Thankmar Freiherr von Münchhausen 72 Tage . Die Pariser Kommune 1871 – die erste »Diktatur des Proletariats

Lebenswelt
Die Pariser Kommune1871
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Online-Publikation: Oktober 2015  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 528 Seiten, 13,5 x 21,5 cm; mit Abb.; ISBN: 978-3-421-04440-2; € 24,99 [D] | € 25,70 [A] | CHF 33,90
eBook: ISBN: 978-3-641-16320-4, € 19,99 [D] | CHF 25,00
Originaltitel: Do No Harm: Stories of Life, Death and Brain Surgery . Originalverlag: W&N . Aus dem Englischen von Katrin Behringer
DVA Sachbuch -Buch- Verlagsgruppe Random House, München; http://www.randomhouse.de; http://www.dva.de

Charakteristika
- Ein revolutionäres Experiment mit welthistorischen Folgen
- Kategorien
  » Sachbuch » (Zeit-) Geschichte » Neuere Geschichte
- Tags
  Frankreich   Blutige Woche   Paris   Arbeiterregierung   Revolution   Volksaufstand   19. Jahrhundert   

Inhalt
Der bewaffnete und schließlich blutig niedergeschlagene Aufstand, der unter der Bezeichnung »Pariser Kommune« in die Geschichte eingegangen ist, dauerte vom 18. März bis zum 28. Mai 1871. Es war der Versuch eines revolutionären Rats, die Stadt gegen den Willen der konservativen Zentralregierung nach sozialistischen Vorstellungen zu verwalten. Die Kommunarden hatten es sich zur Aufgabe gemacht, menschenwürdige soziale Verhältnisse für das Volk zu schaffen. Thankmar von Münchhausen erzählt die Vorgeschichte und die Ereignisse dieser 72 Tage, die als erste Diktatur des Proletariats gelten, anhand zahlreicher Dokumente und Prozessberichte, Briefe und Tagebücher, Sitzungsprotokolle und Zeitungsartikel und lässt so das Paris dieser Zeit an der Schwelle zur Moderne lebendig werden.

Autor
Thankmar Freiherr von Münchhausen (Autor)
Thankmar Freiherr von Münchhausen, geboren 1932, hat jahrzehntelang in Paris gelebt, wo er zwischen 1976 und 1998 als politischer Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung tätig war. Er hat Bücher zur Geschichte Frankreichs veröffentlicht. Zuletzt erschien von ihm Paris. Geschichte einer Stadt. Von 1800 bis heute (2007).

Fazit
Thankmar Freiherr von Münchhausen titelt seine hervorragende Untersuchung " 72 Tage . Die Pariser Kommune 1871 " uns benennt sie als erste 'Diktatur des Proletariats ('peuple' F. Engels)'. Erst jetzt 2011 organisierten die 'Freunde der Kommune' eine 'Petition zur Rehabilitierung  der Kommune und Kommunarden sowie die Anwendung ihrer demokratischen und sozialen Massnahmen', so der Autor schlussfolgernd.
Dieser 140-jährige Schattenwurf und -riss wird erhellt, dank von Münchhausen und zeigt paradigmatisch die Phänomene die dabei zutage treten: Zwietracht, Machtaufstieg und -verfall, Blutbad, Abrechnung mit den Anhängern durch die Widersacher und der eben erwähnte 'lange Schatten der Kommune ereilt auch uns heute, wie wir es im nordafrikanischen und nahöstlichen Raum erleben und zunehmend mit erleiden. Mit Ausnahme der Wiedervereinigung Deutschlands bei uns und im Süden in Tunesien. 
Das Diskursbuch von der 'Pariser Kommune 1871 ' ist somit als demokratisch anvisiertes und ambivalentes Lehrstück auch aktuell unentbehrlich. m+w.p15-10

Tim Marshall : Die Macht der Geographie . Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt . Aus dem Englischen von Birgit Brandau

Lebenswelt  Topoi  > Welt
Die Macht der Geographie
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Online-Publikation: August 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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dtv Sachbuch, gebunden mit Schutzumschlag und zahlreichen Abbildungen;  ISBN 978-3-423-28068-6; EUR 22,90 € [DE], EUR 23,60 € [A]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de

Charakteristika
- Geographie macht Geschichte
- Regierungen kommen und gehen, der Hindukusch bleibt

