Hanns Zischler : Berlin ist zu groß für Berlin

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Berlin ist zu groß
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http://www.kultur-punkt.ch/lebenswelt/galiani-kiwi13-3zischler-berlin.htm
Online-Publikation: März 2013  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Hanns Zischler : Berlin ist zu groß für Berlin>>
180 Seiten, Sonderformat . Mit zahlreichen Fotos und Karten . Besondere Ausstattung . ISBN 978-3-86971-071-6; Euro 24,99 (D) | Euro 25,70 (A)
Verlag Galiani Berlin, http://www.galiani.de; bei Verlag Kiepenheuer & Witsch, http://www.kiwi-verlag.de;

Inhalt
Hanns Zischler über eine Stadt, die so rasend wuchs, so oft zerstört und wiederaufgebaut wurde wie keine andere
Von Havarien, Architekturgeheimnissen, von Spaziergängern wider Willen und von der Eroberung des Grunewalds durch eine Herde Wildschweine
Seit gut vierzig Jahren bewegt sich Hanns Zischler fast ausschließlich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der S-Bahn durch Berlin. Kein Wunder, dass er einen ganz eigenen Blick auf die Stadt und ihre Geschichte entwickelt hat.
Da ist vor allem eine Beobachtung: Zu der Stadt, die einst auf Sand und Sumpf gebaut wurde, gehört seit je eine gewisse Mischung aus Ausdehnungshunger, Größenwahn und Lust an der Selbstzerstörung.
Oder wie anders soll man es bezeichnen, wenn den Plänen des Architekten Schinkel fast alle vorhandenen barocken Ensembles Unter den Linden zum Opfer fallen? Oder die Bürogemeinschaft Hitler/Speer und der Germania-Plan: Wäre der Krieg den beiden nicht zuvorgekommen, hätte in ihrem Auftrag die Abrissbirne fast genauso schlimm gewütet.
Hanns Zischler entführt seine Leser in ein weniger bekanntes Berlin, wenn er seine Spaziergänge mit denen des Stadtgeografen Friedrich Leyden, der Dichterin Gertrud Kolmar und des Passfälschers Oskar Huth verschränkt und dank der Aufzeichnungen der drei Stadtwanderer ein untergegangenes Berlin aufspürt. Er macht den Geist und die Geschichte der Stadt spürbar, wenn er auf den Teufelsberg im Grunewald wandert, an dessen Erde man nur leicht graben muss, um auf Scherben, Zinkblech und Klinker zu stoßen – Reste von Berliner Mietshäusern. Wer weiß schon, dass im Inneren des Teufelsbergs ein noch viel größeres Geheimnis schlummert?

Pressestimmen
»Ebenso schön wie klug. Ein wunderbarer Essay.«
Süddeutsche Zeitung
»Eine furiose Abrechnung mit der Großmannssucht der deutschen Metropole. (…) Ein unsystematisches, assoziatives, wie eine Collage zusammengefügtes Buch, in dem man Geschichten findet, die anderswo nicht erzählt werden.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Ein erfrischendes Buch über Berlin, über die Architektur der Gegenwart und die soziale Komponente, das sich beim Lesen ausbreitet wie der Fächer eines Zettelkastens.« Berliner Zeitung
»Eine ganz persönliche Liebeserklärung an eine Stadt, die so rasend wuchs, so oft zerstört und wiederaufgebaut wurde wie keine andere.«
MDR

Fazit
Mit einem verstohlen-verschmitzten, peripheren Seitenblick kommt der Autor Hanns Zischler mit seinem Buch "Berlin ist zu groß für Berlin" dem Betrachtenden und Lesenden entgegen mit einem Trockenblumenstrauss aus musealer Tradierheit. In der Kunstszene nennt es sich individuelle, urbane Mythologie: Seltsam und schräg, ja sogar teils ergreifend naiv.

m+w.p13-3