Andrea C. Hoffmann, Patience I.: Die Hölle von Innen . In den Fängen von Boko Haram

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Andrea C. Hoffmann, Patience I.: Die Hölle von Innen . In den Fängen von Boko Haram
-lw-dtv-16-11boko-haram

Charakteristika
- Terrorismus - Struktur

Online-Publikation: November 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Andrea C. Hoffmann, Patience I.: Die Hölle von Innen . In den Fängen von Boko Haram  >>
dtv premium: 255 Seiten, Klappenbroschur; 978-3-423-26139-5; 14,90 € [D]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de

Inhalt
Die junge Nigerianerin Patience hat die Hölle von innen gesehen. Mit 17 wird sie von der Terrorgruppe Boko Haram verschleppt. Wie es ihr gelingt, als schwangere Christin zu überleben, schildert sie in diesem eindringlichen Buch. Der Journalistin Andrea C. Hoffmann vertraut sie an, was sie in der Gefangenschaft erleiden und welche ungeheuren Grausamkeiten sie miterleben musste. Hoffmann bettet das Geschehen in den politischen und historischen Kontext ein und zeigt die Folgen des Terrorregimes auf.
»Andrea C. Hoffmann schreibt über Frauen, die für ihre Freiheit kämpfen«

Autorin
Andrea C. Hoffmann studierte in Leipzig und Florenz Psychologie und Journalistik und promovierte an der Universität Leipzig in Medienwissenschaften. Sie volontierte bei der Frankfurter Rundschau und arbeitete frei für verschiedene deutsche und schweizerische Zeitungen und Zeitschriften wie Geo, Merian, Facts, Zeit, Berliner Zeitung, Allegra, marieclaire.
Seit 2004 ist sie Nahostexpertin im Auslandsressort des Nachrichtenmagazins Focus. Sie veröffentlichte zahlreiche Reportagen aus dem Iran, Afghanistan, Pakistan, Irak, Türkei, Libanon, Syrien, Ägypten sowie afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern.
Andrea C. Hoffmann hat in den USA, Frankreich, Spanien, Italien, Nicaragua und Iran gelebt; sie spricht fliessend Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch, Dari und Farsi und besitzt darueber hinaus Grundkenntnisse in Arabisch. Sie lehrt an verschiedenen Hochschulen, darunter die Universität Mannheim, die Swiss-German-University in Jakarta, die Technische Universität Ilmenau und die Macromedia-Hochschule in München.
Hintergrundartikel und die Biografie der Autorin: http://andreachoffmann.de/home

Fazit
Der Bericht von Andrea C. Hoffmann, auf der Basis von Patience I. zeigt *Die Hölle von Innen" -  in den Fängen von Boko Haram (1) .Ungewissheit und allgegenwärtige Gefahr wie Fehleinschätzung prägen den Alltag von Patience. I. Sie wird als Kriegsbeute verschleppt, gerät unter Schlächtern, Dämonen. Der Zufall (Meditation/Gebet/Plazebo..) führte sie zu einen Krieger (Fulanistamm), der Patience und einigen anderen zur Flucht verhalf, die in die neuerlich mörderische Gavva-Gefangenschaft führte.Sie wurde schwanger von ihrem ersten Retter Petrus, der umkam. Zurück zu ihrem christlichen Stamm, bleibt sowohl ihr Kind (zum teil tödlich gefährdet weil unehelich) als auch ihre Situation vor Ort höchst ungewiss: Eine Schlimmer Geschichte, die paradigmatisch für unserer globla-lokale Lage bezeichnend ist. m+w.p16-11

