Walter Müller: Wenn es einen Himmel gibt… . Trauerreden

Lebenswelt
W. Müller: Wenn es einen Himmel gibt
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Online-Publikation: Februar 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung

253 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag; ISBN: 978-3-7013-1194-1; € 19,00 / Ebook: € 15,99
Otto Müller Verlag, Salzburg; http://www.omvs.at; http://www.omvs.at/de/literatur-und-kritik/

Inhalt
Walter Müller erzählt die Lebensgeschichten von 23 Menschen, die in Salzburg und Umgebung gelebt haben und dort verstorben sind. Als Trauerredner hat er in den letzten Jahren fast 200 Reden gehalten – bei der Verabschiedung von Menschen, die, aus welchem Grund auch immer, aus der Kirche ausgetreten sind. Gläubig waren so gut wie alle, nur haben sie sich statt des Pfarrers einen Abschiedsredner am Grab, in der Trauerhalle gewünscht.Berührend, spannend, durchaus auch heiter blättern sich die Schicksale vor unserem Auge auf. Jeder Mensch ist einzigartig, ein eigener Kosmos, egal ob es sich um den langjährigen Busfahrer der Linie „M“, die „Kordi von der Eisenbahn“ oder den legendären Ober vom Café Bazar handelt. Und jeder Mensch hinterlässt seine ganz persönliche, unvergleichliche Geschichte.„Man sollte mehr nachfragen, zu Lebzeiten…“, so Müller.Ein Buch, das tröstet und den Leser anregt, auch über seine eigenen Lieben und deren Leben nachzudenken. Ein Buch über den Tod, aber besonders auch über das Leben!

Autor
Walter Müller
geboren 1950 in Salzburg. Journalist, Dramaturg, Musikkritiker und Trauerredner, seit 1979 freier Schriftsteller. Zahlreiche Literaturpreise, darunter Ingeborg Bachmann Förderpreis, Rauriser Förderpreis, Georg-Trakl-Stipendium. Er veröffentlichte Prosa und mehr als zwei Dutzend Theaterstücke, außerdem zahlreiche Essays, Drehbücher und Hörspiele.

Stimme
"Walter Müller lässt jedem seine Geschichte, die immer auch ein Stück Zeitgeschichte ist, und findet immer einen versöhnlichen Weg. Und: Was wäre das für eine Trauerrede, bei der nicht mindestens zweimal gelächelt würde?" (Konnie Aistleitner, SVZ)

Fazit
Die "Trauerreden" des Dramaturgen, Musikkritikers und Trauerredners Walter Müller sind narrativ gemünzt. : 'Wenn es einen Himmel gibt… dann ist die Hölle nicht weit weg, wie er unter vielen anderen Reden plötzlich titelt 'Als Himmel und Hölle auf Erden zusammenkamen'. Fraglich ist, ob - was Müller an den Anfang als Motto stellt - ob wir 'die' Welt verlassen und unser 'Leben' immerfort durchs Sternenmeer kurven wird', und es nicht so sein wird, dass wir innerhalb der Athmosphäre reisen -und vorerst als innerhalb der 'Erdendunstes' als molekular verteilte Partikel herumliegen, stehen oder herumschwirren ? Im ganzen ist die zuwendende Sprache durchaus tröstend, ja, und wie es das Österreichische in sich hat, 'da tritt der Österreicher hin und lässt (nicht ) die andern reden*' sondern tröstet sich selbst dabei, indem er die anderen mit leicht melancholischer Heiterkeit redend umarmt: Ein Trostbuch - lebensbegleitend. m+w.p15-2