Hannah Fry: Hello World . Was Algorithmen können und wie sie unser Leben verändern . Aus dem Englischen: Sigrid Schmid

 
*Publikumsjoker / Entscheidungsbaumgruppen*

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Lebens- & Arbeitswelt 2.0 - 5.0  >Leben - wie -> Wie leben mit Zukünftigem - >
Algorithmen - Leben (H. Frey)
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Online-Publikation: März 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Hannah Fry:  Hello World . Was Algorithmen können und wie sie unser Leben verändern . Aus dem Englischen: Sigrid Schmid  >> 
272 S., mit 9 Abbildungen; Hardcove; 978-3-406-73219-5; 19,95 €
Verlag C. H. Beck; 80703 München ; http://www.chbeck.de

Charakteristika
> Topoi: Macht - Daten - Justiz - Medizin - Autos - Kriminalität - Kunst

Inhalt
Sie sind eines Verbrechens angeklagt. Wer soll über Ihr Schicksal entscheiden? Ein menschlicher Richter oder ein Computer-Algorithmus? Sie sind sich absolut sicher? Sie zögern womöglich? In beiden Fällen sollten Sie das Buch der jungen Mathematikerin und Moderatorin Hannah Fry lesen, das mit erfrischender Direktheit über Algorithmen aufklärt, indem es von Menschen handelt.

Keine Dimension unserer Welt, in der sie nicht längst Einzug gehalten haben: Algorithmen, diese unscheinbaren Folgen von Anweisungen, die im Internet sowieso, aber auch in jedem Computerprogramm tätig sind, prägen in wachsendem, beängstigendem Ausmaß den Alltag von Konsum, Finanzen, Medizin, Polizei, Justiz, Demokratie und sogar Kunst. Sie sortieren die Welt für uns, eröffnen neue Optionen und nehmen uns Entscheidungen ab - schnell, effektiv, gründlich. Aber sie tun das häufig, ohne uns zu fragen, und sie stellen uns vor neue, keineswegs einfach zu lösende Dilemmata. Vor allem aber: Wir neigen dazu, Algorithmen als eine Art Autorität zu betrachten, statt ihre Macht in Frage zu stellen. Das öffnet Menschen, die uns ausbeuten wollen, Tür und Tor. Es verhindert aber auch, dass wir bessere Algorithmen bekommen. Solche, die uns bei Entscheidungen unterstützen, anstatt über uns zu verfügen. Die offenlegen, wie sie zu einer bestimmten Entscheidung gelangen. Demokratische, menschliche Algorithmen. Dafür plädiert dieses Buch - zugänglich, unterhaltsam, hochinformativ.  

Autorin
Hannah Fry
ist Professorin für Mathematik am University College London und erforscht mithilfe mathematischer Modelle Muster menschlichen Verhaltens im städtischen Raum. Sie hat mit Verwaltungen, Polizei, Gesundheitsexperten und Supermarktketten zusammengearbeitet und an wissenschaftlichen Fernsehdokumentationen und Podcasts mitgewirkt. Die Zahl der Aufrufe ihrer TED-Talks geht in die Millionen.

Stimmen
> "Klug, pointiert und witzig geschrieben. Eine perfekte Anleitung für das Leben im Zeitalter der Sozialen Medien, der Algorithmen und der Automatisierung."
Adam Rutherford
> "Dieses Buch beweist, warum gute Wissenschaftsautoren so wichtig sind."
Katy Guest, The Guardian

Fazit
Die Professorin für Mathematik Hannah Fry erklärt in ihrem Diskursbuch  "Hello World" was Algorithmen können und wie sie unser Leben verändern. Inhaltlich nutzt sie dazu die Topoi in scheinbar willkürlicher Weise wie Macht, Daten, Justiz, Medizin, Autos, Kriminalität und Kunst. so wie Fry bereits mit sieben Jahren durch einen Computer ZX Spektrum (reicher beschenkte Kinder erhielten zu dieser Zeit einen Commodore 64) initiiert. Danach schrieb sie ihr erstes Anfängerprogramm für sich und später als Initiationsritual lehrte sie dieses für alle ihre Studierenden.
In einer Zeit, in der Computeralgorithmen zunehmend unsere Zukunft kontrollieren und bestimmen, erinnert uns der Ruf 'Hell/o world' dass im Begriffsstamm 'höllisch' – dies für uns Subjekte (Foucault) – zur Wirklichkeit werden kann. Und wie Fry folgerichtig den Augenblick betont, in dem die Grenzen zwischen Kontrollierendem und Kontrolliertem nicht mehr wahrnehmbar' ist. Und die Autorin schliesst damit, dass es im Zeitalter der Algorithmen lohnt, sich an diese Stimm/ung zu erinnern' -ganz besonders für unsere algorithmische Zukunft - sei nachgefügt.
Wie bereits erwähnt geht es dabei um Macht bei den Mächtigen, um KI /Künstliche Intelligenz, die auf natürliche Dummheit trifft - und - danach regiert.
So entsteht der Kampf um das Problem der Gleichbehandlung, Gerechtigkeitsgleichung, Publikumsjoker (Entscheidungsbaumgruppen)* zwischen 'Mensch versus Maschine'.
So kommt Fry mit Kasparow zu folgenden paritätischen Schluss, dem wir zustimmen können: 'Wenn man mit Computerunterstützung spielt, kann man sich auf die (human-)strategische Planung konzentrieren und muss viel weniger Zeit mit Berechnungen verbringen.' So wissen wir was zu tun haben, dank dem KI-Diskurs mit Hannah Fry. m+w.p19-3
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