Moderne Mythologie . Von Karl Lagerfeld
Architektur Design
Moderne Mythologie
steidl14-3lagerfeld-mythosh
ttp://www.kultur-punkt.ch/ereignisse/steidl14-3lagerfeld-mythos.htm
Online-Publikation: März 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Moderne Mythologie . Von Karl Lagerfeld >>
96 Seiten, Hardback / Leineneinband; ISBN 139783869307701; 48.00 EUR
Steidl Verlag Göttingen; www.steidl.de;
Inhalt
Karl Lagerfelds Bilderzyklus Moderne Mythologie widmet sich der antiken Liebesgeschichte von Daphnis und Chloë und zeigt Models wie Baptiste Giabiconi und Bianca Balti, die Lagerfeld über mehrere Jahre bei der Arbeit begleiteten. Die Geschichte des Dichters Longos erzählt von einem Jungen und einem Mädchen, die elternlos bei Hirten aufwachsen und im Laufe der Jahre eine große Zuneigung füreinander entwickeln. Seit der Renaissance ist die Erzählung vielfach künstlerisch aufgegriffen worden. Lagerfelds Aufnahmen stehen in einer Reihe mit Werken von Pierre Bonnard, François Boucher oder Aristide Maillol, welche die antike Quelle als Sinnbild idyllischen Lebens präsentieren. Die Inszenierungen Karl Lagerfelds sind vor der malerischen Naturkulisse Südfrankreichs entstanden. Ähnlich wie der Maler Anselm Feuerbach (1829–1880) sucht Lagerfeld in seinen Aufnahmen nach einer Aktualisierung der in der Antike begründeten idealen, zeitlosen Schönheit.
Autor
Lagerfeld, Karl
Neben seiner Karriere als Mode- und Parfumdesigner begann Karl Lagerfeld 1987 als Fotograf zu arbeiten. Er erhielt den Lucky Strike Design Award der Raymond Loewy Stiftung, den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie und wurde 2007 mit dem Infinity Award des International Center of Photography, New York ausgezeichnet. Die Fotobücher von Karl Lagerfeld erscheinen im Steidl Verlag.
Fazit
Beim intensiven Blick auf die pseudo-mythische Staffage bemerkt der kritische Beobachter wie negative Gefühle auf der Sinnsuche in den Vordergrund des bühnenhaften Natur-Beobachtungsraumes des durchaus bibliophilen Bildbandes "Moderne Mythologie" von Karl Lagerfeld entstehen : 'Die zu betrachtende Objekt-Szenerie wird nicht erreicht, weil durch die Einführung der Schein-Subjekte in die symbolisch-mythische Ordnung die Unmittelbarkeit des Beziehungsraumes gebrochen ist. Jacques Lacan (1) hat vom "Objekt a" dem imaginären Objekt des Begehrens gesprochen, das nie erreicht, aber immer wieder angezielt oder umkreist wird (2).' Ästhetische Konzeptionen, die verlebt wirkende neoklassizistisch-homoerotische Bildfolgen beinhalten, wie hier, sollten weder pseudointegrativ, ungenau, schwammig, noch muskelspielerisch sein. m+w.p14-3
(1) Jacques-Marie Émile Lacan,
bekannt unter dem Namen Jacques Lacan (* 13. April 1901 in Paris; † 9. September 1981 ebenda), war ein französischer Psychiater und Psychoanalytiker, der durch eine Neuinterpretation der Schriften Sigmund Freuds internationale Bekanntheit erlangte. Er stellte seine Deutung unter den Titel einer „Rückkehr zu Freud“, wobei er das Ziel verfolgte, den Begründer der Psychoanalyse dort weiter zu entwickeln, wo dieser seiner Meinung nach hinter den eigenen Erkenntnissen zurückblieb. Hierbei griff er unter anderem auf Ansätze und Methoden des Strukturalismus und der Linguistik zurück, später auch auf graphische Modelle der Topologie und der Mengenlehre. Der innerhalb der Psychoanalyse nicht unumstrittene Theoretiker hat unter anderem auf den Poststrukturalismus prägenden Einfluss ausgeübt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Lacan
(2) Prof. Dr. med. Joachim Küchenhoff : Der Sinn im Nein und die Gabe des Gesprächs...
http:/www.kultur-punkt.ch/lebenswelt/velbrueck14-3kuechenhoff-sinn-im-nein.htm