Julian Baggini : Ich denke, also will ich .
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Ich denke, also will ich
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Online-Publikation: Juli 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Aus dem Englischen von Elisabeth Liebl>>
272 Seiten; gebunden mit Schutzumschlag;ISBN 978-3-423-28083-9; Euro 20.00 [D] 20.60 [A]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de
Charakteristika
Eine Philosophie des freien Willens
Inhalt
Wir sind nicht die Sklaven von Genen und Erziehung
Ist der Mensch für sein Handeln verantwortlich oder nur ein willenloses Produkt von Biologie und Umfeld? Da wir fähig sind zu denken, ist es unsere Aufgabe, unser Gehirn für unsere Freiheit einzusetzen. Haben wir also einen freien Willen? - Auf jeden Fall, sagt Julian Baggini, wir müssen ihn nur richtig verstehen und nutzen.
Können wir an unserem freien Willen arbeiten?
Ein gutentwickelter freier Wille ist keine universelle Gabe von Geburt an, sondern eine Errungenschaft, die wir uns erarbeiten müssen. Die Frage nach dem freien Willen ist einer der größten Streitpunkte der Wissenschaften. Für Julian Baggini handelt es sich dabei nicht um eine rein metaphysische Frage, sondern vor allem um ein Problem der Moral. Auch wenn sich angesichts fortschreitender naturwissenschaftlicher Erkenntnisse zeigt, in welchem Maße die Menschen beeinflusst und beeinflussbar sind, dürfen sie sich ihre Freiheit nicht nehmen lassen.
Die Frage nach dem freien Willen ist einer der größten Streitpunkte der Wissenschaften.
Julian Baggini nähert sich in ›Ich denke, also will ich‹ diesen Fragen auf unterschiedlichen Wegen - über die Philosophie, die Soziologie, die Neuro- und Kognitionswissenschaften. Lebensnah und unterhaltsam beschreibt er das Konzept des freien Willens aus verschiedenen Perspektiven und lässt vom Künstler über den Kellner bis hin zum Psychopathen die unterschiedlichsten Figuren zu Wort kommen. Ein gut lesbares, launiges Manifest, das den Zeitgeist trifft und zeigt, wie wichtig es ist, die Freiheit, die wir haben können, auch zu nutzen.
Autor
Julian Baggini, Jahrgang 1968, ist promovierter Philosoph. Er ist Mitbegründer und Herausgeber des ›Philosopher's Magazine‹, einer britischen Vierteljahresschrift, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Philosophie auf verständliche und unterhaltsame Weise zu vermitteln. Wie gut ihm das gelingt, zeigt er auch in ›Ich denke, also will ich‹. Baggini schreibt regelmäßig für große Zeitungen wie den ›Guardian‹ und gestaltet Radiosendungen für die BBC. Er hat mehrere erfolgreiche Bücher über Philosophie und Alltag geschrieben.
Fazit
'Willen-wieder-Findung' lautet das Kernthema von " Ich denke, also will ich " des Philosophen Baggini. Er umkreist äusserst geschickt und zugleich charmant den Topos Freiheit, wie sie eingeschränkt, bedroht', verloren geht, wiedergewonnen wird und verdient wird.
Gekonnt figuriert er diesen Themenkreis mit dem Dämon', Neuro-/Genetik-Wissenschaftler'', Künstler/Dissidenten''', Psychopathen/Süchtigen'''' und schliesslich dem Philosophen/Sartres Kellner'''''. Letztere Figuration ist zugleich wie dessen Schlüssel zur Befreiung funktioniert. Es ist die Unaufrichtigkeit (Mein Gehirn ist schuld ?!) uns selbst gegenüber 'Verantwortung für sich und die 'offene Wahl' zur Welt nehmen'. Ein kluges und zugleich lebenszugewandtes Pamphlet zum begrenzt/beglückenden Freiheitswillen.Und nicht wie der Kabarettist Polt *narrenweise zum Denken wollen sagt: 'Heute nicht'. m+w.p16-7