Daniel Barenboim : Musik ist alles und alles ist Musik

Wir zeichnen aus
Barenboim : Musik ist alles
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http://www.kultur-punkt.ch/lebenswelt/berlin-bloomsbury14-2barenboim-musik.htm


Online-Publikation: Februar 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Daniel Barenboim : Musik ist alles und alles ist Musik . Erinnerungen und Einsichten . Übersetzt von: Christiane Landgrebe >>
144 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag, Hardcover, ISBN: 978-3-8270-1201-2; € 16,99 [D], € 17,50 [A], sFr 24,90
Bloomsbury-Berlin Verlag; http://www.bloomsbury-verlag.de; http://www.berlinverlag.de;


Inhalt
Gedanken und Reflexionen eines Künstlers von Weltrang – weit über die Sphäre der Musik hinaus.
Musik bringt Menschen zusammen, schafft Beziehungen und verleiht ihnen Bedeutung – Daniel Barenboim hat es in seiner langen Karriere wie kaum ein zweiter Künstler verstanden, die gesellschaftliche Dimension der Musik herauszustellen. Seine Aufsätze, Reden und Gespräche zeugen von einem weit gespannten Interesse an der Welt und dem Wunsch, Stellung zu beziehen. Themen des Buches sind unter anderem der Zusammenhang von Ethik und Ästhetik in der Musik, Richard Wagner, Israel und die Palästinenser, die heutige Bedeutung Guiseppe Verdis, die moderne Aufführungspraxis und Barenboims Verhältnis zu berühmten Künstlerkollegen wie Wilhelm Furtwängler oder Dietrich Fischer-Dieskau. Das beeindruckende Zeugnis eines außergewöhnlichen Musikers.

Vertiefende Verlags-Infomation von Markus Zwecker::
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel „La musica è un tutio“.
Grenzen überwinden – Daniel Barenboim über Musik und Ethik:
Daniel Barenboim: *Musik ist alles und alles ist Musik*
„Kein anderer Musiker der Gegenwart nutzt die Instrumente seiner Kunst so vehement
und klug zugleich für dringend notwendige Veränderungen.“
Anne-Sophie Mutter, Laudatio zur Verleihung des Dönhoff Preis 2013
„Ich fühle mich persönlich zerrissen von jenem Bruch, der zwischen Israelis und
Palästinensern besteht. … Nichts, was ich sage, kann diesen Bruch heilen, keine Sonate,
Symphonie oder Oper kann die tiefe Kluft zwischen zwei Völkern schließen, die
nicht willens sind, die notwendigen Schritte zur gegenseitigen Annäherung zu tun.
Jemand muss das Schweigen brechen. Ein Missklang hängt seit Jahrzehnten in der
Luft“-
Barenboims Festrede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 2010
„Was ich mit dem Divan mache, geschieht nicht, um Politiker zu beeinflussen, sondern
aus der inneren Notwendigkeit, ein kleines Modell einer Gesellschaft mit anderen
Werten zu schaffen.“
Barenboim in einem Interview mit Enrico Girardi 2012
Kurz nach der Verleihung des Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung
und Versöhnung an Daniel Barenboim erscheint am 17.02.2014
dessen neues Buch Musik ist alles und alles ist Musik
Erinnerungen und Einsichten
Daniel Barenboim schreibt und spricht darin
über seine große Liebe zur Musik und seinen politischen Kampf um Frieden
und Gerechtigkeit im Nahen Osten.
In verschiedenen exklusiven Essays, Reden und Interviews breitet Barenboim
in Musik ist alles und alles ist Musik sein Verständnis vom musikalischen
Zusammenhang zwischen Ethik und Ästhetik aus, schreibt über sein
Verhältnis zu Richard Wagner und über dessen Antisemitismus, über die
heutige Bedeutung Guiseppe Verdis, das Klavierwerk Ludwig van
Beethovens und die moderne Aufführungspraxis. Daneben geht er auf seinen
Bezug zu berühmten Künstlerkollegen wie Claudio Arrau, Wilhelm Furtwängler,
Dietrich Fischer Dieskau, Luciano Pavarotti, Götz Friedrich oder
Christian Thielemann ein. Und natürlich schreibt und redet er auch über
Informationen, Politik, Ethik und die Möglichkeit für Frieden und Aussöhnung in Israel und
Palästina sowie den kleinen Beitrag, den sein West-Eastern Divan Orchestra
dazu beitragen kann, indem es zeigt, dass gemeinsames Handeln trotz allem
möglich ist.
In Musik ist alles und alles ist Musik kristallisieren sich die Gedanken und
Reflexionen eines Künstlers von Weltrang heraus, der nach wie vor an die
Magie der Musik glaubt und nicht aufgehört hat, für das scheinbar Unmögliche
zu kämpfen: Frieden und Verständigung.
 
Zum Autor:
Daniel Barenboim wurde 1942 als Sohn jüdisch-russischer Einwanderer in
Buenos Aires geboren und ist ein argentinisch-israelisch-spanisch-paläs
tinensischer Pianist und Dirigent. Er erhielt zahlreiche Ehrungen und
Auszeichnungen, einschließlich des Großen Bundesverdienstkreuzes und
mehrerer Grammy Awards. Sein Debüt als Dirigent gab er 1967 mit dem
New Philharmonia Orchestra in London. 1991 wurde er Chefdirigent des
Chicago Symphony Orchestra und seit 1992 ist er Generalmusikdirektor der
Staatsoper Berlin. Von 2006 bis 2011 war Barenboim zudem »Maestro Scaligero
« der Mailänder Scala und wurde anschließend zum Musikdirektor des
Opernhauses ernannt. Anlässlich seines 70. Geburtstages 2012 gründet Barenboim
in Berlin die Barenboim‐Said‐Akademie für Nachwuchsmusiker aus
dem Nahen Osten, die 2015 eröffnet werden soll.

Leseprobe :
Ethik und Ästhetik
"Wenn ich mich heute zwei so wichtigen Themen zuwende, dann nicht etwa, weil ich mich in einem Elfenbeinturm verschanzen und die täglichen Probleme menschlicher Existenz vergessen will, ganz im Gegenteil: Ich tue es gerade, weil diese beiden Themen für mich immer von größter Wichtigkeit waren, nicht nur beim Musizieren oder Nachdenken über Musik, sondern auch in verschiedenen anderen Lebensbereichen. Ich möchte mich mit der in unserer Gesellschaft stets größer werdenden Kluft beschäftigen, die zwischen künstlerischer Reflexion und dem Nachdenken über die Realität... ."

Fazit
Das Leseband ähnelt einem Metronom und dient zu subjektiven Erlebnispausen zu den 'Erinnerungen und Einsichten' von Daniel Barenboim in seinem Buch
"Musik ist alles und alles ist Musik ". Siebzig geworden, ist unermüdlich unterwegs als Weltbürger und Grenzenüberschreitender . Barenboim ist Synästhet par exellence, verknüpft Musik mit dem fraktalen Feld von Friedfertigkeit und gerechter Umverteilung. Ist das zu reflektieren und zu senden utopisch ? Sicher zum Teil aber visionär, und dieses Zwischenfeld mit Namen 'Balance in Wort und Ton' nutzt er für diese seine Botschaft 'errare humanum est , sed in errare perseverare diabolicum*'.
m+w.p14-2
*) Cicero: "Irren ist menschlich, aber auf Irrtümern zu bestehen ist teuflisch (verursacht ständigen Zwist, Unfrieden, w.p.)."