U. Beck: Risiko - Gesellschaft I-IV Würdigung

U. Beck: Risiko - Gesellschaft I-IV
wu -beck15-1risiko-gesellschaft

Wir würdigen Ulrich Beck als  globalen Seismographen und  Zeitdiagnostiker

http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Beck

1 Risiko - Gesellschaft
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/suhrkamp-08-12beck-weltrisikogesellschaft.htm
2 Ungleichheit - Neuvermessung
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/suhrkamp-e09-1beck-ungleichheit.htm
3 Macht - Gegenmacht
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/suhrkamp09-7beck-machtundgegenmacht.htm
4 Zukunft - Tätigkeit
http://archiv.kultur-punkt.ch/buchtipps-allgemein/campus8-99.htm

Ulrich Beck : Risiko - Gesellschaft I

Wir würdigen Ulrich Beck als  globalen Seismographen und  Zeitdiagnostiker
http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Beck
Ulrich Beck : Risiko - Gesellschaft I

 

W+B Agentur-Presseaussendung Dezember 2008 sowie im Internet-Journal www.kultur-punkt.ch
 Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
 << Ulrich Beck: Risikogesellschaft . Auf dem Weg in eine andere Moderne >>
 edition suhrkamp 1365, 396 Seiten (ISBN 978-3-518-11365-3) Euro 12,50 [D] / Euro 12,90 [A] / sFr 23.00
 Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1986/2008; http://www.suhrkamp.de;

 Inhalt
 "Arm an geschichtlichen Katastrophen war dieses Jahrhundert wahrlich nicht: zwei Weltkriege, Auschwitz, Nagasaki, dann Harrisburg und Bhopal, nun Tschernobyl. Das zwingt zur Behutsamkeit der Wortwahl und schärft den Blick für die historischen Besonderheiten. Alles Leid, alle Not, alle Gewalt, die Menschen Menschen zugefügt haben, kannt bisher nur die Kategorien der ›anderen‹ - Juden, Schwarze, Frauen, Asylanten, Dissidenten, Kommunisten usw."

 Autor
 Ulrich Beck lehrt Soziologie an der Universität München und an der London School of Economics and Political Science. Zudem ist er Herausgeber der Reihe Edition Zweite Moderne.

 Fazit
 Ulrich Beck macht sich in seinem Diskursbuch " Risikogesellschaft" auf den Weg in eine andere Moderne. Dabei ist die Rede von der Inszenierung des Weltrisikos, der Gewalt, deren Entscheidungsträgern, der erzwungenen Aufklärung, der Überschneidung von normal und ausserordentlich, wie es die Themen Klimakatastrophe, Vorsorgestaat, Wissen: Nichtwissen, Versicherungsprinzip, Krieg : Frieden, globale Ungleichheit+lokale Verwundbarkeit+Konfliktdynamiken darbieten. Im letzten Teil widmet sich Beck der Kritischen Theorie der Weltrisikogesellschaft und den Dialektiken der Moderne :"Wie die Krisen der Moderne aus den Siegen der Moderne hervorgehen". Beck kommt zum Schluss, es ist erstens die Naivität der Aufklärer den Anti-Modernen den Weg zum Erfolg zu bereiten und zweitens sind es nicht die Nichtaufkärer mit ihren apokalyptischen Visionen, die den Anti-Modernen gleichfalls den Weg bereiten und uns damit in immer mehr Doppel-Konflikte zu jagen? Das Fragen ehrt Beck durch sein tiefgründiges Pflügen der Begriffswelten beider Lager, das der Einfluss-Reichen und das der Ohnmächtigen. w.p. 08-12
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Ulrich Beck : Ungleichheit - Neuvermessung II

Wir würdigen Ulrich Beck als  globalen Seismographen und  Zeitdiagnostiker
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Ulrik Beck :  Ungleichheit - Neuvermessung II

Online-Publikation: Januar 2009 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
 Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
 << Ulrich Beck : Die Neuvermessung der Ungleichheit unter den Menschen - Soziologische Aufklärung im 21. Jahrhundert . Eröffnungsvortrag zum Soziologentag »Unsichere Zeiten« am 6. Oktober 2008 in Jena >>
 57 Seiten, Broschur (ISBN 978-3-518-06994-3) Euro 7,00 [D] / Euro 7,20 [A] / sFr 12.90
 Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008; http://www.suhrkamp.de;

 Inhalt
»Unsichere Zeiten« – diesem Thema war im Herbst 2008 der Soziologentag in Jena gewidmet. Darauf, daß die Verhältnisse prinzipiell immer unsicher waren, weist Ulrich Beck in seinem Eröffnungsvortrag, der nun als Sonderdruck der edition suhrkamp vorliegt, ausdrücklich hin. In Zeiten des Klimawandels geraten die alten Unterscheidungen zwischen natürlicher und sozialer Verunsicherung sowie Ungleichheit unter Druck. Solange wir sie jedoch »im Bezugsrahmen des alten Weltbildes nationalstaatlich eingezäunter Gleichheit bzw. Ungleichheit zu begreifen versuchen«, so Beck, »verkennen wir sie«. Daher plädiert er für eine radikale kosmopolitische Erneuerung der Sozialwissenschaften.

