Nick Srnicek, Alex Williams: Die Zukunft erfinden . Manifest für das Leben nach dem Kapitalismus

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Zukunft erfinden (N.Srnicek, A.Williams)
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Online-Publikation: Dezember 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Nick Srnicek, Alex Williams: Die Zukunft erfinden . Manifest für das Leben nach dem Kapitalismus >>
Critica Diabolis 236:  383 Seiten, Paperba. ISBN: 978-3-89320-209-6; 24.- Euro
Edition Tiamat / Verlag Klaus Bittermann, Berlin; http://www.edition-tiamat.de

Charakteristika
- Reihe :Critica Diabolis 236
- Aus dem Englischen von Thomas Atzert
- Zukunft & Postkapitalismus

Inhalt
»Die Zukunft erfinden« ist ein Manifest für das Leben nach dem Kapitalismus. Gegen die Konfusion, die politisch links wie rechts herrscht, wenn es darum geht, unsere High-Tech-Welt zu verstehen, stellt sich das Buch der Aufgabe, das emanzipatorische und zukunftsorientierte Potential der heutigen Gesellschaften zurückzuerobern. Statt einer komplizierten Zukunft auszuweichen, zielen Nick Srnicek und Alex Williams auf eine postkapitalistische Ökonomie, die es erlaubt, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern, die Arbeit abzuschaffen und Technologien zu entwickeln, die unsere Freiheiten erweitern.
 Die Theoretiker des Akzelerationismus haben in »Die Zukunft erfinden« ihre Thesen aus dem »Akzelerationistischen Manifest« begründet und in einen politischen Zusammenhang gestellt.
 Stimme des Autorenteams
»Statt die Mühe auf sich zu nehmen, einmal Erreichtes zu konsolidieren und weiter zu entwickeln, zielte die folkloristische Politik darauf ab, sich gegen die Zumutungen des globalen Neoliberalismus Zufluchtsorte einzurichten. So blieb sie eine Politik, die defensiv orientiert und außerstande war, eine neue Welt zu entwerfen oder an ihr zu bauen. Das vorliegende Buch umreißt daher eine andere Art Politik, eine, die darauf abzielt, die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und dabei eine Welt anzustreben, die moderner ist, als der Kapitalismus es jemals erlauben würde. Die den technologischen Möglichkeiten des 21.  Jahrhunderts inhärenten utopischen Potentiale dürfen nicht an das unter dem Kapitalismus Vorstellbare gefesselt bleiben; eine anspruchsvolle linke Alternative muss sie befreien. Der Neoliberalismus ist gescheitert, der sozialdemokratische Weg unmöglich, nur mit einer ganz anderen Sicht lassen sich allgemeiner Wohlstand und umfassende Emanzipation gewinnen.« Srnicek & Williams
 
Autorenteam
Nick Srnicek und Alex Williams sind die Verfasser des »Akzelerationistischen Manifests«, das viele Diskussionen über die Linke hinaus ausgelöst hat. In ihrem neuen Buch versuchen sie, ihren Ideen, den Kapitalismus mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen und seinen Zusammenbruch herbeizuführen, eine theoretische Grundlage zu verleihen.
Das »Akzelerationistische Manifest« ist in dem von Armen Avanessian herausgegebenen Buch »#Akzeleration« (Merve) erschienen.

Fazit, vorangestellt
Das Diskursbuch von Nick Srnicek und Alex Williams "Die Zukunft erfinden" bietet mit seinem 'Manifest für das Leben nach dem Kapitalismus' Wege den Postkapitalismus zu bewältigen um eine Welt 'ohne Arbeit' anzuzielen. Tätigkeit ist angesagt.
Und - was ist mit der linken Moderne aktuell, da die populistische Rechte stetig voranschreitet ?
Der Postkapitalismus  schreitet zu einem neuen Common Sense, um eine neue  Macht aufzubauen .Welche und zu wessen gunsten?
Bedenken wir doch auch die Anfähliligkeit der Mehrheit von uns Menschen besonders aktuell durch die Asozialen Medien blitzartig verstärkt derem Verrückungsmacht  (Schaffung einer neoliberalen Infrrastruktur Thatcher, Reagan) - sogar bis zum Verücktwerden kollektiver Gruppierungen & Massen (Assad & Co. ..(S.112.. P. Mirowski (1) -
Die Möglichkeiten des 21.  Jahrhunderts von inhärenten mehr visonären als 'utopischen' Potentiale Den 'Letztere' führen wiederum zu dogmatisch-paranoiden Ausprägungen, die menschlichen - auch der linken - Natur immanent sind und die es mit  einem 'neuen Common Sense*' zu bändigen gilt, wie es das Autorenteam anstrebt. Sie stellen im Kern fest:
Neoliberale Strategie integriert eine kurz- zugleich einen langfristige Handlungshorizont der die Gesellschaft unausweichlich auf das gewünschte Ergebnis hinbewegt.
Und. um eine neue  Macht aufzubauen entsteht die Kernfrage Welche Art von Bändigung des menschlichen Kollektivs und zu wessen gunsten wird in diesem Sinn führen? Auch das Scheitern des Neoliberalismus, so gut das ist, gibt keine Gewissheit für ein neuerliches Scheitern - weder von rechts noch links, vielleicht mittig und in Kooperation*. Wir wissen es - auch in diesem Diskurs . noch nicht, ob dies gelingt. m+w.p16-12


