Eberhard Rathgeb : Heimat als Gedanke und Gefühl
Lebenswelt Topoi >Leben wie
E. Rathgeb: Heimat...
-lw-rh-blessing16-6rathgeb-heimat
Online-Publikation: Juli 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<. >>
Buch: 384 Seiten;gebundenes mit Schutzumschlag; ISBN: 978-3-89667-541-5; € 22,99 [D] € 23,70 [A] | CHF 30,90
eBook (epub) : ISBN: 978-3-641-18328-8 ; € 18,99 [D] CHF 22,00*
Randomhouse Blessing Verlag, D-81673 München; http://www.randomhouse.de/blessing; http://www.randomhouse.de;
Charakteristika
- hat Humor, ist teils melancholisch kreativ
- ist mythisch (Lindenbaum) & romantisch (Schatz der Rheintöchter) zugleich
Inhalt
Wie kommt es, dass ein Mensch sich in Deutschland zu Hause fühlt? Dass er sagt: Hier ist meine Heimat? Die Antwort darauf führt durch die Verschlingungen eines komplizierten Gefühls. Und sie zeigt, was Heimat heute bedeutet und wie man dennoch offen für die Fremde bleiben kann.
Am Faden der Lebensgeschichte seines Vaters erzählt Eberhard Rathgeb von Erfahrungen, die mit dem Tag beginnen, an dem einer auf die Welt kommt. Die individuell sind und dennoch in den Biografien berühmter Künstler und Denker ihren Widerhall finden. Vom Aufwachsen im Kleinen, dort, wo einer Verbundenheit fühlt, von Prägungen, die Seele, Geist und Gemüt erfahren, von Flucht, Exil und Tod, von der Sehnsucht nach einer verlorenen Heimat, von heimatlichen Fantasien und vertrauten Gedanken, von Nähe und Fremde.
Bei der Suche nach der deutschen Heimat und deren Bedeutung für ein Leben helfen unter anderem auch Georg Friedrich Wilhelm Hegel, Martin Heidegger, Ludwig Wittgenstein, Theodor W. Adorno, Hannah Arendt, Albrecht Dürer, Tilman Riemenschneider, Rahel Varnhagen, Heinrich Heine, Stefan Zweig, ein Wolfsjunge und namenlose Flüchtlinge, die eines Tages im Nachbardorf auftauchen.
Autor
Eberhard Rathgeb, 1959 als Sohn deutscher Einwanderer in Buenos Aires geboren, übersiedelte als Kind 1963 mit seiner Familie nach Deutschland. Er war Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und ihrer Berliner Sonntagsausgabe. 2007 veröffentlichte er Schwieriges Glück. Versuch über die Vaterliebe. 2013 erhielt er den Aspekte-Literaturpreis für seinen Debütroman Kein Paar wie wir. 2014 erschien sein Roman Das Paradiesghetto.
Stimmen
"Am Anfang war Heimat ist ... ein irrer Stunt, Heimatbuch, Vaterbuch, Geschichtsbuch in einem ... Manchmal liest sich das alles sentimental, verstiegen und vage, dann wieder geistreich, innig und aufwühlend."
Hannes Vollmuth, Süddeutsche Zeitung (20.04.2016)
"Auch wenn uns längst die Welt Heimat ist, scheint doch etwas ganz Wesentliches zu fehlen. Dieses Buch rührt an diesem Verlust."
Online Literaturempfehlung des Literarischen Quartetts (ZDF) (29.02.2016)
"Rathgeb ist ein guter Erzähler, pointiert, auch humorvoll."
Christine Gorny, Nordwestradio (05.04.2016)
"Diese Éducation sentimentale bietet – ihrem Gegenstand gemäß – keine flurbereinigte, systematische Lektüre, sondern ein Thema voller krummer Felder, assoziativer Hecken und essayistischer Haine."
Die Welt (14.05.2016)
"Es ist - nehmt alles nur in allem - auch ein gelehrtes mystisches Buch, das diese Mystik aber einzuhegen weiß."
Rupert Neudeck, Info 3 (09.06.2016)
Fazit
Im Lebenswelt-Buch "Heimat als Gedanke und Gefühl" zählt Spurenfinder Eberhard Rathgeb narrativ in inniger Weise.
Er erzählt von Ängsten, von gestern, vom Ankommen in der Fremde, Heimweh, Heimkehr und später Einsicht, so wie es im Schlussteil heisst: 'Menschen die fern der Heimat leb(t)en, sehn(t)en sich häufig nach diesem ersten Körper (Heimat), nach dieser ersten Form zurück, die eine bestimmte seelische Durchdringung der Welt erlaubt(e)..'
Insgesamt zeichnet die Sprachdichte von Rathgeb ihn zugleich als ein hoch empathisches Wesen aus. m+w.p16-6