Elena Gorokhova : Goodbye Leningrad

Lebenswelt
Goodbye Leningrad
dtv13-12gorokhova-leningrad
http://www.kultur-punkt.ch/lebenswelt/dtv13-12gorokhova-leningrad.htm
Online-Publikation: Dezember 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<  Elena Gorokhova : Goodbye Leningrad .  Aus dem Englischen von Saskia Bontjes van Beek>>
dtv : 432 Seiten; ISBN 978-3-423-14273-1; EUR  9,90 [D] 10,20 [A]  sFr 14,90 [CH]
e-Book, epub : EUR 8,99 [D] 8,99 [A]  sFr 10,00 [CH]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de

Inhalt
Lena wächst in einem typisch sowjetischen Wohnblock auf: Die Fassade bröckelt, die Mülltonnen im Hof quellen über, in der Wohnung trocknen neben der Wäsche auch die im Wald gesammelten Pilze. Schon früh lernt sie, wie wichtig es ist, ihre wahren Gedanken und Gefühle für sich zu behalten. Vor allem wenn man sich wie Lena in die Sprache des Klassenfeindes verliebt hat: Der Englischunterricht wird zum Fenster in eine andere Welt. Als der amerikanische Gaststudent Robert ihr einen Heiratsantrag macht, zögert Lena nicht lange: Mit 20 Kilo Gepäck checkt sie ein in ein neues Leben.
Stimme
»Unglaublich gut geschrieben.« Frank McCourt
 
Autorin
Elena Gorokhova, geboren 1955 in Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg, studierte Englisch an der Staatlichen Universität Leningrad, bevor sie 1980 die damalige Sowjetunion verließ. In den USA promovierte sie über Sprachvermittlung und unterrichtete an verschiedenen Colleges Englisch als Zweitsprache, Linguistik und Russisch. Elena Gorokhova lebt in New Jersey.

Fazit
Die Ich-Erzählung "Goodbye Leningrad" von Elena Gorokhova lebt von der Erinnerungsspannkraft, die zwischen dem UdSSR-Leningrad und USA-New Jersey sprachlich und gekonnt pendelt, wobei die Meisterschule von Gorki bis Tschechow in diesem Genre zwischenzeilig manchmal angenehm berührend aufleuchtet. Da kann die Mutter der Erzählerin noch so lange behaupten: dass 'die Muttersprache meiner Tochter Englisch ist, und KGB und Prawda sind für sie lediglich die Namen von teuren Bars in New York'. Eine innige und zeitpendelnde Genre-Erzählkunst erfüllt die über 400 Seiten dieses empfehlenswerten Buches eines verbleichenden Jahrhunderts, m+w.13-11