1) Philip_Mirowski
Philip Edward Mirowski (* 21. August 1951 in Jackson, Michigan) ist ein US-amerikanischer Historiker und Ökonom. Mirowski ist vor allem bekannt für seine Arbeiten zur Geschichte der neoklassischen Wirtschaftswissenschaft, deren Ursprünge in der Physik er herausgearbeitet hat. Seine neueren Arbeiten beschäftigen sich mit der Geschichte des Neoliberalismus.
Wikipedia  u.a.  Hilfesteller als  Digitale Schein-Mediatoren
Die Enzyklopädie Wikipedia beschrieb er zusammenfassend als typisches Produkt des Neoliberalismus. Die Auffassung, dass sich auf dem freien „Markt der Ideen“ früher oder später die objektive Wahrheit durchsetzen würde, sei Ausdruck des neoliberalen Zeitgeistes.[1] Ebenso ginge es trotz des nichtkommerziellen Anspruchs, der besonders attraktiv für Systemgegner (those inclined to rage against the machine) wäre, um eine Kommodifizierung von Wissensbeständen. Dabei würden Erkenntnisse, die ehemals von Autoren und Wissenschaftlern mit großem Aufwand erstellt worden sind, durch unbezahlte Freiwillige in Formate gebracht, die dem ursprünglichen Kontext entrissen, frei verfügbar und dadurch grundsätzlich vermarktbar gemacht würden. Zwar würde Wikipedia dieses Wissen (noch) nicht selbst vermarkten, sich jedoch perfekt mit anderen werbefinanzierten Internetanbietern wie beispielsweise Google ergänzen und die kommerzielle Verwendung weiterentwickelter Produkte ermöglichen.[2]
https://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Mirowski


Stimme des Autorenteams
»Statt die Mühe auf sich zu nehmen, einmal Erreichtes zu konsolidieren und weiter zu entwickeln, zielte die folkloristische Politik darauf ab, sich gegen die Zumutungen des globalen Neoliberalismus Zufluchtsorte einzurichten. So blieb sie eine Politik, die defensiv orientiert und außerstande war, eine neue Welt zu entwerfen oder an ihr zu bauen. Das vorliegende Buch umreißt daher eine andere Art Politik, eine, die darauf abzielt, die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und dabei eine Welt anzustreben, die moderner ist, als der Kapitalismus es jemals erlauben würde. Die den technologischen Möglichkeiten des 21.  Jahrhunderts inhärenten utopischen Potentiale dürfen nicht an das unter dem Kapitalismus Vorstellbare gefesselt bleiben; eine anspruchsvolle linke Alternative muss sie befreien. Der Neoliberalismus ist gescheitert, der sozialdemokratische Weg unmöglich, nur mit einer ganz anderen Sicht lassen sich allgemeiner Wohlstand und umfassende Emanzipation gewinnen.« Srnicek & Williams

Weitere Stimmen

"Als ebenso exotische wie attraktive Spielart linker Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie wird derzeit der Akzelerationismus gehandelt. Der fordert unter Ausnutzung technologischer Innovationen eine Überwindung der Arbeitsgesellschaft und versteht sich als politisches Strategiekonzept, um die Hegemonie des Neoliberalismus zu demontieren." Florian Schmid

"Den Autoren geht es vielmehr um die Überwindung der Arbeitsgesellschaft und damit um eine Ablösung des kapitalistischen Regimes insgesamt. Vollkommen zurecht weisen sie darauf hin, dass man als Linke den Prozess der sich vollziehenden Automatisierung von menschlicher Arbeit nicht bekämpfen, sondern vielmehr überlegen sollte, wie man ihn für eigene Ziele und Kämpfe nutzbar machen könnte." Nicolai Hagedorn

Zu einer Zeit, da die Zukunft den Ökonomen der Chicago-Schule und das Internet Google und der NSA zu gehören scheint, rufen Srnicek und Williams mutig dazu auf, linke Politik neu zu denken und vom Kopf auf die Füße zu stellen.« (Fred Turner, FAS)
•»›Die Zukunft erfinden‹ kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Wohlüberlegt und sorgfältig entwirft das Buch ein klares und stringentes Bild einer postkapitalistischen Gesellschaft. Und es umreißt, gleichermaßen wichtig, ein überzeugendes Programm, um das endlose kapitalistische Elend hinter uns zu lassen und eine von Arbeit befreite Welt zu schaffen.« (Mark Fisher, Autor von Kapitalistischer Realismus und Gespenster meines Lebens)
•»Ein überzeugendes Buch: Es zeigt nicht nur, wie die postkapitalistische Welt mit ihren ständigen technologischen Innovationen Voraussetzungen schafft, uns zu befreien, sondern auch, wie wir uns organisieren können, um dorthin zu gelangen. Eine Pflichtlektüre.« (Paul Mason, Autor von Postkapitalismus. Grundrisse einer kommenden Ökonomie)
•»Srnicek und Williams demonstrieren, dass eine zukünftige nachhaltige Ökonomie weniger von den materiellen Bedingungen als von der Bereitschaft abhängt, sie sich vorzustellen. Die postkapitalistische Welt, die sie uns skizzieren, ist absolut erreichbar, wenn wir uns nur daran erinnern, dass die ökonomische Zukunft schon immer von uns abhing.« (Douglas Rushkoff, Autor von Present Shock. Wenn alles jetzt passiert)

Stimme des Verlags
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hat gestern einen großen und wichtigen Debattenbeitrag von Fred Turner über den Akzelerationismus und die Frage der Überwindung des Kapitalismus veröffentlicht, in dem es vor allem über unser gerade erschienenes Buch "Die Zukunft erfinden" von Nick Srnicek und Alex Williams geht.
Stimme FAZ
"Zu einer Zeit, da die Zukunft den Ökonomen der Chicago-Schule und das Internet Google und der NSA zu gehören scheint, rufen Srnicek und Williams mutig dazu auf, linke Politik neu zu denken und vom Kopf auf die Füße zu stellen." Fred Turner in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 4. Dezember 2016

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