Philipp Ikrath : Die Hipster . Trendsetter und Neo-Spießer

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Die Hipster . Trendsetter & Neo-Spiesser
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Online-Publikation: Mai 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Broschur: ISBN 978-3-85371-394-5, 208 Seiten, 17,90 Euro
E-Book: bei: Amazon, iTunes, Kobo, Ciando, Thalia, Weltbild und auf allen gängigen Plattformen für ihren Reader
Promedia Verlag, Wien; http://www.mediashop.at/typolight/index.php/home.html

Inhalt
Die Klischees über Hipster sind bekannt und breitgetreten: Die Männer tragen Vollbärte und Umhängetaschen, die Frauen Leggings bzw. Jeggings oder Vintage-Kleidchen, verspielte Hüte und Hauben. Hipster eröffnen Grafik-Agenturen, Kaffeeröstereien und Bioläden in den angesagtesten Vierteln der Stadt, spielen Tischtennis während der Arbeitszeit und feiern die Retro-Kultur.
Der Jugendforscher Philipp Ikrath versucht das Phänomen der Hipster gesamtgesellschaftlich zu fassen und geht der mysteriösesten Spezies im artenreichen Biotop jugendlicher Lebensstile auf den Grund. In den 1950er-Jahren das erste Mal vom US-amerikanischen Schriftsteller Norman Mailer als jugendlicher Bohemien entdeckt, zeigt sich der Hipster heute hochgradig individualisiert an der Oberfläche, in seinen Tiefenschichten aber durch und durch konformistisch. Seine berüchtigte Ironie gilt den einen als letzter Beweis für den Untergang politischer Jugendkulturen. Andere feiern sie als endgültigen Sieg über eine längst überkommene bürgerliche Ernsthaftigkeit.
Tatsächlich steht der Typus des dominierend männlichen Hipsters für das neoliberale Prinzip in Reinkultur, wenn er sich auch selbst nicht zum Mainstream zählt und seinen Konsumismus als „bewusst“ legitimiert. Er ist die idealtypische Verkörperung der Leitwerte unserer Gegenwart: unendlich flexibel und niemals festgelegt, transparent und ungreifbar zugleich.
Wer den Hipster und seine Artverwandten (angefangen beim „Bobo“ über „Normcore“ bis hin zum „Nipster“ – dem Nazi-Hipster) verstehen will, muss sich die Umstände vor Augen führen, die diese Phänomene hervorgebracht haben. Denn junge Subkulturen, egal ob rebellisch oder angepasst, sind immer als Ausdruck der sie umgebenden gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen zu verstehen.

Der Autor
Philipp Ikrath, geboren 1980 in Wien, leitet den Verein „jugendkulturforschung.de“ in Hamburg und ist in der Geschäftsleitung des Marktforschungsunternehmens „tfactory“ in Wien und Hamburg tätig. Zuletzt erschien von ihm gemeinsam mit Bernhard Heinzlmaier bei Promedia „Generation Ego. Die Werte der Jugend im 21. Jahrhundert“ (2013, 3. Auflage 2014).

Fazit
Auf der Basis der  nachgestellten Stimmenvielfalt* konnten wir von den Protagonisten "Die Hipster" - von Philipp Ikrath hervorragend charakterisiert - diese tatsächlich als Trendsetter und Neo-Spießer entbergen:
- Hipster (bzw. Yuccies) repräsentieren den Zeitgeist perfekt
- Es handelt sich um 16- bis 30-Jährige mit einflussreiche Positionen
- Sie werden als aphrodisierende Schaumgeborene des Neoliberalismus - wandlungsfähig & adaptiv gesehen
- Sie sind Träger von hautengen Jeans, Brille, Vollbart und Vegan-Blogger
- Und maskiert gegen die Nipster (Neonazis) & in dieser, ihrer Figuration hassen sie den Bürger in sich selbst
- Sie betätigen das politisch derzeit zunehmend vorherrschende, neoliberale System und Weltbild
- Schliesslich: Der Autor weiss woher der Hipster-Hass herkommt & ist sich sicher: - der Hipster wird mal Herrscher
Quintessenz: Hat diese Lebenseinstellung als Überlebenskünstler Zukunftspotenzial ? Kurzfristig ja, leider, denn wir sind die Leidtragenden. m+w.p16-5

