Elisabeth Plessen : An den fernen Geliebten

Belletristik
Elisabeth Plessen - Gedichte
berlin-piper14-4plessen-gedichte

http://www.kultur-punkt.ch/belletristik/berlin-piper14-4plessen-gedichte.htm

Online-Publikation: April 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Elisabeth Plessen : An den fernen Geliebten . Gedichte >>
160 Seiten, Hardcover . Gebunden mit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-8270-1115-2; € 16,99 [D], € 17,50 [A], sFr 24,90
Berlin Verlag in der Piper Verlag GmbH; http://www.berlinverlag.de

Inhalt
»ich habe meine Liebe übertragen/ in diesen Versen und dir dargebracht«
Mit ihren Gedichten an Peter Zadek schafft Elisabeth Plessen einen berückend schönen wie berührenden Abschiedsgruß an den geliebten Menschen - ein Requiem von großer Kraft.
Elisabeth Plessens Gedichtband ist die Anrufung eines geliebten Menschen, eine Versicherung der gemeinsam gelebten Zeit und eine stille, doch trotzige, radikale Anklage des Todes. Mit eindringlicher Stimme schildert die Autorin und Übersetzerin ihr Leben an der Seite ihres langjährigen Lebensgefährten, des Regisseurs Peter Zadek, und nimmt den Leser mit zu den Schauplätzen ihres Lebens. Ausgehend von der Wohnung in Hamburg, dann in Berlin, über Italien und die Schweiz, schließlich kreuz und quer durch Europa, spürt sie den Erinnerungen nach und stellt sich dem Verlust und ihrer Einsamkeit. Sie nennt das Skandalon des Todes beim Namen, die prinzipielle und unaufhebbare Untröstlichkeit der (Über)Lebenden, die Intensität und Ausschließlichkeit der Liebe. In täuschend schlichten, zugleich berückend intensiven Worten sucht sie dabei eine Antwort auf die Frage, wie ein Leben ohne jenen Menschen, mit dem man alles teilte, möglich sein kann.

Autorin
Elisabeth Plessen hat fünf Romane, drei Erzählbände und einen Gedichtband veröffentlicht sowie als Übersetzerin zahlreiche Theaterstücke ins Deutsche übertragen, insbesondere die Dramen William Shakespeares. u. a. erschienen: »Mitteilung an den Adel« (1976), »Kohlhaas« (1979), »Der Knick« (1997), »Lina« (2004), »Das Kavalierhaus« (2004), »Ich sehe uns dort in der Ferne gehen« (2008). Zuletzt gab sie die Memoiren ihres langjährigen Lebensgefährten Peter Zadek »Die Wanderjahre« heraus.

Die 'erinnerungsverhaftete' Poetin Elisabeth Plessen verbringt ihr lyrisch kühles Ich in einem unbehausten  Melancholieraum, in dem Trauer, Verlust, Verpasstes den Text durchdrängend beherrschen.
Das Zusammenweben der Texte wirkt oft wie eine Suhle*, nach dem 'Tod mit einem Schuss'. Und sie 'möchte verschwinden' . Doch ihre Sprache erscheint zwischen zwei Buchdeckeln etwas aufgesetzt zu sein, überdreht vom schmerzenden Verlust. 'Weidwunde' Poesie. m+w.p14-4

*) Suhle ist eine Bezeichnung in der Jägersprache für eine morastige Bodenvertiefung. In ihr legt sich Rot-, Sika- und Schwarzwild, besonders bei trockenem, heißem Wetter, nieder. Die Tiere kühlen sich dabei und reinigen sich von Ungeziefer, wie beispielsweise den Hirschlausfliegen und Zecken. Diese Tätigkeit nennt der Jäger daher auch dementsprechend „Suhlen“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Suhle