Christian Schüle : Wie wir sterben lernen . Essay

Sterben lernen
droemer-knaur-pattloch13-10schuele-sterbenlernen
http://www.kultur-punkt.ch/lebenswelt/droemer-knaur-pattloch13-10schuele-sterbenlernen.htm
Online-Publikation: Oktober 2013  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Christian Schüle : Wie wir sterben lernen . Ein Essay  >>
Buch: 224 S. Hardcover, Pattloch ISBN: 978-3-629-13042-6; € 18,00
Knaur eBook :  224 S., ISBN: 978-3-426-42151-2; € 15,99
Droemer Knaur / Pattloch,  Berlin; http://www.droemer-knaur.de; http://mens-sana.de;

Inhalt
„Die Tragödie des Menschen an sich besteht darin, dass sein Kampf gegen den Tod schon bei der Geburt verloren ist. Der Mensch kämpft nicht gegen den Tod, er kämpft um das Leben und weiß von vornherein, dass er es dennoch verlieren wird. Der menschliche Verstand kann sich sein eigenes Ende nicht vorstellig machen. Jahrzehnte hat der Zeitgeist uns gelehrt, Tragödie und Drama des Menschen zu ignorieren. Sterben und Tod waren der Tyrannei ihrer Verdrängung ausgeliefert. Trügen jedoch die Zeichen nicht, hat seit kurzem ein revolutionärer Wandel die Republik erfasst: Der Zeitgenosse lässt sich seinen Tod nicht mehr aus der Hand nehmen. Bis in die Haarspitzen selbstbestimmt, will er die letzten Dinge gestalten: sein Sterben, seinen Tod und die Weise der Erinnerung an ihn. Man hat Sterben, Tod und Trauer neu zu denken, und alles beginnt damit, dass der Tod ins Leben zurückkehrt.“ Christian Schüle

Der Autor
Christian Schüle, Jahrgang 1970, hat in München und Wien Philosophie und Politische Wissenschaft studiert und ist freier Autor und Publizist. Seine Essays, Feuilletons und Reportagen wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Hansel-Mieth-Preis für Reportage und dem Erich-Klabunde-Preis des Deutschen Journalisten Verbandes Hamburg. Darüber hinaus war er dreimal für den Egon-Erwin-Kisch- bzw. den Henri-Nannen-Preis nominiert. Christian Schüle hat bislang fünf Bücher veröffentlicht, u.a. "Vom Ich zum Wir. Was die nächste Gesellschaft zusammenhält" und "Deutschlandvermessung. Abrechnungen eines Mittdreißigers". 2012 ist bei Pattloch sein aktuelles Buch erschienen: "Das Ende der Welt. Von Ängsten und Hoffnungen in unsicheren Zeiten".

Fazit
"Die Beschäftigung mit dem Tode ist die Wurzel der Kultur" steht als Motto zum Essay von Christian Schüle " Wie wir sterben lernen". Kurz gesagt heisst es lapidar am Ende seiner Überlegungen, und dem stimmen wir zu :" ... eines weiss ich gewiss: dass ich Herr/Frau* über mein Sterben sein will".
In den fünf Teilen und 40 Absätzen mit einer abschliessenden "Introspektion (1)" geht es Schüle um die Zeitgenossenschaft im Sog seiner Gegenwärtigkeit, die Regie seines Todes, zwischen Recht und Sitte, auch als Objekt seiner Bestattung. Schliesslich geht es ihm um die allerletzten Dinge wie da sind: Das Hinnehmen und Nichtleistenkönnen, auf palliative Massnahmen vertrauen zu dürfen, die Möglichkeit eines Suizides im legalen Rahmen, und einen irreversibel Sterbenden auch autonom sterben zu lassen.. Ein kraftvolles Essay liegt vor den aktuellen Diskurs zum sterben lernen (2)  zu beflügeln

*) von uns, auf ausgleichernder Augenhöhe hinzugefügt...
(1) Selbstbeobachtung / Einsicht
     http://de.wikipedia.org/wiki/Introspektion
(2) http://www.kultur-punkt.ch/lebenswelt/sterben-einueben11-6.htm