Operation und Ereignis . Eine Relativitätstheorie der sozialen Zeit . Ferdinand Zehentreiter

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Operation - Ereignis . Relativitätstheorie . F. Zehetreiter
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Online-Publikation: August 2022 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Operation und Ereignis . Eine Relativitätstheorie der sozialen Zeit . Ferdinand Zehentreiter >>
190 Seiten; 22.2 x 14 cm; Broschur; ISBN 978-3-95832-291-2, ISBN 978-3-95832-291-2, 45,00 €
Dieser Titel ist auch im Verlag Humanities Online als E-Book erhältlich:
Velbrück Wissenschaft, D-53919 Weilerswist-Metternich; http://www.velbrueck-wissenschaft.de

Inhalt
Die in diesem Buch entworfene Relativitätstheorie der sozialen Zeit stellt einerseits eine Novität dar, ist aber andererseits schon seit langem vorbereitet in zwei klassischen Positionen der Sozialwissenschaften: dem Pragmatismus von G.H. Mead und der genetischen Erkenntnistheorie von Jean Piaget. Sie liefern beide eine bislang wenig aufgenommene Interpretation der Relativitätstheorie und machen dabei das Relativitätsprinzip als eine nicht nur der physikalischen Welt zugehörige Dimension der Wirklichkeit geltend. Auf komplementäre Weise erfassen beide darin die Zeit als das Resultat einer Wechselbeziehung zwischen Operation und Ereignis. Relativität kann so allgemein verstanden werden als Reziprozität autonomer Prozesse, die sich auf nichtlineare Weise entwickeln. Das vorliegende Buch leistet zunächst eine systematische Darstellung dieser beiden klassischen Ansätze in ihrem inneren Zusammenhang und entfaltet sie dann weiter im Sinne eines neuartigen Begriffs der sozialen Zeit. Ausgangspunkt dafür ist die strukturale Soziologie Ulrich Oevermanns. Dabei steigt die Modellentwicklung von der Ebene der individuellen Bildungsprozesse zu denen der lebensweltlichen, der gesellschaftlichen und der geschichtlichen Bildungsprozesse auf. Am Ende schließt sich der Kreis im Blick auf die Entdeckung der Zeit in der Natur.

Autor
Ferdinand Zehentreiter ist Privatdozent am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie Lehrbeauftragter für Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst ebendort. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Materialität des Geistes (2011, hg. mit Roland Burkholz und Christel Gärtner) und Kritik der Neuroästhetik (2020).
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Fazit, vorangestellt
Dem Gesellschaftswissenschaftler Ferdinand Zehentreiter gelingt es in einer umfassenden zugleich umsichtigen Weise die Relativitätstheorie Einsteins nach ihre sozialen Bezogenheit zu hinterfragen.
Dabei wird die pragmatische und strukturalistische Interpretation von Einstein erhellt, dass 'soziale Zeit' gleich 'Praxiszeit' als eine Synthese von Geschichts- und Naturzeit vollzogen erscheint.
So stellt Zehentreiter in seinem Diskursbuch "Operation und Ereignis" einen Entwurf einer soziologischen Theorie der 'nichtlinearen Entwicklung' dar, wie er es bereits eingangs mit George Herbert Mead* zitiert, dass die neue Raum-Zeit der Raum nicht von irgend etwas ist... Es gibt nur die Ereignisse in ‚nichtlinearen (Zehentreiter)‘ Intervallen zueinander. Dank diesem neuen erfrischend-universalen Denkansatz gibt noch einiges zu tun in der 'nichtlinearen Raum-Zeit-Entwicklung'.
m+w.p22-8 < k. >

*) George Herbert Mead
(* 27. Februar 1863 in South Hadley, Massachusetts, USA; † 26. April 1931 in Chicago, USA) war ein US-amerikanischer Philosoph, Soziologe und Psychologe. Er studierte unter anderem in Leipzig und Berlin und war von 1894 bis zu seinem Tod Professor für Philosophie und Sozialpsychologie an der University of Chicago.
https://de.wikipedia.org/wiki/George_Herbert_Mead

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Inhaltsfolge
I. Relativität als Reziprozität. Der soziale Charakter
der Zeit und die Zeitlichkeit der Praxis . . . . . 7
Zur leitenden These . . . . . . . . . . . . . 7
Einstein in der Deutung des interaktiven
Konstruktivismus . . . . . . . . . . . . . . . 9
Generative Praxeologie der Zeit statt Zeitsoziologie . 16
Eine allgemeine Theorie nichtlinearer Prozesse . . . 22
Das Objektivitätsideal der Relativitätstheorie . . . . . 46
II. Ereignis, Operation, Rekonstruktivität –
die formalpragmatischen Zeitbegriffe . . . . . . . 57
G.H. Mead und Jean Piaget über die Einheit
von Dynamik und Logik . . . . . . . . . . . . 57
Eine vor-relativistische Variante:
Husserls Phänomenologie des
inneren Zeitbewusstseins 83
III. Entwurf einer soziologischen Theorie
der nichtlinearen Entwicklung . . . . . . . . . . 105
Ulrich Oevermann über die Dialektik
der sozialen Raum-Zeit . . . . . . . . . . . 105
Gegen die Langeweile – zur Praxisrelevanz
der Zeiteinteilung . . . . . . . . . . . . . 125
Der utopische Augenblick in Marcel Prousts
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit . 132
Die Zeit der Lebenswelt . . . . . . . . . . . . . 145
Die Zeit der Gesellschaft –
mit einem Kommentar zu Hartmut Rosas
Kritischer Theorie der Beschleunigung . . . . . . . 157
Der Kreis schließt sich: Die Vergeschichtlichung
der Zeit und die die Verzeitlichung der Natur . . . . 179
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186
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