Inhalt
Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt
Weltpolitik ist auch Geopolitik. Alle Regierungen, alle Staatschefs unterliegen den Zwängen der Geographie. Berge und Ebenen, Flüsse, Meere, Wüsten setzen ihrem Entscheidungsspielraum Grenzen. Um Geschichte und Politik zu verstehen, muss man selbstverständlich die Menschen, die Ideen, die Einstellungen kennen. Aber wenn man die Geographie nicht mit einbezieht, bekommt man kein vollständiges Bild.
Geographie macht Geschichte
In zehn Kapiteln zeigt Tim Marshall, wie die Geographie die Weltpolitik beeinflusst und beeinflusst hat. Er bringt die Dinge pointiert auf den Punkt, zum Beispiel, was Russland angeht: Von den Moskauer Großfürsten über Iwan den Schrecklichen, Peter den Großen und Stalin bis hin zu Wladimir Putin sah sich jeder russische Staatschef denselben geostrategischen Problemen ausgesetzt, egal ob im Zarismus, im Kommunismus oder im kapitalistischen Nepotismus. Die meisten Häfen frieren immer noch ein halbes Jahr zu. Nicht gut für die Marine. Die nordeuropäische Tiefebene von der Nordsee bis zum Ural ist immer noch flach. Jeder kann durchmarschieren.
Regierungen kommen und gehen, der Hindukusch bleibt
In ›Die Macht der Geographie‹ erläutert Tim Marshall, welche geographischen Gegebenheiten Russland, China, die USA, Europa, Afrika, Lateinamerika, den Nahen Osten, Indien und Pakistan, Japan und Korea, die Arktis und Grönland bestimmen.

Autor
Tim Marshall, geboren 1959, ist Politik-Redakteur bei Sky News, dem englischen 24-Stunden-Nachrichten-Sender, und anerkannter Experte für Außenpolitik. Er hat aus 30 Ländern berichtet, über den Jugoslawienkrieg ebenso wie über Afghanistan, den Irak, den Libanon und Israel sowie über amerikanische Präsidentschaftswahlen. Marshall hat für die BBC gearbeitet und war lange als Europa-Korrespondent und Korrespondent für den Nahen Osten tätig. Er wurde wegen seiner Berichterstattung vielfach ausgezeichnet. Sein Blog Foreign Matters war auf der Shortlist für den Orwell Prize 2010. Marshall hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht.

Fazit
Der politische und welt- & raumzugewandte Redakteur Tim Marshall  hat sich "Die Macht der Geographie" zum Thema einverleibt und zeigt bildhaft wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt'. Dabei sieht er die Gegenwart als ein 'Gefängnis' aus dem wir aus- und aufbrechen sollten. Wohin nur?  Es gibt, sagt er zusammenfassend, bereits tausende, funktionierende Satelliten, warum soll es da nicht reizvoll sein den 'Wettstreit' um die Weltraumherrschaft aufzunehmen, was uns zwingen wird uns zusammenzuschliessen, um das zu meistern. Die Frage ist nur, ob es nicht doch besser ist unser Hier und Jetzt menschlicher zu leben. m+w.p16-9

1001 Fotografien die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist. Von Paul Lowe

Reportage-Protestszene 'Black-Lives-Matter' in Baton Rouge von Jonathan Bachman 2016

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Lebens- & Arbeitswelt > Welt - Geschichte - Zukunft 5.0 > L
Lebenswelr - 1001 Fotografien (P. Lowe)
lw-edition-olms18-1001fotografien

Online-Publikation: Oktober 2018  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< 1001 Fotografien die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist. Von Paul Lowe  >>
960 Seiten mit 1001 farbigen & s/w Fotografien.; Brosch. im Format 16 × 21 cm ; ISBN-10: 3-283-01271-7 ; € (D): 29,95 ; € (A): 30,80 ; sFr.: 39.90
Edition Olms AG · Willikonerstr. 10 · CH-8618 Oetwill am See/Zürich · http://www.edition-olms.com; mailto:buchcontact@buchcontact.de

Charakteristika
> Ausgewählt und vorgestellt von 23 Journalisten, Kuratoren, Archivaren und Sammlern.
>  Mit einem Vorwort von Fred Ritchin
> Übersetzung aus dem Englischen von Maria Meinel.