 Autor
 Ulrich Beck lehrt Soziologie an der Universität München und an der London School of Economics and Political Science. Zudem ist er Herausgeber der Reihe Edition Zweite Moderne.


 Fazit
 Kurz gefasst berichtet Ulrich Beck einleitend in seinem Vortrags-Buch "Die Neuvermessung der Ungleichheit unter den Menschen" von wachsender Kinderarmut in Deutschland, riskanter Flucht von Millionen Menschen. In und zwischen den Ländern sind vorallem soziale Ungleichheiten bereits "vormodern" entstanden in der Verknüpfung von Armut, Reichtum und ökologischer Zerstörung...Beck fordert eine kosmopolitische Soziologie statt einer bisher geübten kosmopolitischen Betrachtungsweise. Alle diese Diskrepanzen gilt es durch weitere Debatten aufklärend weiterzuführen, wenn nicht verlieren die reichen Demokratien ihre Legitimationsgrundlage. Dem stimmen wir zu. w.p.09-1

Ulrich Beck : Macht - Gegenmacht III

Wir würdigen Ulrich Beck als  globalen Seismographen und  Zeitdiagnostiker
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Online-Publikation: Juli 2009 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
 Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
 << Ulrich Beck: Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter - Neue weltpolitische Ökonomie >>
 st 4099, Broschur, 478 Seiten ; ISBN: 978-3-518-46099-3 ; D: 12,00 € ; A: 12,40 € ; CH: 21,70 sFr
 Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main > Berlin, 2009; http://www.suhrkamp.de;

 Inhalt
 Dieses Buch ist eine Aufforderung zur Ergreifung der Macht, und zwar durch Allianzen. Denn die globalisierte Welt ist ein Möglichkeitsraum, trotz barbarischer Tendenzen. Zurück zur autarken Nation führt ohnehin kein vernünftiger Weg, die Chancen für Staat und Zivilgesellschaft liegen darin, eine konsequent kosmopolitische Perspektive einzunehmen und auf transnationaler Bühne Einfluss auszuüben, statt sich in nationalen Konkurrenzen zu erschöpfen und den Verlust der Macht an die Wirtschaft zu beklagen. Verloren ist nichts, zeigt Beck: „Die Regeln legitimer Herrschaft werden neu ausgehandelt.“ Ein erhellendes Panorama der neuen weltpolitischen Ökonomie.

 Zum Autor
 Ulrich Beck lehrte Soziologie an der Universität München und an der London School of Economics. Zudem ist er Herausgeber der Reihe Edition Zweite Moderne.

 Fazit
 Kurz gesagt: "Die Selbstgefährdung der Menschheit ersetzt Demokratie " oder so schreitet dank seiner Globalismus-Gegner " kosmopolitischer Despotismus", so schlussfolgert der bemerkenswerte Soziologe Ulrich Beck in seinem Buch "Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter - Neue weltpolitische Ökonomie" in seinen erschreckenden aber realistischen Ausführungen. Es ist eine, seine Grabrede in der Sicht auf das beginnende kosmopolitische Zeitalter. Immerhin deutet Beck präzise an, dass "mit der globalen Gefahrenwahrnehmung die Utopie des neoliberalen Staates an Überzeugungskraft verliert". Dazu passt Pascal: Der Mensch ist ein schwankendes Schilfrohr.. 09-8 w.p.

Ulrich Beck : Zukunft - Arbeit wird zur Tätigkeit IV

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Zum Thema Zukunft+Tätigkeit
 W+B Agentur-Presseaussendung vom August 1999


<<Vision zu einer Weltbürgergesellschaft - Arbeit wird zur Tätigkeit>>
 Ulrich Beck: Schöne neue Arbeitswelt
 Idee, Konzeption und Realisierung von Peter Felixberger der Buchreihe zur EXPO 2000, Band 2: Campus Verlag, Frankfurt / New York; 255 S. 1999; sFr 35.- http://www.campus.de

