ttnews[backPid]=103&no_cache=1
DRADIO-Das Magazin für Politische Literatur, 13.5.2013 (Ralph Gerstenberg)http://www.passagen.at/cms/index.php?id=104&tx_ttnews[tt_news]=580&tx_ttnews[backPid]=103&no_cache=1

Fazit
In der Reihe Passagen forum hat der Politikwissenschaftler und Soziologe Colin Crouch in seinem Diskursbuch " Jenseits des Neoliberalismus " . sein Plädoyer für soziale Gerechtigkeit dargestellt . Herausgegeben von Peter Engelmann und von Georg Bauer hervorragend in klarer Sprache übersetzt.
Er zeigt die Möglichkeiten auf wie soziale Demokraten von ihrer offensichtlichen Passivität zu einer offensiven Strategie gelangen.
Denn "wir sind jetzt alle", sagt Crouch, zumindest teilweise vom Geist des Neoliberalen geprägt, was die Marktortientierung und den stetig schlanker werdenden "Wohlfahrtsstaat" angeht. Es werden die Bedrohunngen und die Feinde portraitiert sowie "die Sozialdemokratie als höchste Form des Liberalismus charakterisiert: Was den Schutz institutioneller Vielfalt (permanenter Wettbwerb unter vielen konzernkritischen Unternehmen), die Bewältigung von Externalitäten (Umweltverschmutzung, Privatlebenreduktion / "realtime-multitasking"  und schliesslich das Allgemeinwohl ins Visier nehmen..) Und seine Kernbotschaft lautet zu Recht " dass die sozial- wie altliberalen Demokraten mit  ihrer Bewegung, Partei, ihren Gewerkschaften niemals gänzlich in der Unterstützung des Staates versinken dürfen." Vergessen sei niemals sein skalpell-scharfer Anhang mit den aufschlussreichen Statistiken !. m+w.p13-7