Inhalt
Es wurde noch nie so viel geknipst wie heute: Die junge Generation, ausgerüstet mit selfie sticks, entdeckt mit Hilfe von Social Media die Fotografie auf neue Weise. 1001 FOTOGRAFIEN liefert zu diesem Boom die perfekte Inspiration. Ist Fotografie Kunst, Dokumentation oder beides? Sollen Bilder die Welt, in der wir leben, lediglich zeigen, oder sollen sie uns zum Denken, Handeln und Reagieren anregen? 1001 FOTOGRAFIEN ist ein  visuell ansprechender und unentbehrlicher Leitfaden zur Geschichte und Praxis der Fotografie. Die Bilderführen  durch Kunst, Mode, Gesellschaft, Krieg, Frieden, Wissenschaft und Natur und sind ebenso fesselnd wie ihre Begleittexte. Einige Fotos werden Sie kennen, andere noch nicht; allen gemein ist, dass sie uns bewegen oder gar schockieren.
Von Roger Fenton bis William Eggleston, von Henry Fox Talbot bis Nick Knight, von Henri Cartier-Bresson bis Dorothea Lange, alle vorgestellten Fotografen überschritten die Grenze des Mediums mit Geist und Geschick und entwickelten ihr Metier zu einer höchst eindrucksvollen Kunstform. Ein Index, geordnete nach Fotografen und Titel, erleichtert die Suche. 1001  FOTOGRAFIEN informiert, bildet und überrascht und ist ein unverzichtbares Nachschlagewerk für alle Liebhaber der Fotografie.
Paul Lowe ist ein vielfach preisgekrönter Fotograf, dessen Arbeiten in unzähligen Publikationen erschienen sind, darunter in Time, Newsweek, Life, The Sunday Times Magazine,  Independent und Observer.
Mit seinen Fotos dokumentierte er Tagesaktuelles aus aller Welt, darunter den Fall der Berliner Mauer, die Freilassung von Nelson Mandela, den Konflikt im ehemaligen Jugoslawien und die Zerstörung von Grosny. Derzeit ist Lowe Kursleiter des Masterstudiengangs Fotojournalismus und Dokumentarfotografie am London College of Communication der University of the Arts London.
Fred Ritchin ist Leiter des Internationalen Zentrums für Fotografie. Zuvor war er Professor für Fotografie und Bildverarbeitung an der Tisch School of the Arts der New York University. Er war Bildredakteur des The New York Times Magazine und Chefredakteur der Zeitschrift Camera Arts sowie Gründungsdirektor von PixelPress. Ritchin hat zahlreiche Ausstellungen kuratiert und spricht international zu medien- und gesellschaftsrelevanten Themen.
Es wurde noch nie so viel geknipst wie heute: 1001 FOTOGRAFIEN liefert zu diesem Boom die perfekte Inspiration.

Fotojournalist und Herausgeber
Paul Lowe leitet den Bereich Fotojournalismus und Dokumentarische Fotografie am Londoner College of Communication, University of the Arts London. Seine preisgekrönten Arbeiten wurden in Magazinen und Zeitungen wie Time, Newsweek, Life und The Observer veröffentlicht.

Fazit
Was macht Fotografen zu besonderen Gestaltern, wenn sie ihre gerühmten Bilder kreierten ? Das rät der Fotojournalist und Herausgeber Paul Lowe mit seinem Buch "1001 Fotografien die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist".
Und das bietet die Foto- Auswahl von herausragenden Aufnahmen berühmter Fotografen, ist thematischbreitgefächert zusammengestellt und wird jeweils mit einer Beschreibung der technischen Details begleitet.
Eindringliche Porträts, Landschaftsaufnahmen, Reportage- und bekannten Modefotos, von den 1820er Jahren bis 2010 werden zum zeitgeschichtlichen wie ästhetischen Diskurs dargeboten. Von den frühen Fotos mittels Film (Dunkelkammer)  bis zu denen auf Code (Bildschirm), können letztere dank Software unmittelbar und weltweit publiziert werden. Als Reflexion und  wie 'als Merkzeichen des kollektiven Gedächtnisses (Lowe)'  tragen Fotografien zur überzeitlichen Erinnerungskultur bei, wobei dem Magischen des Bildhaften etwas Animistisches anhaften kann, wie es sowohl das Umschlagsbild des Buches deutlich macht, als auch die Reportage-Protestszene 'Black-Lives-Matter' in Baton Rouge von Jonathan Bachman 2016, entbirgt.  So ist, insgesamt gesehen, ein einmaliges Nachschlagewerk ersten Ranges zu rund zwei Jahrhunderten Fotografie entstanden. m+w.p18-10
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