https://de.wikipedia.org/wiki/Hipster_(20._Jahrhundert


*) Die Stimmen
> Nadja Schlueter auf "sueddeutsche.de" am 6. November 2015:
 "Endlich: Es gibt jetzt eine wissenschaftliche Abhandlung über Hipster! Der Autor, Jugendforscher Philipp Ikrath, weiß, wo der Hipster-Hass herkommt und ist sich sicher: Der Hipster wird mal Herrscher."
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/594934/Der-Hipster-ist-eine-gasfoermige-Existenz
> Die Zeitschrift "Page" Nr. 2/2016:
"Ein smartes und unterhaltsames Buch!"
> Markus Bernhardt in der Tageszeitung "junge welt" am 8. Februar 2016:
"Der Soziologe Philipp Ikrath, Mitarbeiter des Instituts für Jugendkulturforschung in Wien und Hamburg, bietet mit seiner Veröffentlichung eine umfängliche und durchweg gelungene Bestandsaufnahme. Er macht nicht den Hipster verantwortlich für politische und gesellschaftliche Defizite und Verfehlungen, sondern sieht deren Ursachen in der ihn hervorbringenden Gesellschaft bzw. dem politisch vorherrschenden System."
https://www.jungewelt.de/2016/02-08/055.php
> Matthias Becker in der Zeitschrift "Konkret" vom Januar 2016: "Das Bildungsbürgertum, politisch letargisch und ohne nennenswerte Überzeugungen, will modern, aber eben auch in Traditionen verwurzelt sein. Der Hipster dagegen kennt keine Loyalitäten, bekennt sich offensiv zur Indifferenz. Kurz, in seiner Gestalt hassen Bürger sich selbst. Mit dieser Stoßrichtung ist Ikraths Abhandlung eine gebotene Kritik an einem Klischee."
> Beat Weber in der Zeitschrift "MO. Magazin für Menschenrechte" Nr. 41: "Insgesamt macht die Deutung des Phänomens als Indikator für den Zeitgeist, der uns alle irgendwie berührt, das Buch zu einer hochinteressanten Lektüre mit augenöffnender Qualität – ob mit oder ohne Hornbrille."
> Der Radiosender "FM4" des ORF am3. November 2015: "Der Jugendforscher Philipp Ikrath versucht in seinem neuen Buch das Phänomen der Hipster gesamtgesellschaftlich zu fassen und geht dem jugendlichen Lebensstil auf den Grund. Aber ist über den Hipster nicht schon längst alles gesagt worden? Sogar "American Apparel", das Hipster Modelabel per se, ist insolvent. Der Hipster - ob männlich oder weiblich - ist also keine Trend-Eintagsfliege, sondern eine Lebenseinstellung mit Zukunftspotenzial."
http://fm4.orf.at/stories/1764311/
> Das Onlineportal "http;//www.20min.ch" am 17. November 2015 im Interview mit Philipp Ikrath:
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Wer-Erfolg-haben-will--muss-ein-Hipster-sein--17026908
> Reinhold Heckmann im "ekz-bibliotheksservice" am 16. November 2015: "Ikraths Fazit: Mit dem Hipster ist unbedingt zu rechnen, denn über kurz oder lang werden diese heute 16- bis 30-Jährigen einflussreiche Positionen in Politik, Wirtschaft und Kultur einnehmen. Eine inhaltsreiche und weiter als Kara Simsek (ID-B 16/14) in die Tiefe gehende Analyse, auch ausgesprochen locker geschrieben."
> Die "Augsburger Allgemeine" am 11. November 2015 im Gespräch mit dem Autor:
http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Ist-der-Hipster-noch-das-was-er-mal-war-id36054397.html
> Marco Weise auf "www.volume.at" am 5. November 2015: " (...) fragt sich der Jugendforscher Philipp Ikrath in seinem Buch "Die Hipster – Trendsetter und Neo-Spießer". Er geht darin dem Phänomen Hipster auf den Grund, beschreibt dessen Geburt und kündigt auch dessen Ende an. Dazwischen übt Ikrath auch Kritik an der Hipster-Kritik und macht sich über die heutige Gesellschaft so seine Gedanken – untermauert mit wissenschaftlichen Erkenntnissen
http://www.volume.at/magazin/kategorie-uebersicht/detailansicht/m05/5464/detail/
> Ralf Stiftel im "Westfälischen Anzeiger" am 16. Oktober 2015: "Der Hipster hat keine gute Presse. Irgendwie gehen die Träger von hautengen Jeans, Brille und Vollbart, dessen schärfste Kritik lautet, etwas sei 'zu sehr Mainstream', vielen Leuten auf die Nerven. Philipp Ikrath hat das soziale Phänomen in der Studie 'Die Hipster' untersucht. Er bestimmt diesen neuen sozialen Typus als Ausdruck des Neoliberalismus, sucht Artverwandte wie die älteren Bobos und grenzt ab gegen die Nipster (Neonazis, die sich einen coolen Anstrich geben wollen)."
http://www.wa.de/kultur/frankfurter-buchmesse-zehn-buecher-auffielen-5654846.html
> Karin Bauer im "Standard" vom 17. Oktober 2015: "Der Hipster und die Hipsterin leben – und es ist stark mit ihnen zu rechnen. Wie jetzt? Als Model für Bartschneidgeräte oder als Vegan-Blogger auf Indie-Rockevents?
>Weit gefehlt, sagt Jugendkulturforscher Philipp Ikrath
in seinem aktuellen Buch zum Hipster: 'Denn als Vertreter des herrschenden Weltbilds wird er über kurz oder lang die einflussreichsten Positionen in Politik, Wirtschaft und Kultur einnehmen. Sein Weltbild wird dann nicht mehr das einer mittelgroßen Subkultur sein, sondern das der Elite.'
> Als ein Schaumgeborener des Neoliberalismus kann er alles, was die gesellschaftliche Ordnung, was die performative Ökonomie verlangt: Er ist wandlungsfähig und adaptiv ..."
http://derstandard.at/2000023998336/Die-Auferstehung-der-Hipster
> Mirjam Marits in der "Presse" vom 17. Oktober 2015:
"Für Ikrath sind die Hipster (bzw. Yuccies) überhaupt ein Produkt unserer gegenwärtigen Gesellschaftsordnung: Sie leben in der Gegenwart, hinken dem Zeitgeist nicht hinterher, lehnen ihn aber – wie frühere Jugendkulturen wie Hippies oder Punks – auch nicht ab, ja sie repräsentieren ihn perfekt. Sie gründen Start-ups, sind extrem auf ihr Äußeres bedacht, denken zuerst an sich selbst und leben im Hier und Jetzt."
http://diepresse.com/home/leben/mode/4846148/Goodbye-Hipster-hello-Yuccie
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