Frieden auf Erden? Weihnachten als Provokation . Eberhard Schockenhoff
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Weihnachten - Provokation? . E. Schockenhoff
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Online-Publikation: September 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Frieden auf Erden? Weihnachten als Provokation . Eberhard Schockenhoff >>
144 Seiten • gebunden; • ISBN: 978-3-451-38546-9 • 18,00 €€
Verlag Herder- Kreuz, D-79104 Freiburg; https://www.herder.de/verlag-herder/
Charakteristika
> Profilierter Friedensethiker und Theologe
> Die Friedensbotschaft von Weihnachten für heute erschlossen
Inhalt
Weihnachten wird als das große Fest des Friedens gefeiert. Doch was bedeutet die Hoffnung von Weihnachten in einer friedlosen Welt? Was würde fehlen, wenn es Weihnachten nicht gäbe? Und welche Provokation bedeutet Weihnachten? Schockenhoffs Ausführungen erschließen auf profunde Weise die Friedensbotschaft von Weihnachten für heute.
Das Fragezeichen hinter dem Titel „Frieden auf Erden?“ verweist auf den andauernden Skandal, dass diese Sehnsucht auch im 21. Jahrhundert an vielen Orten der Erde noch immer unerfüllt ist, obwohl alle Mitglieder der Staatengemeinschaft mit der Unterzeichnung der Charta der Vereinten Nationen feierlich eine universale Ächtung des Krieges ausgesprochen und auf den Einsatz jeder Art von militärischer Gewalt verzichtet haben. In diesem Buch zeigt der Autor das kritische Potenzial auf, das dem Weihnachtsfest von seinen Ursprüngen her innewohnt und es zu einer oft überhörten Provokation macht, die den persönlichen Lebensstil, aber auch das Verständnis von Politik und Gesellschaft infrage stellt. Der Grundgedanke, den er entwickelt, lautet: Wenn Gott Mensch wird, gerät alles ins Wanken, worauf die Menschen ihre Gewissheiten, ihre Denkgewohnheiten und ihre vermeintliche Überlegenheit über andere oft gründen. Die Trennungslinien zwischen oben und unten werden durchbrochen, das Verhältnis von Nehmen und Geben, von Fordern und Gewähren umgekehrt, die Logik von Herrschen und Dienen auf den Kopf gestellt: Weihnachten will Menschen zu aufrechten Menschen machen, die sich nicht vor den Mächtigen verneigen, sondern ohne herablassendes Gehabe auf Augenhöhe mit denen leben, die der Unterstützung und Hilfe bedürfen, um selbst den aufrechten Gang zu erlernen. An Weihnachten mit Überraschungen zu rechnen, die das Vertraute oder auch fremd Gewordene durchbrechen und die Lebenseinstellung verändern können – dazu möchte dieses Buch anleiten.
Autor
Eberhard Schockenhoff, Moraltheologe,
geb. 1953, Dr. theol., Professor für Moraltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 2001-2016 Mitglied des Deutschen Ethikrats, seit 2009 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, seit 2010 Mitglied in der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
Fazit
In vierzehn Gedankenstössen stellt der Moraltheologe Eberhard Schockenhoff in seiner Schrift "Frieden auf Erden? Weihnachten als Provokation?" die Frage nach dem 'Wenn es Weihnachten nicht gäbe. Dabei geht es dem Autor um das christliche Paradox - Erlösung in einer unerlösten Welt. Er lässt das vom Menschen geschaffene Gottesbild auftreten, zuerst ohne Erlösung Sisyphos, Dionysos und danach mit den Philosophen Pascal, Feuerbach, Nietzsche und Kierkegaard einen von Menschen gemachten Gott auftreten...
Und Schockenhoff kehrt schliesslich zurück zum ‚Stall‘ in ihm und die Geburt im Herzen mit dem Du-Gedanken zum Göttlichen: ' Frieden gabst Du schon, Friede muss noch werden'. Seine Quintessenz dazu lautet so:.. wenn wir uns von der Liebe Gottes dazu provozieren lassen, zu Menschen des Friedens zu werden. Dem kann sogar plazeboartig zugestimmt werden.
m+w.p19-10
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