Joseph Roth . Leben und Werk

diogenes13-12ensemble
Wir gedenken
Joseph Roth - Leben, Werk
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http://www.kultur-punkt.ch/gedenken/diogenes13-12roth-lebenwerk.htm

Online-Publikation: Dezember 2013  im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Joseph Roth . Leben und Werk . Biographie . Herausgegeben von Daniel Kampa, Daniel Keel >>
detebe 23983, 512 Seiten, ISBN 978-3-257-23983-6; € (D) 12.90 / (A) 13.30 / sFr  (CH) 18.90
Diogenes Verlag AG, Zürich; http://www.diogenes.ch;

Überblick
In diesem Band zeichnen Erinnerungen von Zeitgenossen und Freunden wie Ludwig Marcuse, Hermann Kesten, Soma Morgenstern, Géza von Cziffra oder Irmgard Keun ein lebendiges Bild des Menschen Joseph Roth.

Inhalt
Joseph Roth war ein Fabulierer, der seine Leser in Erzählungen versinken ließ und auch sein eigenes Leben immer wieder neu erdichtete, so dass er schon zu Lebzeiten eine Legende war. In diesem Band zeichnen Erinnerungen von Zeitgenossen und Freunden wie Ludwig Marcuse, Hermann Kesten, Soma Morgenstern, Géza von Cziffra oder Irmgard Keun ein lebendiges Bild des Menschen Joseph Roth. Daneben beleuchten Essays von deutschsprachigen und internationalen Autoren, zum Beispiel Nadine Gordimer oder J. M. Coetzee, Jörg Fauser oder André Heller, das Werk von Joseph Roth. Ein Materialienband sowohl für Kenner als auch für Einsteiger in das Universum eines der größten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, der noch immer unterschätzt wird.

Autor
Joseph Roth, geboren 1894 als Sohn jüdischer Eltern in Galizien. Nach Studienjahren in Wien und Lemberg war er im Ersten Weltkrieg Soldat. Danach lebte er, zunächst als Journalist und später auch als Schriftsteller, in Wien und Berlin. 1933 emigrierte Joseph Roth nach Paris, wo er 1939, verarmt und alkholkrank, starb. http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Roth

Stimmen
»Roth ist ein Einzelfall ... Es gibt kaum einen Schriftsteller, welcher dieses beobachtende Denken hat - diese einzigartige Balance zwischen Sinnlichkeit und Reflexion; niedergelegt in Sätzen, die zugleich exakt abbilden, hintergründig erkennen und Melodien zaubern – die zugleich vernunfthell sind und geheimnisvoll.
«Ludwig Marcuse
»Joseph Roth war ein barmherziger und unerbittlicher Erzähler zugleich: Er litt mit seinen Geschöpfen, er verurteilte sie nie. Aber er tauchte sie in das klare Licht, in dem alle Details deutlich werden.
«Marcel Reich-Ranicki
»Joseph Roth war fünftausend Jahre alt: Alle Weisheit des Judentums war in ihm, dessen Humor, dessen bitterer Realismus; alle Trauer Galiziens, alle Grazie und Melancholie Austrias, und Roth war ein Bohemien und ein Kavalier. Die Anfänge seiner Werke sind wie präzise komponierte Eröffnungstänze, die den Lesenden in den großen Raum führen, wo der Ball stattfindet: ein Ball mit zahlreichem Publikum, mit Kaisern und Obdachlosen, von Schwermut trunkenen k. und k. Offizieren, Korallenhändlern, Schmugglern, Wirten und Kaufleuten; sie führen in Welten, die es nicht mehr gibt. Joseph Roth verlor sich nie in Geschwätz. Er beherrschte die Sprache, sie ihn, und sie gab ihm alles.
«Heinrich Böll
»Die gelungene Auswahl von Rezensionen und Essays gibt einen Überblick über Leben und Werk von Joseph Roth. Auch Roth-Kenner werden hier neue Aspekte entdecken.
«Buchinformationen.de

Fazit
Früh vater- (unbekannt) und heimatlos (Monarchieendzeit  von 'Kakanien'), ist Joseph Roth gerade deshalb ein 'barmherziger und unerbittlicher Erzähler (Marcel Reich-Ranicki)' geworden, immer in der Brusttasche ein kariert-liniertes Notizheft auf allen seinen Wegen bei sich (was wir in Marbach in seinem Nachlass studieren konnten m+w.p). Und innert der 5 mm Höhe ist seine klar lesbare Schrift zu bewundern. Sparsamkeit als Motiv, nein , aber  immer bereit zu gehen, ja zu verschwinden (Flucht?) vor was, ja, aber vor dem entsetzlichen Ereignissen des ersten Weltkrieges und der Nervenkrankeit seiner Frau sowie seiner eigenen krankhaften Eifersucht.
Am besten charakterisiert ihn Böll in seiner Hommage: " Alle Weisheit des Judentums war in ihm, dessen Humor, dessen bitterer Realismus; alle Trauer Galiziens, alle Grazie und Melancholie Austrias, und Roth war ein Bohemien und ein Kavalier". m+w.p13.12
Weitere Hinweise:http://www.kultur-punkt.ch/av-media/diogenes-07-12roth-legende.htm

http://www.kultur-punkt.ch/belletristik/diogenes-hb08-4r