Neben Ulrich Beck's Hauptbeitrag zum Modell Bürgerarbeit mit zwölf Thesen tragen vier weitere Autoren dazu bei, die europäisch-globale Sicht zu erweitern.
Gerd Mutz analysiert die amerikanische Veränderung von der Wagenburgmentalität zur Inszenierung eines neuen Gemeinsinns, der weniger ein Schub zur Solidarität, vielmehr ein wirtschaftliches Kalkül beinhaltet, denn <jeder Jugendliche, der den falschen Weg geht, kostet der Gesellschaft auf sein ganzes Leben hochgerechnet etwa eine Million Dollar an Gerichts- und Nothilfekosten.> Mobilität, Freiwillig-keit, Stiftungsbereitschaft Besserverdienender sind Garanten für die weltweite Übertragbarkeit.
 Die Zukunft Afrikas visiert Ruth Bamela Engo-Tjega an. Dabei haben zurzeit die Frauen eine ungleich höhere Belastung zu tragen als die Männer. Sie sind jedoch führend in der Schlüsselrolle gegen Hunger und Armut. Im informellen Sektor, der in der volks-wirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht erfasst wird, liegt ein BIP-Potential, zwischen ca. 7 (Zaire, Somalia, Mali..) und 35 (Liberia) Prozent, das ausserhalb der Geldwirtschaft ist. Neben dem ehelichen Zusammen-leben eines Mannes mit mehreren Frauen ist es auch zulässig, dass Frauen andere Frauen heiraten. Dies alles ist in der Regel ökonomisch-sozial bedingt. Ziel und Hoffnung geben eine verstärkte Vernetzung der informellen Frauenwirtschaft in die volkswirtschaft-liche Gesamtrechnung.
 Baharuddin Shamsul sucht den Schlüssel zur Zukunft der Arbeit und findet: auch wenn die Südostasiaten, die moderne Konsumgewohnheiten angenommen haben, bleiben sie Muslime. Schliesslich aber hat sich noch nirgends im Islam oder der Volksglaube dem Profit entgegengestellt.
 Hing Ai Yun stellt sich die Frage: wer ist Asien? Antwort: Es ist Musterschüler in Sachen Kapitalismus. Nur kein Streik, produktive und reproduktive Arbeit, Eindämmen der Vetternwirtschaft, schliesslich - die kürzliche Krisenfolgerung zwingt zu mehr demokra-tischen Reformen.
 Ulrich Beck selbst beginnt mit der Analyse der Un-sicherheit der politischen Ökonomie. Immer mehr Menschen leben im Zwiespalt von arm und reich. Arbeit macht unfrei, heisst seine Polis-These. In 11 Szenarien macht er Hoffnung (1,3,5,7) und Verfall (2,4,6,8,) deutlich: 1. Von der Arbeits- zur Wissensgesellschaft; 2. Kapitalismus ohne Arbeit. 3. Der Weltmarkt - das neo-liberale Arbeitswunder; 4. Die lokale Bindung der Arbeit - ein Globalisierungs-risiko; 5. Nachhaltiges Arbeiten - das ökologische Wirtschaftswunder; 6. Globale Apartheid, 7. Der Selbst-Unternehmer - die Freiheit der Unsicherheit; 8. Individualisierung der Arbeit - Zerfall der Gesellschaft.
 Das führt in der Gesellschaft von der Vollbeschäftigung zur pluralen Tätigkeitsgesellschaft. Daraus schliesst er auf drei weitere Zukunftsszenarien zur Existenzsicherung: 9. Der Abschied in der Gesell-schaft von der Arbeit zu pluralen Tätigkeiten; 10. Zur Musse verdammt: die Freizeitgesellschaft; 11. Die postnationale und zugleich politische Bürgergesel-lschaft: ein europäisches Gesellschaftsmodell.
 Facit: Nur wenn es gelingt alles passive Schuften auf Maschinen abzuschieben, werden die menschlichen Schöpferkräfte frei, fasst er zusammen und führt weiter aus, um sich den grossen Fragen der Zweiten Moderne zuzuwenden. Schade nur, dass er selbst grosse Zweifel zu hegen scheint, wenn er, wie oben, vom Zwang zur Musse spricht, der bei schöpferischen Kräften zum Alltag gehört, ja sogar die Besonderheit ihrer Kreativität ausmacht und abschliessend Nietzsche zitiert, der die Menschen nicht liebt, sich heimatlos fühlt und im Teutschdumm wühlt, - so im 19. Jahrhundert vereist. Doppelt schade, denn die schöpferischen Kräfte formieren sich, informell noch zwar, doch für genaue Beobachter - praktisch und präsent für unser kom-mendes Jahrtausend. Ein anregendes und visionäres Konzept liegt vor uns. Diskutieren wir es und setzen es um. Stück für Stück - freizeitlich und gemeinsinnlich.