Wie unsere Landwirtschaft Tiere verheizt...
Lebenswelt
T. Busse: Die Wegwerfkuh
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Online-Publikation: April 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Tanja Busse : Die Wegwerfkuh >>
Paperback: Klappenbroschur, 288 Seiten, 13,5 x 20,6 cm, 2 s/w Abb.; ISBN: 978-3-89667-538-5; € 16,99 [D] | € 17,50 [A] | CHF 24,50
eBook-epub : ISBN: 978-3-641-15641-1; € 13,99 [D] | CHF 18,00
Riemann Verlag, D-81673 München; http://www.randomhouse.de/blessing; http://www.randomhouse.de;
Charakteristika
Wie unsere Landwirtschaft Tiere verheizt, Bauern ruiniert, Ressourcen verschwendet und was wir dagegen tun können.
Inhalt
Sie nennen es Effizienz – doch in Wahrheit ist es ein System gigantischer Verschwendung.
Die deutsche Landwirtschaft produziert immer mehr Milch, Fleisch und Eier in immer kürzerer Zeit. Die Effizienz scheint ihr bestes Argument zu sein. Nur mit den Methoden der Agrarindustrie könne man neun Milliarden Menschen ernähren, behaupten deren Anhänger.
Doch diese Hochleistungslandwirtschaft ist eine Verschwendungs- und Vernichtungslandwirtschaft . Sie erzeugt Milchkühe, die – bei einer natürlichen Lebenserwartung von zwanzig Jahren – schon nach drei Jahren im Melkstand geschlachtet werden. Sie werden zu einer so hohen Milchproduktion getrieben, dass sie krank und unfruchtbar werden.
Gleichzeitig können die meisten Bauern nicht mehr autonom handeln, weil sie abhängig und hoch verschuldet sind. In der Geflügelmast verkaufen wenige große Konzerne Küken, Futter und Medikamente an die Landwirte und nehmen ihnen nach der Mast die schlachtreifen Hühner ab. Die Preise bestimmen die Unternehmen – die Stallkosten und das Risiko für die Aufzucht tragen die Bauern, die sich trotzdem der Logik der Industrie beugen.
In ihrem neuen Buch Die Wegwerfkuh belässt Tanja Busse es nicht bei der schonungslosen Kritik der Missstände und Abhängigkeiten, sondern zeigt auch Wege zu einer nachhaltigen Landwirtschaft auf.
Autorin
Tanja Busse wurde 1970 geboren, studierte Journalistik und Philosophie in Dortmund, Bochum und Pisa. Sie promovierte 2000 mit einer Arbeit über die Massenmedien ("Weltuntergang als Erlebnis"). Sie schrieb wichtige Artikel über Verbraucherschutz und Landwirtschaft in der ZEIT, für das Greenpeace-Magazin und für utopia.de. Ihr Buch „Die Einkaufsrevolution“ (Blessing, 2006) wurde ein Longseller. Auch "Die Ernährungsdiktatur" (Blessing 2010) erlangte hohe Resonanz.
Stimme
"Die Wegwerfkuh ist für bewusste Konsumenten interessant, die hinter die Kulissen der Agrarwirtschaft schauen wollen."
Hannah Schon, UGBforum (26.03.2015)
Fazit
Journalistik und Philosophin Tanja Busse wirft sich ins Zeug in ihrer visionär-utopischen Streitschrift "Die Wegwerfkuh" muss hin - sagen wir es kurz und bündig - weg von den Grossbetrieben in der Landwirtschaft , hin zu Bauern, die ihre hundert Kühe mit Namen kennen und ansprechen. Die sich vor das tier-verachtende Wegwerfsystem mit vergitterten Mastanlagen stellen und selbst beispielhaft vorgehen - hin zum Kredo von Busse : In Deutschland haben wir über 30 000 allgemeinbildende Schulen. Durch sie könnten beinahe ebenso viele Höfe ... gemeinsam mit den Schülern Lebensmittel für ihre Schulen produ'zieren', ihne dabei Erfahrung, Wissen und 'Empathie', im Umgang mit Tieren, Natur und Umwelt & Technik zu vermitteln und sie Eigenverantwortung zu lehren,' Dem ist voll und ganz zuzustimmen, statt ganze Höfe und Dörfer zum Verschwinden zu bringen. m+w.p15-4