Lars Gustafsson: Das Feuer und die Töchter . Gedichte

Belletristik
L. Gustafsson: Das Feuer ...
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Online-Publikation: März 2015  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< - Übersetzt aus dem Schwedischen von Verena Reichel, Barbara M. Karlson >>
104 Seiten . Fester Einband . ISBN 978-3-446-24473-3 . 15,90 €
Hanser Verlag, Edition Lyrik, München; http://www.hanser-literaturverlage.de; http://www.hanser.de;
http:// www.lyrik-kabinett.de; http://www.hanserbox.de;

Charakteristika
Lars Gustafsson auf der Höhe seiner Meisterschaft

Inhalt
Als einen "gelassenen Zauberer des Alltags" hat ihn Heinrich Detering einmal bezeichnet. Und in der Tat wird in den Gedichten von Lars Gustafsson das Alltägliche besonders, das Unbelebte lebendig, das Abstrakte konkret: das Eisen verlangt danach, Rost zu werden, und die Bücher beginnen miteinander zu reden. Und ein Hobel kann sich erinnern: "Unter der Oberfläche der Dinge / verbirgt sich nichts anderes / als die Oberfläche der Dinge. / So lange wie etwas / von den Dingen übrig bleibt, / ist es Oberfläche. Nichts anderes." Der neue Band mit den besten Gedichten aus den letzten Jahren zeigt den zeitgenössischen Dichter aus Schweden auf der Höhe seiner Meisterschaft.

Autor
Lars Gustafsson, 1936 geboren, ist einer der bedeutendsten Autoren Schwedens. Der Romancier, Lyriker und Philosoph lebte und lehrte lange Zeit im Ausland, u.a. an der University of Texas in Austin. Hinzu kamen mehrere Forschungsaufenthalte in Berlin, Bielefeld und Tübingen. Sein Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, 2009 wurde ihm die Goethe-Medaille verliehen. Bei Hanser erschienen zuletzt Der Dekan (Roman, 2004), Risse in der Mauer (Fünf Romane, 2006), Die Sonntage des amerikanischen Mädchens (Eine Verserzählung, 2008), Frau Sorgedahls schöne weiße Arme (Roman, 2009), Alles, was man braucht. Ein Handbuch für das Leben (2010, mit Agneta Blomqvist), Das Lächeln der Mittsommernacht. Bilder aus Schweden (mit Agneta Blomqvist, 2013) und Der Mann auf dem blauen Fahrrad (Roman, 2013). 

Stimmen
"Der scheinbar so gutmütig-bärbeißige Herr Gustafsson ist in Wahrheit ein großer Diabolos, ein Durcheinanderwürfler von Sinn und Form, von Text und Verstand. … Seine Prosa ist deswegen immer wieder so wunderbar zu lesen, weil in ihr ein beweglicher Geist haust, der einen Haken nach dem anderen schlägt."
Martin Krumbholz, Frankfurter Rundschau, 08.12.04
"Der Erzähler Gustafsson ist ein hinreißender Spieler und Zauberer."
Jochen Schimmang, Die Welt, 11.09.04
"Gustafsson kann auf einfache, listige und vergnügliche Weise über tiefe und ernste Dinge wie das Böse, das Scheitern oder die Wirklichkeit der Wirklichkeit nachdenken. Er wird dabei weder frivol noch kompliziert." Andreas Isenschmid,
Neue Zürcher Zeitung, 22.08.04

Fazit
Die Gedichte von Lars Gustafsson lassen in seinem Lyrikband  "Das Feuer und die Töchter" himmlisch aufleuchten, zwischen Gausskurven und blinzeln 'Aus den Erinnerungen eines Hobels hervor: 'Unter der Oberfläche der Dinge / vebirgt sich nichts anderes / als die Oberfläche der Dinge . / So lange wie etwas / von den Dingen übrig bleibt / ist es Oberfläche. Nichts anderes .' Die drei Zweizeiler entbergen - apollonisch stringent - mit  stählerner Klinge die Dingwelt als Sein im Seienden. Höchst poetisch dank Gustafsson' skandinavischer Denk-Art. m+w.p15-3