(1) Zum Topos Boko Haram > IS
Boko Haram ist eine islamistische terroristischeGruppierung im Norden Nigerias.
Sie setzt sich für die Einführung der Scharia in ganz Nigeria und das Verbot westlicher Bildung ein; auch die Beteiligung an Wahlen lehnt sie ab Boko Haram ist bekannt für die Ermordung von Christen und von Muslimen, die sie nicht unterstützen. Ethnisch gehören die meisten Mitglieder von Boko Haram dem Volk der Kanuri an.
Die Gruppe bringt sich selbst mit den Taliban in Verbindung.[6] Auch die lokale Bevölkerung nennt sie „die Taliban“. Das Hauptquartier der Sekte befand sich bis zum Tod von Sektenchef Ustaz Mohammed Yusuf in Maiduguri.[6] Die Führung der Gruppe hat die Shura übernommen, ein Rat aus 20 Männern, der Kontakte nach Tschad und Kamerun unterhält. Ihr Sprecher war Abubakar Shekau. Der Gruppe werden Verbindungen zu Al-Qaida im islamischen Maghreb, Al-Shabaab in Somalia und zu Terrorcamps in Afghanistan nachgesagt. Außerdem soll Boko Haram sich zusammen mit Al-Qaida an Ansar Dines Besetzung Timbuktus, Gaos und Kidals in Mali beteiligt haben. Boko Haram hat keine Verbindung zur Aufstandsbewegung Movement for the Emancipation of the Niger Delta, die im Nigerdelta seit 2006 gegen die Ölindustrie kämpft.
Im Januar 2012 spaltete sich die Terrororganisation Ansaru von Boko Haram ab. Berichten aus dem März 2015 zufolge hat sich Boko Haram formell der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen.https://de.wikipedia.org/wiki/Boko_Haram

Der Islamische Staat
(IS, arabisch الدولة الإسلامية‎, DMG ad-daula al-islāmīya) ist eine seit 2003 aktive terroristisch agierende sunnitische Miliz mit zehntausenden Mitgliedern, die derzeit größere Gebiete im Irak und in Syrien kontrolliert, wo sie seit Juni 2014 ein als „Kalifat“ deklariertes dschihadistisches „Staatsbildungsprojekt“[6][7] bzw. einen „Quasi-Staat“ unterhält.[8] Zeitweise beherrschte der IS auch Gebiete in Libyen. Die Organisation ist in verschiedenen Staaten aktiv und wirbt um Mitglieder für Bürgerkriege, verübt Terroranschläge und wird des Völkermords wie auch anderer Kriegsverbrechen beschuldigt. 2004 war die Organisation unter al-Qaida im Irak (AQI), ab 2007 unter Islamischer Staat im Irak (ISI), von 2011 bis Juni 2014 unter Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS), des Weiteren unter dem Namen Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL) und auch unter dem transkribierten arabischen Akronym Daesch (Dāʿisch / داعش‎), bekannthttps://de.wikipedia.org/wiki/Islamischer_Staat_(Organisation)

(2) Gavva
Gavva im Norden Nigerias war besonders 2013 zur Zielscheibe brutaler Angriffe geworden
Wir stellen mit Bestürzung fest, wie die Terrorgruppe Dörfer von staatlicher Obrigkeit ‚befreit‘ und ihre Flagge über Orte hisst“, sagte Jochen Kirsch, Programmverantwortlicher Nigeria bei „mission 21“ in Basel. Die Gemeinden in Nordnigeria feierten ihre Gottesdienste in ständiger Angst vor Anschlägen und oft nur unter dem Schutz von Polizei und Militär. Auch die kirchliche Programmarbeit sei vielerorts einer ständigen Bedrohung ausgesetzt, so Kirsch.
Die Angriffe seien auch deshalb besonders schmerzlich, weil in den Ortschaften Ngoshe und Gavva die Basler Mission 1959 ihre Arbeit in Nigeria aufgenommen habe, sagt Riley Edwards-Raudonat, Afrikaverbindungsreferent der EMS. „Es ist schwer zu glauben, dass eine Arbeit, die so hoffnungsvoll begonnen hat und an der so viele Menschen Anteil genommen haben, nun in Flammen aufgeht“, so der Referent. Ausserdem sei die „Kirche der Geschwister“ von ihrer Tradition her eine Friedenskirche, die in Anlehnung an die Bergpredigt Jesu jegliche militärische Gewalt strikt ablehne. „Die Angriffe auf die EYN machen uns fassungslos“, sagt Edwards-Raudonat.
Hauptgegner von Boko Haram seien nicht Christen, erläuterte Jochen Kirsch, sondern der Staat mit seinen Verwaltungs-, Sicherheits- und Bildungseinrichtungen. Damit würden nach wie vor mehr Muslime als Christen Opfer der alltäglichen Gewalt durch Boko Haram: Sicherheitskräfte, Beamte oder einfach Kinder, die morgens in die Schule gingen.
Die nigerianische Regierung bekämpfe die Gruppe mit einem massiven Einsatz von Polizei und Militär. „Auch die Sicherheitskräfte verstossen dabei immer wieder gegen Menschenrechte und haben dadurch ‚Boko Haram’ bisher eher gestärkt als geschwächt“, so Jochen Kirsch.
http://www.stanet.ch/apd/news/3860.html